Die Grenzboten. Erster Jahrgang. Leipzig, 1841.Tagebuch. Histoire de la Belgique par Th. Juste. (Bruxelles 1842.) Neues Material aus alten Quellen mit Fleiß und Wärme zusammengetragen. Die preußische Gesandtschaft in Brüssel, Wir hören aus guter Quelle, daß der Sohn des gefeierten Savigny als preußi¬ Der Anfall gegen Herrn von Lütken in Hanover. Die Kölnische Zeitung enthält in einem ihrer leitenden Artikel folgende bemerkens- Tagebuch. Histoire de la Belgique par Th. Juste. (Bruxelles 1842.) Neues Material aus alten Quellen mit Fleiß und Wärme zusammengetragen. Die preußische Gesandtschaft in Brüssel, Wir hören aus guter Quelle, daß der Sohn des gefeierten Savigny als preußi¬ Der Anfall gegen Herrn von Lütken in Hanover. Die Kölnische Zeitung enthält in einem ihrer leitenden Artikel folgende bemerkens- <TEI> <text> <body> <pb corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/179702" facs="#f0319" n="311"/> <div n="1"> <head>Tagebuch.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Histoire de la Belgique par Th. Juste. (Bruxelles 1842.) </head><lb/> <p>Neues Material aus alten Quellen mit Fleiß und Wärme zusammengetragen.<lb/> Beiträge zur Geschichte von Belgien wäre ein besserer Titel für das Buch gewesen.<lb/> Die große Aufgabe des Historikers, die Geschichte objectiv zu betrachten, ist in diesem<lb/> Buche fast auf jeder Seite verletzt. Patriotismus ist eine edle Tugend des Bürgers.<lb/> Aber der Bürger wirkt nur für die Gegenwart; der Historiker für die Zukunft, für die<lb/> Ewigkeit. Darum muß dieser mehr sein als ein Patriot, er muß Weltbürger sein und<lb/> die Geschichte seines Landes nicht von localem, sondern von dem cosmischen Gesichts¬<lb/> punkte zeichnen. In dem Werke des Herrn Inste ist die Vaterlandsliebe dominirend.<lb/> Immerhin aber wird der künftige Historiograph all diese edlen Bemühungen und Vor¬<lb/> arbeiten mit Dank erkennen, und die Nation hat große Verpflichtungen ihnen gegen¬<lb/> über. Immerhin muß die Gegenwart sie als ein schönes Geschenk annehmen, welches<lb/> den Schatz vermehrt, den die Zukunft einst als Mitgift erhalten wird.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Die preußische Gesandtschaft in Brüssel,</head><lb/> <p>Wir hören aus guter Quelle, daß der Sohn des gefeierten Savigny als preußi¬<lb/> scher Gesandtschaftssecretair nach Brüssel kommt. Savigny ist bekanntlich erst vor Kur¬<lb/> zem zum Ritter des belgischen Leopoldsordens ernannt worden, und sein Sohn kann<lb/> einem besonders freundlichen Entgegenkommen in allen hiesigen Kreisen entgegensehen,<lb/> um so mehr als der Ruf ihn als einen nicht nnr trefflich unterrichteten, sondern auch<lb/> sonst höchst liebenswürdigen jungen Mann bezeichnet. Für Deutschland ist es immer<lb/> ein Gewinn, sich auf solche Weise im Auslande vertreten zu sehen, denn Höflichkeit<lb/> und Liebenswürdigkeit sind eben nicht die Tugenden, die man gewöhnlich uns nach<lb/> rühmt!</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head>Der Anfall gegen Herrn von Lütken in Hanover.</head><lb/> <p>Die Kölnische Zeitung enthält in einem ihrer leitenden Artikel folgende bemerkens-<lb/> werthe Stelle: Der meuchelmörderische Anfall gegen den Cabinetstsrath von Lütken,<lb/> welcher in der öffentlichen Meinung mit Recht oder mit Unrecht als der vornehmste<lb/> Urheber des eigenthümlichen Verfahrens der Regierung bei den letzten Wahlen<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [311/0319]
Tagebuch.
Histoire de la Belgique par Th. Juste. (Bruxelles 1842.)
Neues Material aus alten Quellen mit Fleiß und Wärme zusammengetragen.
Beiträge zur Geschichte von Belgien wäre ein besserer Titel für das Buch gewesen.
Die große Aufgabe des Historikers, die Geschichte objectiv zu betrachten, ist in diesem
Buche fast auf jeder Seite verletzt. Patriotismus ist eine edle Tugend des Bürgers.
Aber der Bürger wirkt nur für die Gegenwart; der Historiker für die Zukunft, für die
Ewigkeit. Darum muß dieser mehr sein als ein Patriot, er muß Weltbürger sein und
die Geschichte seines Landes nicht von localem, sondern von dem cosmischen Gesichts¬
punkte zeichnen. In dem Werke des Herrn Inste ist die Vaterlandsliebe dominirend.
Immerhin aber wird der künftige Historiograph all diese edlen Bemühungen und Vor¬
arbeiten mit Dank erkennen, und die Nation hat große Verpflichtungen ihnen gegen¬
über. Immerhin muß die Gegenwart sie als ein schönes Geschenk annehmen, welches
den Schatz vermehrt, den die Zukunft einst als Mitgift erhalten wird.
Die preußische Gesandtschaft in Brüssel,
Wir hören aus guter Quelle, daß der Sohn des gefeierten Savigny als preußi¬
scher Gesandtschaftssecretair nach Brüssel kommt. Savigny ist bekanntlich erst vor Kur¬
zem zum Ritter des belgischen Leopoldsordens ernannt worden, und sein Sohn kann
einem besonders freundlichen Entgegenkommen in allen hiesigen Kreisen entgegensehen,
um so mehr als der Ruf ihn als einen nicht nnr trefflich unterrichteten, sondern auch
sonst höchst liebenswürdigen jungen Mann bezeichnet. Für Deutschland ist es immer
ein Gewinn, sich auf solche Weise im Auslande vertreten zu sehen, denn Höflichkeit
und Liebenswürdigkeit sind eben nicht die Tugenden, die man gewöhnlich uns nach
rühmt!
Der Anfall gegen Herrn von Lütken in Hanover.
Die Kölnische Zeitung enthält in einem ihrer leitenden Artikel folgende bemerkens-
werthe Stelle: Der meuchelmörderische Anfall gegen den Cabinetstsrath von Lütken,
welcher in der öffentlichen Meinung mit Recht oder mit Unrecht als der vornehmste
Urheber des eigenthümlichen Verfahrens der Regierung bei den letzten Wahlen
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