Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822.

Bild:
<< vorherige Seite

II. persönl. geschlecht. pronomen.
inann K. 24b wäre inan zu setzen und aus inana zu den-
ten (vgl. oben p. 88.) -- d) dat. sg. masc. neutr. schwankt
zwischen imu, imo; kein instr. iau erscheint irgend-
wo. -- e) gen. sg fem. schwankend wie beim subst.
und adj. zwischen ira, iro; dat. iru, iro; gen. pl. über-
all iro. -- z) das e, o in sie. sio ist nach der analogie,
ohne weitern beweis: N. hat sie (d. h. nach seiner schrei-
bung s. 105. seie) für m. und f. wie blinde, blinde;
es scheint, auch im nom. sg. f. bereits si f. siu (Stalder
dial. p. 109.) -- e) O. T. N. machen schon den dat. pl.
in start im. -- th) her f er im nom. sg. masc. spielt ins
niederd. und steht nur bei T. und hild. hat aber kein
hiß, hes, his, himo, hira etc. neben sich --

(alts.) masc he (hie) is. imu. ina (ine); pl. sia (sie)
iro. im. sia (sie) -- fem. siu. ira. iru. sia; pl. sio. iro.
im. sio. -- neutr. it. is. imu. it; pl. siu. iro. im. siu. --
anm. im masc. entschieden he, hie (niemahls e, ie)
aber in keinem andern cas. diese vorgeschobne spirans;
der gen. fem. sg. scheint meistens fehlerhaft iro statt
ira zu lauten.

(angels.) tritt die spirans h allenthalben vor, masc.
he. his. him. hine; pl. hi. hira. him. hi. -- fem. heo.
hire. hire. hi; pl. hi. hira. him. hi. -- neutr. heo. hira.
him. heo -- anm. neben hi kommt hie und hig vor
(s. 261.). neben hira, him auch heora, heom. --

(altfries.) masc. hi. his. him. hini; pl. hia. hiara.
hiam. hia. -- fem. hiu. hiri. hiri. hia; pl. hia. hiara.
hiam. hia. -- neutr. hit. his. him. hit; pl. hiu. hiara.
hiam. hiu. --

(altn.) masc. hann. hans. honum. hann; fem. hon.
hennar. henni. hana; beiden geschl. mangelt der pl., das
neutr. ist gar nicht vorhanden. Der wurzelvoc. hat sein
bedenken; bei reinem a muß der nom. f. hön, der dat.
masc. hönum lauten (wie vön, vönum vom adj. vanr)
allein die hs4. geben hon, honum, hanum; im nom. fem.
gilt neuisländ. haun anstatt des beßeren hun (wiewohl o
sonst in der flexion au zu vertreten scheint); ferner, der
umlaut des gen. dat. in e widerstreitet aller theorie, da
das gen. -ar keinen wirken kann, das dat. -i keinen wirkt
(es heißt vanri, hvatri, oder wäre die subst. anomalie
hendi s. 657. in anspruch zu nehmen?); endlich verlangt
die assim. nn für nr vorausgehenden langen voc. (s. 737.)
es heißt sinn für sinr, einn für einr, sinnar, einnar für
sinrar, einrar keineswegs vann, vannar für vanr, vanrar.
Stände aber hann für hanr, so würde der gen. hans, der

II. perſönl. geſchlecht. pronomen.
inann K. 24b wäre inân zu ſetzen und aus inana zu den-
ten (vgl. oben p. 88.) — δ) dat. ſg. maſc. neutr. ſchwankt
zwiſchen imu, imo; kein inſtr. iû erſcheint irgend-
wo. — ε) gen. ſg fem. ſchwankend wie beim ſubſt.
und adj. zwiſchen irâ, irô; dat. iru, irô; gen. pl. über-
all irô. — ζ) das ê, ô in ſiê. ſiô iſt nach der analogie,
ohne weitern beweis: N. hat ſie (d. h. nach ſeiner ſchrei-
bung ſ. 105. ſîe) für m. und f. wie blinde, blinde;
es ſcheint, auch im nom. ſg. f. bereits ſi f. ſiu (Stalder
dial. p. 109.) — η) O. T. N. machen ſchon den dat. pl.
in ſtart im. — θ) hër f ër im nom. ſg. maſc. ſpielt ins
niederd. und ſteht nur bei T. und hild. hat aber kein
hiƷ, hës, his, himo, hira etc. neben ſich —

(altſ.) maſc hë (hie) is. imu. ina (ine); pl. ſiâ (ſiê)
irô. im. ſiâ (ſiê) — fem. ſiu. irâ. iru. ſia; pl. ſiô. irô.
im. ſiô. — neutr. it. is. imu. it; pl. ſiu. irô. im. ſiu. —
anm. im maſc. entſchieden hé, hie (niemahls ë, ie)
aber in keinem andern caſ. dieſe vorgeſchobne ſpirans;
der gen. fem. ſg. ſcheint meiſtens fehlerhaft irô ſtatt
irâ zu lauten.

(angelſ.) tritt die ſpirans h allenthalben vor, maſc.
hë. his. him. hine; pl. hi. hira. him. hi. — fem. hëó.
hire. hire. hi; pl. hi. hira. him. hi. — neutr. hëó. hira.
him. hëó — anm. neben hi kommt hie und hig vor
(ſ. 261.). neben hira, him auch hëora, hëom. —

(altfrieſ.) maſc. hi. his. him. hini; pl. hia. hiara.
hiam. hia. — fem. hiu. hiri. hiri. hia; pl. hia. hiara.
hiam. hia. — neutr. hit. his. him. hit; pl. hiu. hiara.
hiam. hiu. —

(altn.) maſc. hann. hans. honum. hann; fem. hon.
hennar. henni. hana; beiden geſchl. mangelt der pl., das
neutr. iſt gar nicht vorhanden. Der wurzelvoc. hat ſein
bedenken; bei reinem a muß der nom. f. hön, der dat.
maſc. hönum lauten (wie vön, vönum vom adj. vanr)
allein die hſ4. geben hon, honum, hânum; im nom. fem.
gilt neuiſländ. hûn anſtatt des beßeren hun (wiewohl o
ſonſt in der flexion û zu vertreten ſcheint); ferner, der
umlaut des gen. dat. in e widerſtreitet aller theorie, da
das gen. -ar keinen wirken kann, das dat. -i keinen wirkt
(es heißt vanri, hvatri, oder wäre die ſubſt. anomalie
hendi ſ. 657. in anſpruch zu nehmen?); endlich verlangt
die aſſim. nn für nr vorausgehenden langen voc. (ſ. 737.)
es heißt ſinn für ſìnr, einn für einr, ſinnar, einnar für
ſìnrar, einrar keineswegs vann, vannar für vanr, vanrar.
Stände aber hann für hânr, ſo würde der gen. hâns, der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0812" n="786"/><fw place="top" type="header">II. <hi rendition="#i">per&#x017F;önl. ge&#x017F;chlecht. pronomen.</hi></fw><lb/>
inann K. 24<hi rendition="#sup">b</hi> wäre <hi rendition="#i">inân</hi> zu &#x017F;etzen und aus inana zu den-<lb/>
ten (vgl. oben p. 88.) &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B4;</hi>) dat. &#x017F;g. ma&#x017F;c. neutr. &#x017F;chwankt<lb/>
zwi&#x017F;chen imu, imo; kein in&#x017F;tr. iû er&#x017F;cheint irgend-<lb/>
wo. &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B5;</hi>) gen. &#x017F;g fem. &#x017F;chwankend wie beim &#x017F;ub&#x017F;t.<lb/>
und adj. zwi&#x017F;chen irâ, irô; dat. iru, irô; gen. pl. über-<lb/>
all irô. &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B6;</hi>) das ê, ô in &#x017F;iê. &#x017F;iô i&#x017F;t nach der analogie,<lb/>
ohne weitern beweis: N. hat <hi rendition="#i">&#x017F;ie</hi> (d. h. nach &#x017F;einer &#x017F;chrei-<lb/>
bung &#x017F;. 105. &#x017F;îe) für m. und f. wie blinde, blinde;<lb/>
es &#x017F;cheint, auch im nom. &#x017F;g. f. bereits <hi rendition="#i">&#x017F;i</hi> f. &#x017F;iu (Stalder<lb/>
dial. p. 109.) &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B7;</hi>) O. T. N. machen &#x017F;chon den dat. pl.<lb/><hi rendition="#i">in</hi> &#x017F;tart <hi rendition="#i">im</hi>. &#x2014; <hi rendition="#i">&#x03B8;</hi>) <hi rendition="#i">hër</hi> f ër im nom. &#x017F;g. ma&#x017F;c. &#x017F;pielt ins<lb/>
niederd. und &#x017F;teht nur bei T. und hild. hat aber kein<lb/>
hi&#x01B7;, hës, his, himo, hira etc. neben &#x017F;ich &#x2014;</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">alt&#x017F;.</hi>) ma&#x017F;c hë (hie) is. imu. ina (ine); pl. &#x017F;iâ (&#x017F;iê)<lb/>
irô. im. &#x017F;iâ (&#x017F;iê) &#x2014; fem. &#x017F;iu. irâ. iru. &#x017F;ia; pl. &#x017F;iô. irô.<lb/>
im. &#x017F;iô. &#x2014; neutr. it. is. imu. it; pl. &#x017F;iu. irô. im. &#x017F;iu. &#x2014;<lb/><hi rendition="#i">anm</hi>. im ma&#x017F;c. ent&#x017F;chieden hé, hie (niemahls ë, ie)<lb/>
aber in keinem andern ca&#x017F;. die&#x017F;e vorge&#x017F;chobne &#x017F;pirans;<lb/>
der gen. fem. &#x017F;g. &#x017F;cheint mei&#x017F;tens fehlerhaft <hi rendition="#i">irô</hi> &#x017F;tatt<lb/>
irâ zu lauten.</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">angel&#x017F;.</hi>) tritt die &#x017F;pirans h allenthalben vor, ma&#x017F;c.<lb/>
hë. his. him. hine; pl. hi. hira. him. hi. &#x2014; fem. hëó.<lb/>
hire. hire. hi; pl. hi. hira. him. hi. &#x2014; neutr. hëó. hira.<lb/>
him. hëó &#x2014; <hi rendition="#i">anm</hi>. neben hi kommt hie und hig vor<lb/>
(&#x017F;. 261.). neben hira, him auch hëora, hëom. &#x2014;</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">altfrie&#x017F;.</hi>) ma&#x017F;c. hi. his. him. hini; pl. hia. hiara.<lb/>
hiam. hia. &#x2014; fem. hiu. hiri. hiri. hia; pl. hia. hiara.<lb/>
hiam. hia. &#x2014; neutr. hit. his. him. hit; pl. hiu. hiara.<lb/>
hiam. hiu. &#x2014;</p><lb/>
              <p>(<hi rendition="#i">altn.</hi>) ma&#x017F;c. hann. hans. honum. hann; fem. hon.<lb/>
hennar. henni. hana; beiden ge&#x017F;chl. mangelt der pl., das<lb/>
neutr. i&#x017F;t gar nicht vorhanden. Der wurzelvoc. hat &#x017F;ein<lb/>
bedenken; bei reinem a muß der nom. f. hön, der dat.<lb/>
ma&#x017F;c. hönum lauten (wie vön, vönum vom adj. vanr)<lb/>
allein die h&#x017F;4. geben hon, honum, hânum; im nom. fem.<lb/>
gilt neui&#x017F;länd. hûn an&#x017F;tatt des beßeren hun (wiewohl o<lb/>
&#x017F;on&#x017F;t in der flexion û zu vertreten &#x017F;cheint); ferner, der<lb/>
umlaut des gen. dat. in e wider&#x017F;treitet aller theorie, da<lb/>
das gen. -ar keinen wirken kann, das dat. -i keinen wirkt<lb/>
(es heißt vanri, hvatri, oder wäre die &#x017F;ub&#x017F;t. anomalie<lb/>
hendi &#x017F;. 657. in an&#x017F;pruch zu nehmen?); endlich verlangt<lb/>
die a&#x017F;&#x017F;im. nn für nr vorausgehenden <hi rendition="#i">langen</hi> voc. (&#x017F;. 737.)<lb/>
es heißt &#x017F;inn für &#x017F;ìnr, einn für einr, &#x017F;innar, einnar für<lb/>
&#x017F;ìnrar, einrar keineswegs vann, vannar für vanr, vanrar.<lb/>
Stände aber hann für hânr, &#x017F;o würde der gen. hâns, der<lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[786/0812] II. perſönl. geſchlecht. pronomen. inann K. 24b wäre inân zu ſetzen und aus inana zu den- ten (vgl. oben p. 88.) — δ) dat. ſg. maſc. neutr. ſchwankt zwiſchen imu, imo; kein inſtr. iû erſcheint irgend- wo. — ε) gen. ſg fem. ſchwankend wie beim ſubſt. und adj. zwiſchen irâ, irô; dat. iru, irô; gen. pl. über- all irô. — ζ) das ê, ô in ſiê. ſiô iſt nach der analogie, ohne weitern beweis: N. hat ſie (d. h. nach ſeiner ſchrei- bung ſ. 105. ſîe) für m. und f. wie blinde, blinde; es ſcheint, auch im nom. ſg. f. bereits ſi f. ſiu (Stalder dial. p. 109.) — η) O. T. N. machen ſchon den dat. pl. in ſtart im. — θ) hër f ër im nom. ſg. maſc. ſpielt ins niederd. und ſteht nur bei T. und hild. hat aber kein hiƷ, hës, his, himo, hira etc. neben ſich — (altſ.) maſc hë (hie) is. imu. ina (ine); pl. ſiâ (ſiê) irô. im. ſiâ (ſiê) — fem. ſiu. irâ. iru. ſia; pl. ſiô. irô. im. ſiô. — neutr. it. is. imu. it; pl. ſiu. irô. im. ſiu. — anm. im maſc. entſchieden hé, hie (niemahls ë, ie) aber in keinem andern caſ. dieſe vorgeſchobne ſpirans; der gen. fem. ſg. ſcheint meiſtens fehlerhaft irô ſtatt irâ zu lauten. (angelſ.) tritt die ſpirans h allenthalben vor, maſc. hë. his. him. hine; pl. hi. hira. him. hi. — fem. hëó. hire. hire. hi; pl. hi. hira. him. hi. — neutr. hëó. hira. him. hëó — anm. neben hi kommt hie und hig vor (ſ. 261.). neben hira, him auch hëora, hëom. — (altfrieſ.) maſc. hi. his. him. hini; pl. hia. hiara. hiam. hia. — fem. hiu. hiri. hiri. hia; pl. hia. hiara. hiam. hia. — neutr. hit. his. him. hit; pl. hiu. hiara. hiam. hiu. — (altn.) maſc. hann. hans. honum. hann; fem. hon. hennar. henni. hana; beiden geſchl. mangelt der pl., das neutr. iſt gar nicht vorhanden. Der wurzelvoc. hat ſein bedenken; bei reinem a muß der nom. f. hön, der dat. maſc. hönum lauten (wie vön, vönum vom adj. vanr) allein die hſ4. geben hon, honum, hânum; im nom. fem. gilt neuiſländ. hûn anſtatt des beßeren hun (wiewohl o ſonſt in der flexion û zu vertreten ſcheint); ferner, der umlaut des gen. dat. in e widerſtreitet aller theorie, da das gen. -ar keinen wirken kann, das dat. -i keinen wirkt (es heißt vanri, hvatri, oder wäre die ſubſt. anomalie hendi ſ. 657. in anſpruch zu nehmen?); endlich verlangt die aſſim. nn für nr vorausgehenden langen voc. (ſ. 737.) es heißt ſinn für ſìnr, einn für einr, ſinnar, einnar für ſìnrar, einrar keineswegs vann, vannar für vanr, vanrar. Stände aber hann für hânr, ſo würde der gen. hâns, der

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/812
Zitationshilfe: Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 1. Göttingen, 1822, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik01_1822/812>, abgerufen am 22.11.2024.