Celadon von der Donau [i. e. Greflinger, Georg]: Der Deutschen Dreyßig-Jähriger Krjeg. [s. l.], 1657.Daß nichts im Felde blieb. Ein mehrers that man nicht. Und wurde nun der Zug nach Donawerth gericht/ Mit dem Gustavus Horn/ der die Bannirsche Scharen/ Die durch viel Streit und Zug sehr abgemattet waren/ An seinen Hauffen zog/ daselbst gesamter Hand Auf Bäyern loß zu gehn/ dieweil durch dieses Land und dessen Nachbarschafft viel Volck wurd aufgetrieben/ Auch aus Jtalien sehr viel darzu beschrieben/ Das Duc de Feria von Meyland herwerts bracht'/ und war Graf Altring nun der Beyerischen Macht Zum Häupte vorgesetzt/ wie Tylli war gewesen. Damit man dieses Volck nicht möcht' in Hauffen lesen/ Verhäufft- und einten sich die Schweden allerseits und hofften solches Volck vermittelst eines Streits Zu trennen/ oder denn in Bäyern einzuhalten/ Weßwegen Jan de Werth/ der Amberg zu verwalten und gute Völcker hatt'/ in jhren Rücken gieng/ Den aber Bernhards Volck zum übelsten emfieng/ und jhm vier hundert schlug/ jhn selber auch verwundte/ Daß er es lange Zeit mit großem Weh empfundte. Jn dem diß hier verlieff gieng Hertzog Wilhelms Schar Auf Würtzburg/ und gewann mit Macht was widrig war/ Bernhardus aber brach indessen tief in Bäyern/ und gab/ deßgleichen Horn/ daselbst nicht viel zu feyern. Er machte fliehens gnug/ nahm Landsberg stürmend ein/ Zwung München unter sich/ es wurd' auch Neuburg sein/ Das Dachau/ Eich' und mehr. Jn diesem guten lauffen Bracht Albrecht Wallenstein ein großes Volck zu hauffen/ Den Bäyern Hilff zu thun. Es war die Schuld und Pflicht. Deßwegen säumte sich der Hertzog Bernhard nicht/ (Dann die Gelegenheit wischt leichtlich aus den Händen/ und pflegt dem tausenden nicht wieder um zu wenden.) Er that so viel es kunt' in solcher Eile seyn/ Nahm Eichstadt/ Stifft und Stadt in seine Schatzung ein. Verfügte sich daranf nach Donawerth zu rücke/ Mit solchem guten Zug und unverfälschtem Glücke/ Jm E ij
Daß nichts im Felde blieb. Ein mehrers that man nicht. Und wurde nun der Zug nach Donawerth gericht/ Mit dem Guſtavus Horn/ der die Bannirſche Scharen/ Die durch viel Streit und Zug ſehr abgemattet waren/ An ſeinen Hauffen zog/ daſelbſt geſamter Hand Auf Baͤyern loß zu gehn/ dieweil durch dieſes Land und deſſen Nachbarſchafft viel Volck wurd aufgetrieben/ Auch aus Jtalien ſehr viel darzu beſchrieben/ Das Duc de Feria von Meyland herwerts bracht’/ und war Graf Altring nun der Beyeriſchen Macht Zum Haͤupte vorgeſetzt/ wie Tylli war geweſen. Damit man dieſes Volck nicht moͤcht’ in Hauffen leſen/ Verhaͤufft- und einten ſich die Schweden allerſeits und hofften ſolches Volck vermittelſt eines Streits Zu trennen/ oder denn in Baͤyern einzuhalten/ Weßwegen Jan de Werth/ der Amberg zu verwalten und gute Voͤlcker hatt’/ in jhren Ruͤcken gieng/ Den aber Bernhards Volck zum uͤbelſten emfieng/ und jhm vier hundert ſchlug/ jhn ſelber auch verwundte/ Daß er es lange Zeit mit großem Weh empfundte. Jn dem diß hier verlieff gieng Hertzog Wilhelms Schar Auf Wuͤrtzburg/ und gewann mit Macht was widrig war/ Bernhardus aber brach indeſſen tief in Baͤyern/ und gab/ deßgleichen Horn/ daſelbſt nicht viel zu feyern. Er machte fliehens gnug/ nahm Landsberg ſtuͤrmend ein/ Zwung Muͤnchen unter ſich/ es wurd’ auch Neuburg ſein/ Das Dachau/ Eich’ und mehr. Jn dieſem guten lauffen Bracht Albrecht Wallenſtein ein großes Volck zu hauffen/ Den Baͤyern Hilff zu thun. Es war die Schuld und Pflicht. Deßwegen ſaͤumte ſich der Hertzog Bernhard nicht/ (Dann die Gelegenheit wiſcht leichtlich aus den Haͤnden/ und pflegt dem tauſenden nicht wieder um zu wenden.) Er that ſo viel es kunt’ in ſolcher Eile ſeyn/ Nahm Eichſtadt/ Stifft und Stadt in ſeine Schatzung ein. Verfuͤgte ſich daranf nach Donawerth zu ruͤcke/ Mit ſolchem guten Zug und unverfaͤlſchtem Gluͤcke/ Jm E ij
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Daß nichts im Felde blieb. Ein mehrers that man nicht.
Und wurde nun der Zug nach Donawerth gericht/
Mit dem Guſtavus Horn/ der die Bannirſche Scharen/
Die durch viel Streit und Zug ſehr abgemattet waren/
An ſeinen Hauffen zog/ daſelbſt geſamter Hand
Auf Baͤyern loß zu gehn/ dieweil durch dieſes Land
und deſſen Nachbarſchafft viel Volck wurd aufgetrieben/
Auch aus Jtalien ſehr viel darzu beſchrieben/
Das Duc de Feria von Meyland herwerts bracht’/
und war Graf Altring nun der Beyeriſchen Macht
Zum Haͤupte vorgeſetzt/ wie Tylli war geweſen.
Damit man dieſes Volck nicht moͤcht’ in Hauffen leſen/
Verhaͤufft- und einten ſich die Schweden allerſeits
und hofften ſolches Volck vermittelſt eines Streits
Zu trennen/ oder denn in Baͤyern einzuhalten/
Weßwegen Jan de Werth/ der Amberg zu verwalten
und gute Voͤlcker hatt’/ in jhren Ruͤcken gieng/
Den aber Bernhards Volck zum uͤbelſten emfieng/
und jhm vier hundert ſchlug/ jhn ſelber auch verwundte/
Daß er es lange Zeit mit großem Weh empfundte.
Jn dem diß hier verlieff gieng Hertzog Wilhelms Schar
Auf Wuͤrtzburg/ und gewann mit Macht was widrig war/
Bernhardus aber brach indeſſen tief in Baͤyern/
und gab/ deßgleichen Horn/ daſelbſt nicht viel zu feyern.
Er machte fliehens gnug/ nahm Landsberg ſtuͤrmend ein/
Zwung Muͤnchen unter ſich/ es wurd’ auch Neuburg ſein/
Das Dachau/ Eich’ und mehr. Jn dieſem guten lauffen
Bracht Albrecht Wallenſtein ein großes Volck zu hauffen/
Den Baͤyern Hilff zu thun. Es war die Schuld und
Pflicht.
Deßwegen ſaͤumte ſich der Hertzog Bernhard nicht/
(Dann die Gelegenheit wiſcht leichtlich aus den Haͤnden/
und pflegt dem tauſenden nicht wieder um zu wenden.)
Er that ſo viel es kunt’ in ſolcher Eile ſeyn/
Nahm Eichſtadt/ Stifft und Stadt in ſeine Schatzung ein.
Verfuͤgte ſich daranf nach Donawerth zu ruͤcke/
Mit ſolchem guten Zug und unverfaͤlſchtem Gluͤcke/
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