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Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.

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Zu rächen/ machte sich Graf Tylli aus dem Staub/
und gab den Schwedischen die gantze Pfaltz zum Raub.
Jetzt (b) ließ der Schweden Häupt sich in dem Nürnberg
sehen/
Wo jhm nicht wenig ist von Ehr und Hilff geschehen.
Er hatte noch nicht voll zween Tage da verbracht
und seinen Leib erfrischt/ gieng er mit aller Macht
Des Tylli Hauffen nach/ noch eins mit jhm zu wagen/
Er aber ließ sich fort biß an die Donau jagen.
Worauf der König sich nach Donawerth begab/
und nahm die feine Stadt fast sonder Anstoß ab.
Damit so galt es Räyn/ den festen Paß nach Beyern/
Der an dem Leche ligt/ da muste Tylli steuern
So viel jhm müglich war/ er thats als ein Soldat.
Gustavus aber wust hierzu noch bässern Raht
Des Ortes Herr zu seyn/ als Tylli den zu schützen.
Hilf GOtt! wie sah man hier die Donnder-Stücke blitzen.
Wie donnderde der Goth biß er hinüber kam/
Bis daß des Tylli Macht die Flucht vom Leche nahm/
Die sich in einem Wald' am Lechischen Gestatte
Zur großen Gegenwehr jhm widersetzet hatte.
Wie praßlete der Wald/ wann der Cartaunen Knall
Der strengen Kugel Macht/ der dicken Bäume Fall/
Das Pferd- und Mensch-Geschrey/ der Mußquetirer
paffen/
Der Sterbenden ihr Weh/ das schlagen auf die Waffen
Sich gräulich hören ließ. Der Wald erschlug so viel
Als das Geschütze that. Bey diesem Jammer-Spiel (c)
(Dann also nennet man der groben Stücke morden)
Sind über tausend Mann dem Feind' erwürget worden.
Es traff den Tylli selbst/ wie jhm den bald hernach
Aus Schmertzen eines Schuß's das große Hertz zerbrach/
und starb in Jngolstadt. Die Warheit sol es melden/
Daß dieser tapfre Graf ein Kern von vielen Helden
Alhier gewesen sey/ der große Schlachten that/
und große Sieg' erhielt. So bald als Reyn/ die Stadt/
Der
(b) Anno 1632. den 21. Mart.
(c) 5. April.
Zu raͤchen/ machte ſich Graf Tylli aus dem Staub/
und gab den Schwediſchen die gantze Pfaltz zum Raub.
Jetzt (b) ließ der Schweden Haͤupt ſich in dem Nuͤrnberg
ſehen/
Wo jhm nicht wenig iſt von Ehr und Hilff geſchehen.
Er hatte noch nicht voll zween Tage da verbracht
und ſeinen Leib erfriſcht/ gieng er mit aller Macht
Des Tylli Hauffen nach/ noch eins mit jhm zu wagen/
Er aber ließ ſich fort biß an die Donau jagen.
Worauf der Koͤnig ſich nach Donawerth begab/
und nahm die feine Stadt faſt ſonder Anſtoß ab.
Damit ſo galt es Raͤyn/ den feſten Paß nach Beyern/
Der an dem Leche ligt/ da muſte Tylli ſteuern
So viel jhm muͤglich war/ er thats als ein Soldat.
Guſtavus aber wuſt hierzu noch baͤſſern Raht
Des Ortes Herꝛ zu ſeyn/ als Tylli den zu ſchuͤtzen.
Hilf GOtt! wie ſah man hier die Donnder-Stuͤcke blitzen.
Wie donnderde der Goth biß er hinuͤber kam/
Bis daß des Tylli Macht die Flucht vom Leche nahm/
Die ſich in einem Wald’ am Lechiſchen Geſtatte
Zur großen Gegenwehr jhm widerſetzet hatte.
Wie praßlete der Wald/ wann der Cartaunen Knall
Der ſtrengen Kugel Macht/ der dicken Baͤume Fall/
Das Pferd- und Menſch-Geſchrey/ der Mußquetirer
paffen/
Der Sterbenden ihr Weh/ das ſchlagen auf die Waffen
Sich graͤulich hoͤren ließ. Der Wald erſchlug ſo viel
Als das Geſchuͤtze that. Bey dieſem Jammer-Spiel (c)
(Dann alſo nennet man der groben Stuͤcke morden)
Sind uͤber tauſend Mann dem Feind’ erwuͤrget worden.
Es traff den Tylli ſelbſt/ wie jhm den bald hernach
Aus Schmertzen eines Schuß’s das große Hertz zerbrach/
und ſtarb in Jngolſtadt. Die Warheit ſol es melden/
Daß dieſer tapfre Graf ein Kern von vielen Helden
Alhier geweſen ſey/ der große Schlachten that/
und große Sieg’ erhielt. So bald als Reyn/ die Stadt/
Der
(b) Anno 1632. den 21. Mart.
(c) 5. April.
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[0066] Zu raͤchen/ machte ſich Graf Tylli aus dem Staub/ und gab den Schwediſchen die gantze Pfaltz zum Raub. Jetzt (b) ließ der Schweden Haͤupt ſich in dem Nuͤrnberg ſehen/ Wo jhm nicht wenig iſt von Ehr und Hilff geſchehen. Er hatte noch nicht voll zween Tage da verbracht und ſeinen Leib erfriſcht/ gieng er mit aller Macht Des Tylli Hauffen nach/ noch eins mit jhm zu wagen/ Er aber ließ ſich fort biß an die Donau jagen. Worauf der Koͤnig ſich nach Donawerth begab/ und nahm die feine Stadt faſt ſonder Anſtoß ab. Damit ſo galt es Raͤyn/ den feſten Paß nach Beyern/ Der an dem Leche ligt/ da muſte Tylli ſteuern So viel jhm muͤglich war/ er thats als ein Soldat. Guſtavus aber wuſt hierzu noch baͤſſern Raht Des Ortes Herꝛ zu ſeyn/ als Tylli den zu ſchuͤtzen. Hilf GOtt! wie ſah man hier die Donnder-Stuͤcke blitzen. Wie donnderde der Goth biß er hinuͤber kam/ Bis daß des Tylli Macht die Flucht vom Leche nahm/ Die ſich in einem Wald’ am Lechiſchen Geſtatte Zur großen Gegenwehr jhm widerſetzet hatte. Wie praßlete der Wald/ wann der Cartaunen Knall Der ſtrengen Kugel Macht/ der dicken Baͤume Fall/ Das Pferd- und Menſch-Geſchrey/ der Mußquetirer paffen/ Der Sterbenden ihr Weh/ das ſchlagen auf die Waffen Sich graͤulich hoͤren ließ. Der Wald erſchlug ſo viel Als das Geſchuͤtze that. Bey dieſem Jammer-Spiel (c) (Dann alſo nennet man der groben Stuͤcke morden) Sind uͤber tauſend Mann dem Feind’ erwuͤrget worden. Es traff den Tylli ſelbſt/ wie jhm den bald hernach Aus Schmertzen eines Schuß’s das große Hertz zerbrach/ und ſtarb in Jngolſtadt. Die Warheit ſol es melden/ Daß dieſer tapfre Graf ein Kern von vielen Helden Alhier geweſen ſey/ der große Schlachten that/ und große Sieg’ erhielt. So bald als Reyn/ die Stadt/ Der (b) Anno 1632. den 21. Mart. (c) 5. April.

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Zitationshilfe: Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/greflinger_krieg_1657/66>, abgerufen am 24.11.2024.