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Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.

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"Ich glaube also wie ein guter Bürger zu handeln, und auch
wie ein guter Katholik, wenn ich den Predigerorden in Frankreich wieder
herstelle. Wenn mein Vaterland es zugiebt, so werde ich dazu keine zehn
Jahre brauchen; wo nicht, so lassen wir uns an der Grenze nieder, in
einem Lande, das der Ankunft näher steht, und dort werden wir geduldig
den Tag Gottes und den Frankreichs erwarten. Das Wichtige ist, daß es
französische Predigermönche gebe, daß einiges von diesem edlen Blute unter
dem alten Gewände des heiligen Dominicus fließe."

"Auch der Boden wird uns werden, denn Frankreich wird früher oder
später das Ziel erreichen, wozu die Vorsehung es ausersehen hat. Das
Wort des Herrn de Maistre wird sich erfüllen: Frankreich wird christlich
werden, England katholisch und Europa wird die Messe in der St. So-
phienkirche hören. Daran glaube ich, und erwarte ruhig die Stunde."

"Wie mich also auch mein Vaterland behandeln möge, ich werde nicht
klagen. Ich hoffe es bis zu meinem letzten Seufzer."

"Ich verstehe selbst seine Ungerechtigkeiten und achte selbst seine Irrthü¬
mer, nicht, wie der Höfling, der seinen Herrn anbetet, sondern wie der
Freund, der weiß, wie in den Tiefen des Herzens seines Freundes, das
Böse mit dem Guten zusammenhängt. Diese Gefühle sind in mir zu alt,
um jemals aufzuhören, und sollte ich auch die Frucht nicht kosten dürfen,
so werden sie doch meine Helfer und Tröster bleiben bis an mein Ende."



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„Ich glaube also wie ein guter Bürger zu handeln, und auch
wie ein guter Katholik, wenn ich den Predigerorden in Frankreich wieder
herstelle. Wenn mein Vaterland es zugiebt, so werde ich dazu keine zehn
Jahre brauchen; wo nicht, so lassen wir uns an der Grenze nieder, in
einem Lande, das der Ankunft näher steht, und dort werden wir geduldig
den Tag Gottes und den Frankreichs erwarten. Das Wichtige ist, daß es
französische Predigermönche gebe, daß einiges von diesem edlen Blute unter
dem alten Gewände des heiligen Dominicus fließe.“

„Auch der Boden wird uns werden, denn Frankreich wird früher oder
später das Ziel erreichen, wozu die Vorsehung es ausersehen hat. Das
Wort des Herrn de Maistre wird sich erfüllen: Frankreich wird christlich
werden, England katholisch und Europa wird die Messe in der St. So-
phienkirche hören. Daran glaube ich, und erwarte ruhig die Stunde.“

„Wie mich also auch mein Vaterland behandeln möge, ich werde nicht
klagen. Ich hoffe es bis zu meinem letzten Seufzer.“

„Ich verstehe selbst seine Ungerechtigkeiten und achte selbst seine Irrthü¬
mer, nicht, wie der Höfling, der seinen Herrn anbetet, sondern wie der
Freund, der weiß, wie in den Tiefen des Herzens seines Freundes, das
Böse mit dem Guten zusammenhängt. Diese Gefühle sind in mir zu alt,
um jemals aufzuhören, und sollte ich auch die Frucht nicht kosten dürfen,
so werden sie doch meine Helfer und Tröster bleiben bis an mein Ende.“



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[151/0159] „Ich glaube also wie ein guter Bürger zu handeln, und auch wie ein guter Katholik, wenn ich den Predigerorden in Frankreich wieder herstelle. Wenn mein Vaterland es zugiebt, so werde ich dazu keine zehn Jahre brauchen; wo nicht, so lassen wir uns an der Grenze nieder, in einem Lande, das der Ankunft näher steht, und dort werden wir geduldig den Tag Gottes und den Frankreichs erwarten. Das Wichtige ist, daß es französische Predigermönche gebe, daß einiges von diesem edlen Blute unter dem alten Gewände des heiligen Dominicus fließe.“ „Auch der Boden wird uns werden, denn Frankreich wird früher oder später das Ziel erreichen, wozu die Vorsehung es ausersehen hat. Das Wort des Herrn de Maistre wird sich erfüllen: Frankreich wird christlich werden, England katholisch und Europa wird die Messe in der St. So- phienkirche hören. Daran glaube ich, und erwarte ruhig die Stunde.“ „Wie mich also auch mein Vaterland behandeln möge, ich werde nicht klagen. Ich hoffe es bis zu meinem letzten Seufzer.“ „Ich verstehe selbst seine Ungerechtigkeiten und achte selbst seine Irrthü¬ mer, nicht, wie der Höfling, der seinen Herrn anbetet, sondern wie der Freund, der weiß, wie in den Tiefen des Herzens seines Freundes, das Böse mit dem Guten zusammenhängt. Diese Gefühle sind in mir zu alt, um jemals aufzuhören, und sollte ich auch die Frucht nicht kosten dürfen, so werden sie doch meine Helfer und Tröster bleiben bis an mein Ende.“ 20*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_179382_282158/159>, abgerufen am 21.11.2024.