ben, doch gesprochen) tyk (crassus) rykke (movere) läk (stillans) läkke (stillare) etc. ryg (dorsum) äg (ovum) vugge (cunae) begge (ambo) ligge (jacere) etc. -- In der verb. qv haben neuere hv einführen wollen. so wie ks für x; beides gleichgültig, denn Blochs grund p. 293. dagegen, daß man die org. verbindung sex durch die schreibung seks mit der unorg. bäks (gen. von bäk, rivus) menge, be- deutet nichts, da ja hals, kors mit keinem andern ls, rs, als die gen. von dal (vallis) chor (chorus) zu schrei- ben sind. Daher mittelniederl. unbedenklich brex. streix (= brekes, strikes) neben aex (oben s. 503.). Schädlicher war die vermengung des org. hs und ks in dem dän. und inagemein nord. x. -- Vom verhältniß des dän. gt (in magt, vis; frugt, fructus; agt, cura) zu dem org. tt (in aatte, octo; natt, nox) gilt das beim schwed. gesagte. --
Anmerkung: die norwegische mundart, obgleich bei- nahe nur volkssprache, verdient genauere untersuchung, als ihr bisher zu theil geworden ist. Hallager gibt in der vorr. zu seinem schätzbaren wörterb. die hauptab- weichungen der norw. von der dän. buchstabenlehre an, woraus erhellt, daß der Norwege vieles mit dem Schwe- den, manches mit dem Isländer gemein hat, was Dänen und Schweden abgeht; in wieder anderm ist er eigen- thümlich. Der norw. sprache gebührt noch saang, laang (dän. sang, lang) maale (dän. male) bein, brei, meire (dän. ben, bred, mere) lous, ouge, blout oder laus, auge, blaut (schwed. oega, loes, bloet); g und k vor weichem voc. lautet (wie im schwed.) j und tj, als: geit (capra) kjukling (pullus) sprich: jeit, tjukling, für die ausspra- che ist es oft gleichviel kj oder tj zu schreiben: als kjau oder tjau (fur) kjuk oder tjuk (crassus) sk lautet wie sj. Inlautend gilt durchweg org. ten. als rope (clamare) graate (plorare) take, peika (schw. und dän. mit g); mn statt des dän vn; s statt r in blaase, jase (lepus) gjäst (fermentum) dän. blaere, hare, gjaer; merkwürdig aber qv für hv, als: qvas (acer) qveite (triticum) qveit (albus) qval (balaena) qvaa (dän. hvad) dem lat. qv in qvid, qvod, aqva (goth. ahva) so wie dem schott. quh (s. 516.) begegnend. Mit schott. und engl. aussprache stimmt auch. daß k vor n nicht lautet, als: kna, kneif sprich na, neif. Gleichergestalt schwindet das anlautende l zuweilen, jos (lux) jaa (falx) jom (sonus) altn. lios, liar, hliomr, überhaupt scheint die norw aussprache der liq. l. r. schwierig, beide lösen sich oft ab. oft in vo- cale auf, z. b. bjöin f. björn, hoin, koin f. horn, korn
I. däniſche conſonanten. gutt. norwegiſch.
ben, doch geſprochen) tyk (craſſus) rykke (movere) läk (ſtillans) läkke (ſtillare) etc. ryg (dorſum) äg (ovum) vugge (cunae) begge (ambo) ligge (jacere) etc. — In der verb. qv haben neuere hv einführen wollen. ſo wie ks für x; beides gleichgültig, denn Blochs grund p. 293. dagegen, daß man die org. verbindung ſex durch die ſchreibung ſeks mit der unorg. bäks (gen. von bäk, rivus) menge, be- deutet nichts, da ja hals, kors mit keinem andern ls, rs, als die gen. von dâl (vallis) chôr (chorus) zu ſchrei- ben ſind. Daher mittelniederl. unbedenklich brêx. ſtrîx (= brekes, ſtrikes) neben aex (oben ſ. 503.). Schädlicher war die vermengung des org. hs und ks in dem dän. und inagemein nord. x. — Vom verhältniß des dän. gt (in magt, vis; frugt, fructus; agt, cura) zu dem org. tt (in aatte, octo; natt, nox) gilt das beim ſchwed. geſagte. —
Anmerkung: die norwegiſche mundart, obgleich bei- nahe nur volksſprache, verdient genauere unterſuchung, als ihr bisher zu theil geworden iſt. Hallager gibt in der vorr. zu ſeinem ſchätzbaren wörterb. die hauptab- weichungen der norw. von der dän. buchſtabenlehre an, woraus erhellt, daß der Norwege vieles mit dem Schwe- den, manches mit dem Iſländer gemein hat, was Dänen und Schweden abgeht; in wieder anderm iſt er eigen- thümlich. Der norw. ſprache gebührt noch ſaang, laang (dän. ſang, lang) maale (dän. mâle) bein, brei, meire (dän. bên, brêd, mêre) lous, ouge, blout oder laus, auge, blaut (ſchwed. œga, lœs, blœt); g und k vor weichem voc. lautet (wie im ſchwed.) j und tj, als: geit (capra) kjukling (pullus) ſprich: jeit, tjukling, für die ausſpra- che iſt es oft gleichviel kj oder tj zu ſchreiben: als kjû oder tjû (fur) kjuk oder tjuk (craſſus) ſk lautet wie ſj. Inlautend gilt durchweg org. ten. als rôpe (clamare) graate (plorare) tâke, pîka (ſchw. und dän. mit g); mn ſtatt des dän vn; ſ ſtatt r in blaaſe, jaſe (lepus) gjäſt (fermentum) dän. blære, hâre, gjær; merkwürdig aber qv für hv, als: qvas (acer) qveite (triticum) qvît (albus) qvâl (balaena) qvaa (dän. hvad) dem lat. qv in qvid, qvod, aqva (goth. ahva) ſo wie dem ſchott. quh (ſ. 516.) begegnend. Mit ſchott. und engl. ausſprache ſtimmt auch. daß k vor n nicht lautet, als: knâ, knîf ſprich nâ, nîf. Gleichergeſtalt ſchwindet das anlautende l zuweilen, jôs (lux) jaa (falx) jôm (ſonus) altn. liós, liar, hliómr, überhaupt ſcheint die norw ausſprache der liq. l. r. ſchwierig, beide löſen ſich oft ab. oft in vo- cale auf, z. b. bjöin f. björn, hoin, koin f. horn, korn
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I. däniſche conſonanten. gutt. norwegiſch.
ben, doch geſprochen) tyk (craſſus) rykke (movere) läk
(ſtillans) läkke (ſtillare) etc. ryg (dorſum) äg (ovum) vugge
(cunae) begge (ambo) ligge (jacere) etc. — In der verb. qv
haben neuere hv einführen wollen. ſo wie ks für x; beides
gleichgültig, denn Blochs grund p. 293. dagegen, daß
man die org. verbindung ſex durch die ſchreibung ſeks
mit der unorg. bäks (gen. von bäk, rivus) menge, be-
deutet nichts, da ja hals, kors mit keinem andern ls,
rs, als die gen. von dâl (vallis) chôr (chorus) zu ſchrei-
ben ſind. Daher mittelniederl. unbedenklich brêx. ſtrîx
(= brekes, ſtrikes) neben aex (oben ſ. 503.). Schädlicher
war die vermengung des org. hs und ks in dem dän.
und inagemein nord. x. — Vom verhältniß des dän. gt
(in magt, vis; frugt, fructus; agt, cura) zu dem org. tt
(in aatte, octo; natt, nox) gilt das beim ſchwed. geſagte. —
Anmerkung: die norwegiſche mundart, obgleich bei-
nahe nur volksſprache, verdient genauere unterſuchung,
als ihr bisher zu theil geworden iſt. Hallager gibt in
der vorr. zu ſeinem ſchätzbaren wörterb. die hauptab-
weichungen der norw. von der dän. buchſtabenlehre an,
woraus erhellt, daß der Norwege vieles mit dem Schwe-
den, manches mit dem Iſländer gemein hat, was Dänen
und Schweden abgeht; in wieder anderm iſt er eigen-
thümlich. Der norw. ſprache gebührt noch ſaang, laang
(dän. ſang, lang) maale (dän. mâle) bein, brei, meire
(dän. bên, brêd, mêre) lous, ouge, blout oder laus, auge,
blaut (ſchwed. œga, lœs, blœt); g und k vor weichem
voc. lautet (wie im ſchwed.) j und tj, als: geit (capra)
kjukling (pullus) ſprich: jeit, tjukling, für die ausſpra-
che iſt es oft gleichviel kj oder tj zu ſchreiben: als kjû
oder tjû (fur) kjuk oder tjuk (craſſus) ſk lautet wie ſj.
Inlautend gilt durchweg org. ten. als rôpe (clamare)
graate (plorare) tâke, pîka (ſchw. und dän. mit g);
mn ſtatt des dän vn; ſ ſtatt r in blaaſe, jaſe (lepus)
gjäſt (fermentum) dän. blære, hâre, gjær; merkwürdig
aber qv für hv, als: qvas (acer) qveite (triticum) qvît
(albus) qvâl (balaena) qvaa (dän. hvad) dem lat. qv in
qvid, qvod, aqva (goth. ahva) ſo wie dem ſchott. quh
(ſ. 516.) begegnend. Mit ſchott. und engl. ausſprache
ſtimmt auch. daß k vor n nicht lautet, als: knâ, knîf
ſprich nâ, nîf. Gleichergeſtalt ſchwindet das anlautende
l zuweilen, jôs (lux) jaa (falx) jôm (ſonus) altn. liós,
liar, hliómr, überhaupt ſcheint die norw ausſprache der
liq. l. r. ſchwierig, beide löſen ſich oft ab. oft in vo-
cale auf, z. b. bjöin f. björn, hoin, koin f. horn, korn
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 570. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/596>, abgerufen am 22.11.2024.
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