altn. wegen syncope des i kaum zu erkennen und etwa nur durch den umlaut von den s. 170. verzeichneten auf -na zu unterscheiden: el-na (maturescere) freg-na (interrogare) laek-na (mederi). --
anm. die wenigsten verba auf -inon setzen ein sub- stantives -in voraus (faginon, redinon; bei ellinon, me- ginon scheint die richtigere form -anon). Einigemahl kann das plural-in der fem. eingewirkt haben, z. b. in purdinon u. a. Meistentheils tritt jedoch -in mit dem verbo neu auf und bezeichnet neutra, aber verschiedenes begriffs von den s. 169. verhandelten auf -anen. Aus den verbis -inon müßen die organischen subst. auf -in- assus, -in-arei, -in-unga abgeleitet werden, wiewohl sich später auch unorganische -nissi, naere (s. 129.) -nunge bil- deten, die ich auf kein -inon zurückführen mag, z. b. das mhd. barmenaere nicht auf barmen = barmenen, da es umlautend heißen müste barmenen. --
[UN] eine ableitung, von der nur die letzten spuren zu erblicken sind. Das goth. taih-un (decem) ist ahd. schon zeh-an und niun (novem), welches auch ahd. niun lautet, läßt sich nicht ganz auf dieselbe reihe setzen, weil sich der wurzel-consonant mit der ableitung verschmolzen hat (niun für nivun, niuwun? vgl. novem); doch sib-un
*) nicht smeichete; vgl. das subst. smeichenaere (oben s. 129.)
III. conſonantiſche ableitungen. N.
(micare, flaveſcere, vibrare) jun. 173. doc. 207a 205a (wo f. chizinot zu leſen clizinot) monſ. 347. (wo Pez dizinot aus clizinot gemacht hat); lâhh-inôn (mederi) doc.; upar- mek-inôn (praevalere) jun. 217; ord-inôn (ordinare) T. pip-inôn (tremere) bib-inôn O. IV. 34, 1; purd-inôn (one- rare) O. I. 5, 121; red-inôn (ratiocinari); riuƷ-inôn? (la- cerare) doc. 245a; uff-inôn (promere)? jun. 205; veſt-inôn (ſirmare); weid-inôn (paſci) doc. weid-enen W. 1, 7; wîƷ-inôn (damnare) jun. 190. 220. monſ. 369. blaſ. 5b. —
altn. wegen ſyncope des i kaum zu erkennen und etwa nur durch den umlaut von den ſ. 170. verzeichneten auf -na zu unterſcheiden: el-na (matureſcere) freg-na (interrogare) læk-na (mederi). —
anm. die wenigſten verba auf -inôn ſetzen ein ſub- ſtantives -in voraus (faginôn, redinôn; bei ellinôn, me- ginôn ſcheint die richtigere form -anôn). Einigemahl kann das plural-in der fem. eingewirkt haben, z. b. in purdinôn u. a. Meiſtentheils tritt jedoch -in mit dem verbo neu auf und bezeichnet neutra, aber verſchiedenes begriffs von den ſ. 169. verhandelten auf -anên. Aus den verbis -inôn müßen die organiſchen ſubſt. auf -in- aſſus, -in-arî, -in-unga abgeleitet werden, wiewohl ſich ſpäter auch unorganiſche -niſſi, nære (ſ. 129.) -nunge bil- deten, die ich auf kein -inôn zurückführen mag, z. b. das mhd. barmenære nicht auf barmen = barmenen, da es umlautend heißen müſte barmenen. —
[UN] eine ableitung, von der nur die letzten ſpuren zu erblicken ſind. Das goth. taíh-un (decem) iſt ahd. ſchon zëh-an und niun (novem), welches auch ahd. niun lautet, läßt ſich nicht ganz auf dieſelbe reihe ſetzen, weil ſich der wurzel-conſonant mit der ableitung verſchmolzen hat (niun fuͤr nivun, niuwun? vgl. novem); doch ſib-un
*) nicht ſmeichete; vgl. das ſubſt. ſmeichenære (oben ſ. 129.)
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III. conſonantiſche ableitungen. N.
(micare, flaveſcere, vibrare) jun. 173. doc. 207a 205a (wo f.
chizinot zu leſen clizinot) monſ. 347. (wo Pez dizinot aus
clizinot gemacht hat); lâhh-inôn (mederi) doc.; upar-
mek-inôn (praevalere) jun. 217; ord-inôn (ordinare) T.
pip-inôn (tremere) bib-inôn O. IV. 34, 1; purd-inôn (one-
rare) O. I. 5, 121; red-inôn (ratiocinari); riuƷ-inôn? (la-
cerare) doc. 245a; uff-inôn (promere)? jun. 205; veſt-inôn
(ſirmare); weid-inôn (paſci) doc. weid-enen W. 1, 7;
wîƷ-inôn (damnare) jun. 190. 220. monſ. 369. blaſ. 5b. —
agſ. fäg-enjan (blandiri); gliſ-njan (coruſcare); glit-
njan (micare); lâc-njan, læc-njan (ſanare); vît-njan (pu-
nire). —
altn. wegen ſyncope des i kaum zu erkennen und etwa
nur durch den umlaut von den ſ. 170. verzeichneten
auf -na zu unterſcheiden: el-na (matureſcere) freg-na
(interrogare) læk-na (mederi). —
mhd. [bei langer wurzel -en f. -enen] bib-enen (tre-
mere) miſc. 1, 41; bürd-en (bürdente) cod. pal. 361, 7d;
die-nen; ord-en (praet. ordente); ſchmeich-en (ſchmei-
chente *), adulari); veſt-en (veſtente). —
nhd. die-nen; ord-nen.
anm. die wenigſten verba auf -inôn ſetzen ein ſub-
ſtantives -in voraus (faginôn, redinôn; bei ellinôn, me-
ginôn ſcheint die richtigere form -anôn). Einigemahl
kann das plural-in der fem. eingewirkt haben, z. b. in
purdinôn u. a. Meiſtentheils tritt jedoch -in mit dem
verbo neu auf und bezeichnet neutra, aber verſchiedenes
begriffs von den ſ. 169. verhandelten auf -anên. Aus
den verbis -inôn müßen die organiſchen ſubſt. auf -in-
aſſus, -in-arî, -in-unga abgeleitet werden, wiewohl ſich
ſpäter auch unorganiſche -niſſi, nære (ſ. 129.) -nunge bil-
deten, die ich auf kein -inôn zurückführen mag, z. b. das
mhd. barmenære nicht auf barmen = barmenen, da es
umlautend heißen müſte barmenen. —
[UN] eine ableitung, von der nur die letzten ſpuren
zu erblicken ſind. Das goth. taíh-un (decem) iſt ahd.
ſchon zëh-an und niun (novem), welches auch ahd. niun
lautet, läßt ſich nicht ganz auf dieſelbe reihe ſetzen, weil
ſich der wurzel-conſonant mit der ableitung verſchmolzen
hat (niun fuͤr nivun, niuwun? vgl. novem); doch ſib-un
*) nicht ſmeichete; vgl. das ſubſt. ſmeichenære (oben ſ. 129.)
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/192>, abgerufen am 24.11.2024.
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