Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.Versuch gegen Eure Ruhe, sondern auch die niederträchtige Verleumdung Wenn Ihr um Mitternacht einen fremden Mann aus dem Fenster Eurer Belgien ist eine junge Fremde, ein junges Weib, welches plötzlich Belgien ist ein junges Weib, es muß nicht nur tugendhaft sein, Mögen die französischen Journale spotten und lachen so viel ihnen "Gar süße Frucht von reinem Saam': I. K....da.Ein guter Ruf, ein reiner Nam'!" Brüssel, im Dezember 1841. Versuch gegen Eure Ruhe, sondern auch die niederträchtige Verleumdung Wenn Ihr um Mitternacht einen fremden Mann aus dem Fenster Eurer Belgien ist eine junge Fremde, ein junges Weib, welches plötzlich Belgien ist ein junges Weib, es muß nicht nur tugendhaft sein, Mögen die französischen Journale spotten und lachen so viel ihnen „Gar süße Frucht von reinem Saam': I. K....da.Ein guter Ruf, ein reiner Nam'!“ Brüssel, im Dezember 1841. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/179559" facs="#f0176" n="168"/> Versuch gegen Eure Ruhe, sondern auch die niederträchtige Verleumdung<lb/> der Ehre Eures Landes.</p><lb/> <p>Wenn Ihr um Mitternacht einen fremden Mann aus dem Fenster Eurer<lb/> tugendhaften Tochter stürzen seht, dann ist es nicht der frevelhafte Angriff<lb/> aus ihre Unschuld allein, den Ihr zu rächen habt, sondern auch die Befleckung<lb/> ihres reinen Rufs, das höhnische Zischeln der Welt, die von ihrer Unschuld<lb/> doch nicht so fest überzeugt sein kann, als Ihr selbst.</p><lb/> <p>Belgien ist eine junge Fremde, ein junges Weib, welches plötzlich<lb/> in einen fremden Kreis getreten ist. Noch kennt man es nicht, noch weiß<lb/> man nicht dessen Charakter bestimmt zu beurtheilen. Der leiseste Makel<lb/> seines Rufes kann und muß ihm schaden.</p><lb/> <p>Belgien ist ein junges Weib, es muß nicht nur tugendhaft <hi rendition="#g">sein</hi>,<lb/> es muß auch tugendhaft <hi rendition="#g">scheinen</hi>!</p><lb/> <p>Mögen die französischen Journale spotten und lachen so viel ihnen<lb/> beliebt, wir sehen die Sache mit deutschen Augen, und in Deutschland<lb/> heißt ein alter Volksspruch:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„Gar süße Frucht von reinem Saam':</l><lb/> <l>Ein guter Ruf, ein reiner Nam'!“</l> </lg><lb/> <bibl> <author> <hi rendition="#right">I. K....da.</hi> </author> </bibl><lb/> <dateline> <hi rendition="#et">Brüssel, im Dezember 1841.</hi> </dateline> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [168/0176]
Versuch gegen Eure Ruhe, sondern auch die niederträchtige Verleumdung
der Ehre Eures Landes.
Wenn Ihr um Mitternacht einen fremden Mann aus dem Fenster Eurer
tugendhaften Tochter stürzen seht, dann ist es nicht der frevelhafte Angriff
aus ihre Unschuld allein, den Ihr zu rächen habt, sondern auch die Befleckung
ihres reinen Rufs, das höhnische Zischeln der Welt, die von ihrer Unschuld
doch nicht so fest überzeugt sein kann, als Ihr selbst.
Belgien ist eine junge Fremde, ein junges Weib, welches plötzlich
in einen fremden Kreis getreten ist. Noch kennt man es nicht, noch weiß
man nicht dessen Charakter bestimmt zu beurtheilen. Der leiseste Makel
seines Rufes kann und muß ihm schaden.
Belgien ist ein junges Weib, es muß nicht nur tugendhaft sein,
es muß auch tugendhaft scheinen!
Mögen die französischen Journale spotten und lachen so viel ihnen
beliebt, wir sehen die Sache mit deutschen Augen, und in Deutschland
heißt ein alter Volksspruch:
„Gar süße Frucht von reinem Saam':
Ein guter Ruf, ein reiner Nam'!“
I. K....da.
Brüssel, im Dezember 1841.
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