Grillparzer, Franz: Ein treuer Diener seines Herrn. Wien, 1830. Otto (zum Knaben). Stell' dich vor mich hin, Knabe! Sie wollen mir zu Leib'. Bancbanus (auf die Kammerfrau zeigend.) Heißt diese geh'n! Königin. Führt Ihr Verbot'nes nicht im Sinn? Bancbanus. Ei ja! Königin. Marg'rethe, geh'! (Kammerfrau geht ab.) Königin. Wie nun? Bancbanus. Mir ist gelungen, Zu täuschen Eurer Feinde Wachsamkeit, Auf kleinem Kahn den Graben zu durchsetzen, Der dort das Schloß umgibt. Woll't Ihr mir folgen? In's Freie bring' ich Euch auf gleichem Weg'. Königin. Bancbanus! Sprecht Ihr Wahrheit? Otto (zum Knaben). Stell’ dich vor mich hin, Knabe! Sie wollen mir zu Leib’. Bancbanus (auf die Kammerfrau zeigend.) Heißt dieſe geh’n! Königin. Führt Ihr Verbot’nes nicht im Sinn? Bancbanus. Ei ja! Königin. Marg’rethe, geh’! (Kammerfrau geht ab.) Königin. Wie nun? Bancbanus. Mir iſt gelungen, Zu täuſchen Eurer Feinde Wachſamkeit, Auf kleinem Kahn den Graben zu durchſetzen, Der dort das Schloß umgibt. Woll’t Ihr mir folgen? In’s Freie bring’ ich Euch auf gleichem Weg’. Königin. Bancbanus! Sprecht Ihr Wahrheit? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0120" n="112"/> <sp who="#OTTO"> <speaker> <hi rendition="#g">Otto</hi> </speaker><lb/> <stage>(zum Knaben).</stage><lb/> <p>Stell’ dich vor mich hin, Knabe!<lb/> Sie wollen mir zu Leib’.</p> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker> <hi rendition="#g">Bancbanus</hi> </speaker><lb/> <stage>(auf die Kammerfrau zeigend.)</stage><lb/> <p>Heißt dieſe geh’n!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Führt Ihr Verbot’nes nicht im Sinn?</p> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/> <p>Ei ja!</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Marg’rethe, geh’!</p><lb/> <stage>(Kammerfrau geht ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Wie nun?</p> </sp><lb/> <sp who="#BAN"> <speaker><hi rendition="#g">Bancbanus</hi>.</speaker><lb/> <p>Mir iſt gelungen,<lb/> Zu täuſchen Eurer Feinde Wachſamkeit,<lb/> Auf kleinem Kahn den Graben zu durchſetzen,<lb/> Der dort das Schloß umgibt. Woll’t Ihr mir folgen?<lb/> In’s Freie bring’ ich Euch auf gleichem Weg’.</p> </sp><lb/> <sp who="#KOENIGIN"> <speaker><hi rendition="#g">Königin</hi>.</speaker><lb/> <p>Bancbanus! Sprecht Ihr Wahrheit?</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [112/0120]
Otto
(zum Knaben).
Stell’ dich vor mich hin, Knabe!
Sie wollen mir zu Leib’.
Bancbanus
(auf die Kammerfrau zeigend.)
Heißt dieſe geh’n!
Königin.
Führt Ihr Verbot’nes nicht im Sinn?
Bancbanus.
Ei ja!
Königin.
Marg’rethe, geh’!
(Kammerfrau geht ab.)
Königin.
Wie nun?
Bancbanus.
Mir iſt gelungen,
Zu täuſchen Eurer Feinde Wachſamkeit,
Auf kleinem Kahn den Graben zu durchſetzen,
Der dort das Schloß umgibt. Woll’t Ihr mir folgen?
In’s Freie bring’ ich Euch auf gleichem Weg’.
Königin.
Bancbanus! Sprecht Ihr Wahrheit?
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