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Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

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bis an seinen Tod. Er hinterließ nur eine Tochter, die hieß Beatricia. Diese ward Erbin, und nannte sich Gräfin von Cleve.

Aber ihr Land ward bald voll von Räubern, die es plünderten und verheerten; denn sie war zu schwach, es davon zu säubern. Darüber betrübte sie sich sehr, und war traurig, daß ihre armen Leute so geplagt wurden.

Eines Tages saß sie auf der Burg zu Nymwegen am Fenster, und sah ganz niedergeschlagen auf die blauen Wellen des Rheins. Siehe, da kam ein Schwan auf dem Flusse herauf geschwommen, der war weiß. Um den Hals hatte er eine goldne Kette, woran ein kleines Schiff hing, das er hinter sich her zog. In diesem Schiffchen saß ein schöner Jüngling, der hatte in der Hand ein blankes Schwert von purem Golde und auch ein schön gewundenes Jagdhorn. Auf der Brust hing ihm ein Schild, worin acht goldne Scepter standen, und in der

bis an seinen Tod. Er hinterließ nur eine Tochter, die hieß Beatricia. Diese ward Erbin, und nannte sich Gräfin von Cleve.

Aber ihr Land ward bald voll von Räubern, die es plünderten und verheerten; denn sie war zu schwach, es davon zu säubern. Darüber betrübte sie sich sehr, und war traurig, daß ihre armen Leute so geplagt wurden.

Eines Tages saß sie auf der Burg zu Nymwegen am Fenster, und sah ganz niedergeschlagen auf die blauen Wellen des Rheins. Siehe, da kam ein Schwan auf dem Flusse herauf geschwommen, der war weiß. Um den Hals hatte er eine goldne Kette, woran ein kleines Schiff hing, das er hinter sich her zog. In diesem Schiffchen saß ein schöner Jüngling, der hatte in der Hand ein blankes Schwert von purem Golde und auch ein schön gewundenes Jagdhorn. Auf der Brust hing ihm ein Schild, worin acht goldne Scepter standen, und in der

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[52/0091] bis an seinen Tod. Er hinterließ nur eine Tochter, die hieß Beatricia. Diese ward Erbin, und nannte sich Gräfin von Cleve. Aber ihr Land ward bald voll von Räubern, die es plünderten und verheerten; denn sie war zu schwach, es davon zu säubern. Darüber betrübte sie sich sehr, und war traurig, daß ihre armen Leute so geplagt wurden. Eines Tages saß sie auf der Burg zu Nymwegen am Fenster, und sah ganz niedergeschlagen auf die blauen Wellen des Rheins. Siehe, da kam ein Schwan auf dem Flusse herauf geschwommen, der war weiß. Um den Hals hatte er eine goldne Kette, woran ein kleines Schiff hing, das er hinter sich her zog. In diesem Schiffchen saß ein schöner Jüngling, der hatte in der Hand ein blankes Schwert von purem Golde und auch ein schön gewundenes Jagdhorn. Auf der Brust hing ihm ein Schild, worin acht goldne Scepter standen, und in der

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Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/91>, abgerufen am 27.11.2024.