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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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Er aber viel zu schwach/ auf dreyßig tausend Seelen
Zu schlagen/ ließ es doch an diesem wenig fählen/
Daß er der Pässe sich versicherte. Wie dann
Der Oberst Stallhannß viel zu solchem hat gethan.
Sie stützten/ und Bannier gieng Leipzig zu gewinnen.
Kaum da/ erhob er sich schon wiederum von hinnen/
und schlug bey Eulenburg ein etlich hundert Mann
Der Sächsischen Armee/ von welchen er fort an
Nach Torgau gieng/ den Feind/ der sich mit schnellen fliehen
Dahin gereitet hatt'/ allda zu überziehen.
Er nahm die gute Stadt mit samt der Sachsen Schar/
Die in zweytausend starck bewehrt darinnen war.
Acht Regimenter sind hiedurch zu scheitern gangen/
Die meisten gaben sich den Schwedischen gefangen.
Diß alles außgericht/ versorgte man die Stadt
Mit Mitteln/ die ein Heer vor solcher nöthig hat/
Und gieng zum andernmal vor Leipzig sich zu setzen.
Diß ängstend/ hörte man wie Hatzfeld mit dem Götzen
Sich durchgebrochen hätt' und wäre schon herein
Mit einer großen Macht/ der Stadt Entsatz zu seyn.
Damit versamlete Bannier sein Volck zusammen/
Schlng Meißen rechts und lincks mit Schwerdt und Feuers
Flammen/
und gieng nach Torgau zu/ beschantzete sein Heer/
Pflantzt hundert donndernde Geschütz und noch viel mehr
Auf seinen Wällen rum/ die Feinde zu begrüßen.
Und sihe da die Macht die Schweden zu beschlüßen.
Bannier war nun ein Löu/ der mit Gewalt umringt/
Bald ein Gebrüll erhebt/ bald auf die Feinde springt/
und keinen Nachklang wil von seinem fliehen haben.
Es lagen Freind und Feind vor Torgau fäst vergraben.
Und war des Gegners Heer von neuntzig tausend Mann/
Dann es kam alle Macht des Deutschen Reiches an/
Der Schwedischen Gewalt sich gäntzlich loß zu machen.
Es stundt auch diesesmal mit der Belägrer Sachen
Sehr wol/ so daß Bannier nach langer Gegenwehr
und dünn-gemachter Macht/ (dann es war jhm sein Heer
Biß
G ij
Er aber viel zu ſchwach/ auf dreyßig tauſend Seelen
Zu ſchlagen/ ließ es doch an dieſem wenig faͤhlen/
Daß er der Paͤſſe ſich verſicherte. Wie dann
Der Oberſt Stallhannß viel zu ſolchem hat gethan.
Sie ſtuͤtzten/ und Bannier gieng Leipzig zu gewinnen.
Kaum da/ erhob er ſich ſchon wiederum von hinnen/
und ſchlug bey Eulenburg ein etlich hundert Mann
Der Saͤchſiſchen Armee/ von welchen er fort an
Nach Torgau gieng/ den Feind/ der ſich mit ſchnellen fliehen
Dahin gereitet hatt’/ allda zu uͤberziehen.
Er nahm die gute Stadt mit ſamt der Sachſen Schar/
Die in zweytauſend ſtarck bewehrt darinnen war.
Acht Regimenter ſind hiedurch zu ſcheitern gangen/
Die meiſten gaben ſich den Schwediſchen gefangen.
Diß alles außgericht/ verſorgte man die Stadt
Mit Mitteln/ die ein Heer vor ſolcher noͤthig hat/
Und gieng zum andernmal vor Leipzig ſich zu ſetzen.
Diß aͤngſtend/ hoͤrte man wie Hatzfeld mit dem Goͤtzen
Sich durchgebrochen haͤtt’ und waͤre ſchon herein
Mit einer großen Macht/ der Stadt Entſatz zu ſeyn.
Damit verſamlete Bannier ſein Volck zuſammen/
Schlng Meißen rechts und lincks mit Schwerdt und Feuers
Flammen/
und gieng nach Torgau zu/ beſchantzete ſein Heer/
Pflantzt hundert donndernde Geſchuͤtz und noch viel mehr
Auf ſeinen Waͤllen rum/ die Feinde zu begruͤßen.
Und ſihe da die Macht die Schweden zu beſchluͤßen.
Bannier war nun ein Loͤu/ der mit Gewalt umringt/
Bald ein Gebruͤll erhebt/ bald auf die Feinde ſpringt/
und keinen Nachklang wil von ſeinem fliehen haben.
Es lagen Freind und Feind vor Torgau faͤſt vergraben.
Und war des Gegners Heer von neuntzig tauſend Mann/
Dann es kam alle Macht des Deutſchen Reiches an/
Der Schwediſchen Gewalt ſich gaͤntzlich loß zu machen.
Es ſtundt auch dieſesmal mit der Belaͤgrer Sachen
Sehr wol/ ſo daß Bannier nach langer Gegenwehr
und duͤnn-gemachter Macht/ (dann es war jhm ſein Heer
Biß
G ij
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[0109] Er aber viel zu ſchwach/ auf dreyßig tauſend Seelen Zu ſchlagen/ ließ es doch an dieſem wenig faͤhlen/ Daß er der Paͤſſe ſich verſicherte. Wie dann Der Oberſt Stallhannß viel zu ſolchem hat gethan. Sie ſtuͤtzten/ und Bannier gieng Leipzig zu gewinnen. Kaum da/ erhob er ſich ſchon wiederum von hinnen/ und ſchlug bey Eulenburg ein etlich hundert Mann Der Saͤchſiſchen Armee/ von welchen er fort an Nach Torgau gieng/ den Feind/ der ſich mit ſchnellen fliehen Dahin gereitet hatt’/ allda zu uͤberziehen. Er nahm die gute Stadt mit ſamt der Sachſen Schar/ Die in zweytauſend ſtarck bewehrt darinnen war. Acht Regimenter ſind hiedurch zu ſcheitern gangen/ Die meiſten gaben ſich den Schwediſchen gefangen. Diß alles außgericht/ verſorgte man die Stadt Mit Mitteln/ die ein Heer vor ſolcher noͤthig hat/ Und gieng zum andernmal vor Leipzig ſich zu ſetzen. Diß aͤngſtend/ hoͤrte man wie Hatzfeld mit dem Goͤtzen Sich durchgebrochen haͤtt’ und waͤre ſchon herein Mit einer großen Macht/ der Stadt Entſatz zu ſeyn. Damit verſamlete Bannier ſein Volck zuſammen/ Schlng Meißen rechts und lincks mit Schwerdt und Feuers Flammen/ und gieng nach Torgau zu/ beſchantzete ſein Heer/ Pflantzt hundert donndernde Geſchuͤtz und noch viel mehr Auf ſeinen Waͤllen rum/ die Feinde zu begruͤßen. Und ſihe da die Macht die Schweden zu beſchluͤßen. Bannier war nun ein Loͤu/ der mit Gewalt umringt/ Bald ein Gebruͤll erhebt/ bald auf die Feinde ſpringt/ und keinen Nachklang wil von ſeinem fliehen haben. Es lagen Freind und Feind vor Torgau faͤſt vergraben. Und war des Gegners Heer von neuntzig tauſend Mann/ Dann es kam alle Macht des Deutſchen Reiches an/ Der Schwediſchen Gewalt ſich gaͤntzlich loß zu machen. Es ſtundt auch dieſesmal mit der Belaͤgrer Sachen Sehr wol/ ſo daß Bannier nach langer Gegenwehr und duͤnn-gemachter Macht/ (dann es war jhm ſein Heer Biß G ij

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/109>, abgerufen am 21.11.2024.