Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.hatten Kunde bekommen von diesem ländlichen Feste, und, um sich und ihrem Herrn einen Scherz nach ihrer Sitte zu bereiten, hatten sie, versteckt in dem Dickicht, welches die Tanzwiese begränzte, zwei der Tänzerinnen, die während des lärmenden Aufbruchs sich etwas von ihren Gespielen entfernt hatten, geraubt, und sie auf Umwegen in das nahe Harzgebirge geführt, um sie, zur ersehenen Zeit, unbemerkt in die Raubburg zu bringen. Kaum blickte die Sonne auf, so versammelten sich viele der Bürger, welche die Nacht angstvoll durchwacht hatten, vor den Thüren ihrer Häuser, um mit den aufgeschreckten Nachbaren Rath zu pflegen, was zu thun sey. Ein heimlich ausgeschickter und mit der Morgenröthe heimkehrender Späher hatte nur zu sehr die Vermuthung einer gewaltsamen Entführung bestätigt, ob er gleich die Spur der Räuber im Gebirge verloren hatten Kunde bekommen von diesem ländlichen Feste, und, um sich und ihrem Herrn einen Scherz nach ihrer Sitte zu bereiten, hatten sie, versteckt in dem Dickicht, welches die Tanzwiese begränzte, zwei der Tänzerinnen, die während des lärmenden Aufbruchs sich etwas von ihren Gespielen entfernt hatten, geraubt, und sie auf Umwegen in das nahe Harzgebirge geführt, um sie, zur ersehenen Zeit, unbemerkt in die Raubburg zu bringen. Kaum blickte die Sonne auf, so versammelten sich viele der Bürger, welche die Nacht angstvoll durchwacht hatten, vor den Thüren ihrer Häuser, um mit den aufgeschreckten Nachbaren Rath zu pflegen, was zu thun sey. Ein heimlich ausgeschickter und mit der Morgenröthe heimkehrender Späher hatte nur zu sehr die Vermuthung einer gewaltsamen Entführung bestätigt, ob er gleich die Spur der Räuber im Gebirge verloren <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="25"/> hatten Kunde bekommen von diesem ländlichen Feste, und, um sich und ihrem Herrn einen Scherz nach ihrer Sitte zu bereiten, hatten sie, versteckt in dem Dickicht, welches die Tanzwiese begränzte, zwei der Tänzerinnen, die während des lärmenden Aufbruchs sich etwas von ihren Gespielen entfernt hatten, geraubt, und sie auf Umwegen in das nahe Harzgebirge geführt, um sie, zur ersehenen Zeit, unbemerkt in die Raubburg zu bringen.</p> <p>Kaum blickte die Sonne auf, so versammelten sich viele der Bürger, welche die Nacht angstvoll durchwacht hatten, vor den Thüren ihrer Häuser, um mit den aufgeschreckten Nachbaren Rath zu pflegen, was zu thun sey. Ein heimlich ausgeschickter und mit der Morgenröthe heimkehrender Späher hatte nur zu sehr die Vermuthung einer gewaltsamen Entführung bestätigt, ob er gleich die Spur der Räuber im Gebirge verloren </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0064]
hatten Kunde bekommen von diesem ländlichen Feste, und, um sich und ihrem Herrn einen Scherz nach ihrer Sitte zu bereiten, hatten sie, versteckt in dem Dickicht, welches die Tanzwiese begränzte, zwei der Tänzerinnen, die während des lärmenden Aufbruchs sich etwas von ihren Gespielen entfernt hatten, geraubt, und sie auf Umwegen in das nahe Harzgebirge geführt, um sie, zur ersehenen Zeit, unbemerkt in die Raubburg zu bringen.
Kaum blickte die Sonne auf, so versammelten sich viele der Bürger, welche die Nacht angstvoll durchwacht hatten, vor den Thüren ihrer Häuser, um mit den aufgeschreckten Nachbaren Rath zu pflegen, was zu thun sey. Ein heimlich ausgeschickter und mit der Morgenröthe heimkehrender Späher hatte nur zu sehr die Vermuthung einer gewaltsamen Entführung bestätigt, ob er gleich die Spur der Räuber im Gebirge verloren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-26T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |