Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

N. N.: Ein Koch- und Artzneybuch. Grätz, 1686.

Bild:
<< vorherige Seite
Koch-Buch.
Das Genuesische in die Mödl von
Zwespen.

MAn soll über die Zwespen ein heiß siediges
Wasser giessen/ und ein viertel Stund ste-
hen lassen/ so lassen sie sich die Häutl abziehen/
darnach soll mans zu Spältl schneiden/ und zu
einen Pfund Zwespen ein Pfund gefähten Zucker
nemmen/ und in einem Beck auff einem Kohlfeur
sieden biß es sich von der Pfann schölt/ darnach
in bogene Mödel schlagen/ und drückern.

Wie man die Ribesl und Weinscherling-
Safft bereiten und behalten soll über ein
Jahr/ damit man allerley Sachen
färbt.

MAn soll die wolzeitige Beerl von den Sten-
gel abbrechen/ mit einem höltzenen Stöffel
in einem Erdenen Geschirr zermaschen/ darnach
über ein Kohlfeur setzen/ und bey einer viertel
Stund mit stätigen zerstampffen sieden/ darnach
in einem Wollensack schütten/ und das lautere
lassen durchträffen/ dasselbe in einem zihnenen
Standner so unten ein Büchsen hat/ in einem
Keller behalten/ und oben darauff Baumöl gies-
sen.

Koch-Buch.
Das Genuesische in die Moͤdl von
Zwespen.

MAn soll uͤber die Zwespen ein heiß siediges
Wasser giessen/ und ein viertel Stund ste-
hen lassen/ so lassen sie sich die Haͤutl abziehen/
darnach soll mans zu Spaͤltl schneiden/ und zu
einen Pfund Zwespen ein Pfund gefaͤhten Zucker
nemmen/ und in einem Beck auff einem Kohlfeur
sieden biß es sich von der Pfann schoͤlt/ darnach
in bogene Moͤdel schlagen/ und druͤckern.

Wie man die Ribesl und Weinscherling-
Safft bereiten und behalten soll uͤber ein
Jahr/ damit man allerley Sachen
faͤrbt.

MAn soll die wolzeitige Beerl von den Sten-
gel abbrechen/ mit einem hoͤltzenen Stoͤffel
in einem Erdenen Geschirr zermaschen/ darnach
uͤber ein Kohlfeur setzen/ und bey einer viertel
Stund mit staͤtigen zerstampffen sieden/ darnach
in einem Wollensack schuͤtten/ und das lautere
lassen durchtraͤffen/ dasselbe in einem zihnenen
Standner so unten ein Buͤchsen hat/ in einem
Keller behalten/ und oben darauff Baumoͤl gies-
sen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0034" n="32"/>
        <fw type="header" place="top"> <hi rendition="#b">Koch-Buch.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c"><hi rendition="#b">Das Genuesische in die Mo&#x0364;dl von</hi><lb/>
Zwespen.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>An soll u&#x0364;ber die Zwespen ein heiß
                 siediges<lb/>
Wasser giessen/ und ein viertel Stund ste-<lb/>
hen lassen/ so lassen
                 sie sich die Ha&#x0364;utl abziehen/<lb/>
darnach soll mans zu Spa&#x0364;ltl schneiden/ und
                 zu<lb/>
einen Pfund Zwespen ein Pfund gefa&#x0364;hten Zucker<lb/>
nemmen/ und in einem Beck
                 auff einem Kohlfeur<lb/>
sieden biß es sich von der Pfann scho&#x0364;lt/ darnach<lb/>
in
                 bogene Mo&#x0364;del schlagen/ und dru&#x0364;ckern.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head rendition="#c"><hi rendition="#b">Wie man die Ribesl und Weinscherling-</hi><lb/>
Safft bereiten und
                             behalten soll u&#x0364;ber ein<lb/>
Jahr/ damit man allerley
                             Sachen<lb/>
fa&#x0364;rbt.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>An soll die wolzeitige Beerl von
                 den Sten-<lb/>
gel abbrechen/ mit einem ho&#x0364;ltzenen Sto&#x0364;ffel<lb/>
in einem Erdenen
                 Geschirr zermaschen/ darnach<lb/>
u&#x0364;ber ein Kohlfeur setzen/ und bey einer
                 viertel<lb/>
Stund mit sta&#x0364;tigen zerstampffen sieden/ darnach<lb/>
in einem Wollensack
                 schu&#x0364;tten/ und das lautere<lb/>
lassen durchtra&#x0364;ffen/ dasselbe in einem
                 zihnenen<lb/>
Standner so unten ein Bu&#x0364;chsen hat/ in einem<lb/>
Keller behalten/ und
                 oben darauff Baumo&#x0364;l gies-<lb/>
sen.</p>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[32/0034] Koch-Buch. Das Genuesische in die Moͤdl von Zwespen. MAn soll uͤber die Zwespen ein heiß siediges Wasser giessen/ und ein viertel Stund ste- hen lassen/ so lassen sie sich die Haͤutl abziehen/ darnach soll mans zu Spaͤltl schneiden/ und zu einen Pfund Zwespen ein Pfund gefaͤhten Zucker nemmen/ und in einem Beck auff einem Kohlfeur sieden biß es sich von der Pfann schoͤlt/ darnach in bogene Moͤdel schlagen/ und druͤckern. Wie man die Ribesl und Weinscherling- Safft bereiten und behalten soll uͤber ein Jahr/ damit man allerley Sachen faͤrbt. MAn soll die wolzeitige Beerl von den Sten- gel abbrechen/ mit einem hoͤltzenen Stoͤffel in einem Erdenen Geschirr zermaschen/ darnach uͤber ein Kohlfeur setzen/ und bey einer viertel Stund mit staͤtigen zerstampffen sieden/ darnach in einem Wollensack schuͤtten/ und das lautere lassen durchtraͤffen/ dasselbe in einem zihnenen Standner so unten ein Buͤchsen hat/ in einem Keller behalten/ und oben darauff Baumoͤl gies- sen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Gloning, Justus-Liebig-Universität: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2013-07-30T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-07-30T11:00:00Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-07-30T11:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen und Kustoden wurden nicht ausgezeichnet.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686/34
Zitationshilfe: N. N.: Ein Koch- und Artzneybuch. Grätz, 1686, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/graz_kochbuch_1686/34>, abgerufen am 09.11.2024.