Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
erscheinen Blücher und Bülow mit zahllosen Heer-
haufen, und Raketen über Raketen verkünden Wel-
lington ihre Ankunft.
Napoleon.
Blücher? Bülow? -- Ihre Corps müssen Trüm-
mer seyn.
Adjutant.
Sire, nein. Zug auf Zug, endlos, rücken sie
aus dem Walde -- immer breiter wird ihre Fronte
-- ein Geschützfeuer entwickeln sie auf den Anhö-
hen über dem anderen -- ein durch die Wolken
brechender Strahl der Abendsonne zeigte sie der
halben Armee in voller Kampfordnung.
Napoleon (für sich:)
Der Strahl war nicht von der Sonne von
Austerlitz.
Bertrand.
Brechen Himmel und Erde ein? -- Der Kaiser
zuckte mit der Lippe! -- -- Sire, Sire, die
Schlacht geht doch nicht verloren?
Napoleon.
Grouchy hat viel daran verdorben --
(Für sich:)
Daß das Schicksal des großen Frankreichs von
20
erſcheinen Blücher und Bülow mit zahlloſen Heer-
haufen, und Raketen über Raketen verkünden Wel-
lington ihre Ankunft.
Napoleon.
Blücher? Bülow? — Ihre Corps müſſen Trüm-
mer ſeyn.
Adjutant.
Sire, nein. Zug auf Zug, endlos, rücken ſie
aus dem Walde — immer breiter wird ihre Fronte
— ein Geſchützfeuer entwickeln ſie auf den Anhö-
hen über dem anderen — ein durch die Wolken
brechender Strahl der Abendſonne zeigte ſie der
halben Armee in voller Kampfordnung.
Napoleon (fuͤr ſich:)
Der Strahl war nicht von der Sonne von
Auſterlitz.
Bertrand.
Brechen Himmel und Erde ein? — Der Kaiſer
zuckte mit der Lippe! — — Sire, Sire, die
Schlacht geht doch nicht verloren?
Napoleon.
Grouchy hat viel daran verdorben —
(Fuͤr ſich:)
Daß das Schickſal des großen Frankreichs von
20
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#DADJ">
              <p><pb facs="#f0313" n="305"/>
er&#x017F;cheinen Blücher und Bülow mit zahllo&#x017F;en Heer-<lb/>
haufen, und Raketen über Raketen verkünden Wel-<lb/>
lington ihre Ankunft.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Blücher? Bülow? &#x2014; Ihre Corps mü&#x017F;&#x017F;en Trüm-<lb/>
mer &#x017F;eyn.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ADJ">
              <speaker> <hi rendition="#g">Adjutant.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Sire, nein. Zug auf Zug, endlos, rücken &#x017F;ie<lb/>
aus dem Walde &#x2014; immer breiter wird ihre Fronte<lb/>
&#x2014; ein Ge&#x017F;chützfeuer entwickeln &#x017F;ie auf den Anhö-<lb/>
hen über dem anderen &#x2014; ein durch die Wolken<lb/>
brechender Strahl der Abend&#x017F;onne zeigte &#x017F;ie der<lb/>
halben Armee in voller Kampfordnung.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon</hi> </speaker>
              <stage>(fu&#x0364;r &#x017F;ich:)</stage><lb/>
              <p>Der Strahl war nicht von der Sonne von<lb/>
Au&#x017F;terlitz.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#BERT">
              <speaker> <hi rendition="#g">Bertrand.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Brechen Himmel und Erde ein? &#x2014; Der Kai&#x017F;er<lb/>
zuckte mit der Lippe! &#x2014; &#x2014; Sire, Sire, die<lb/>
Schlacht geht doch nicht verloren?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#NAP">
              <speaker> <hi rendition="#g">Napoleon.</hi> </speaker><lb/>
              <p>Grouchy hat viel daran verdorben &#x2014;</p><lb/>
              <stage>(Fu&#x0364;r &#x017F;ich:)</stage><lb/>
              <p>Daß das Schick&#x017F;al des großen Frankreichs von<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">20</fw><lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0313] erſcheinen Blücher und Bülow mit zahlloſen Heer- haufen, und Raketen über Raketen verkünden Wel- lington ihre Ankunft. Napoleon. Blücher? Bülow? — Ihre Corps müſſen Trüm- mer ſeyn. Adjutant. Sire, nein. Zug auf Zug, endlos, rücken ſie aus dem Walde — immer breiter wird ihre Fronte — ein Geſchützfeuer entwickeln ſie auf den Anhö- hen über dem anderen — ein durch die Wolken brechender Strahl der Abendſonne zeigte ſie der halben Armee in voller Kampfordnung. Napoleon (fuͤr ſich:) Der Strahl war nicht von der Sonne von Auſterlitz. Bertrand. Brechen Himmel und Erde ein? — Der Kaiſer zuckte mit der Lippe! — — Sire, Sire, die Schlacht geht doch nicht verloren? Napoleon. Grouchy hat viel daran verdorben — (Fuͤr ſich:) Daß das Schickſal des großen Frankreichs von 20

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/313
Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/313>, abgerufen am 21.11.2024.