das ags. ylf-et, ylf-ete weiblich, da Lye die unbelegte form ilf-etu beibringt. Auch bei churp-iß (cucumis) jun. 186. schwankt das geschlecht, gl. mons. 322, 329. geben den pl. churpißa und daneben wilda (im acc. vgl. 1, 723.) also mase., wozu das nhd. der kürb-s, kürb-iß stimmt. Allein nach dem lat. cucurbita mag das fem. ebenfalls gelten, blas. 61a trev. 21a wildiu kurb-iß (colocynthis); ags. cyrf-ät. Beov. 19. steht ein mir dunkles ags. eol-et, das hierher gehören könnte. ahd. chrep-iß (cancer) trev. 13b; mhd. kreb-eß, nhd. kreb-s (f. krebß) nnl. krev-et, ist von einem verlornen chrapo, chrapjo (?) weiter ge- leitet, ags. crabb-a und kann kein e haben, obgleich Cou- rad in der schm. krebß: lebß reimt; das franz. ecrevisse, ecrevice scheint aus dem hochd. entlehnt. Lateinisches ursprungs sind dagegen pum-iß (pumex) nhd. entstellt in bim-s (f. büm-ß); pul-iß (boletus) blas. 61b trev. 21a; phiph-iß (pituita) trev. 71b nhd. pfipf-s, pip-s; mhd. pell-eß (oder pell-ez? pellicium) Wigal. 701. 757. nhd. pel-z. Nicht minder undeutsch sind die fem. mun-iza, mhd. nhd. mün-ze (moneta) ags. myn-et; und kal-ißia (caligae, tibialia) K. 51b, wofür mhd. kol-ze Parc. 163b Wilh. 2, 133b, nach dem nom. calezon, chausson. Das nhd. gren-ze (limes), mhd. noch unerhört, scheint aus dem slav. krajina, graniza. Ueber araw-iß, araw-eiß, araw-eiß? hernach beim -eiß.
Andere fälle der ableitung -it, -iß sind nicht zu be- weisen, für -aß schreiben spätere denkmähler häufig -iß, z. b. trev. 16a ob-iß (pomum). Vielleicht gehört das s. 214. angeführte fisgißi zu der ableitung -iß; aber wohin gehören die ags. theov-et (servitus) freot (libertas) f. freov-et?
[UT] wieder nur einige substantiva. Ein goth. hair- uts (cervus) vermuthe ich nach dem ahd. hir-uß jun. 199. alts. hir-ut, hir-et gl. lips. ags. heor-ot, altn. hiör-tr, mhd. hir-ß, später hir-z (Fischart hir-tz) nhd. hir-sch (st. hir-ß), engl. har-t. horn-uß (crabro) trev. 15a mit dem pl. hornußa jun. 226. oder hornußei doc. 219b? jun. 176. horn-aß f. horn-ußei? ags. hyrn-et, engl. horn-et, mhd. der horn-uß Iw. 207. (l. horn-eß) nhd. die horn-iß. pin-uß (juncus) T. 212, 7. 214, 2. zwetl. 129a, mhd. der bin-ß Parc. 20b 133a Geo. 56b, nhd. die bin-se (f. bin-ße), engl. ben-t. ags. gan-ot (fulica) engl. gan-et, mangelt den übrigen dialecten. ahd. trib-uß (tributum) T. 194, 2. ist nach dem latein, nhd. tribut; auch peip-oß (artemisia) blas.
III. conſonantiſche ableitungen. T.
das agſ. ylf-et, ylf-ete weiblich, da Lye die unbelegte form ilf-etu beibringt. Auch bei churp-iƷ (cucumis) jun. 186. ſchwankt das geſchlecht, gl. monſ. 322, 329. geben den pl. churpiƷâ und daneben wildâ (im acc. vgl. 1, 723.) alſo maſe., wozu das nhd. der kürb-s, kürb-iß ſtimmt. Allein nach dem lat. cucurbita mag das fem. ebenfalls gelten, blaſ. 61a trev. 21a wildiu kurb-iƷ (colocynthis); agſ. cyrf-ät. Beov. 19. ſteht ein mir dunkles agſ. ëol-et, das hierher gehören könnte. ahd. chrep-iƷ (cancer) trev. 13b; mhd. kreb-eƷ, nhd. kreb-s (f. krebß) nnl. krev-et, iſt von einem verlornen chrapo, chrapjo (?) weiter ge- leitet, agſ. crabb-a und kann kein ë haben, obgleich Cou- rad in der ſchm. krëbƷ: lëbƷ reimt; das franz. ecreviſſe, ecrevice ſcheint aus dem hochd. entlehnt. Lateiniſches urſprungs ſind dagegen pum-iƷ (pumex) nhd. entſtellt in bim-s (f. büm-ß); pul-iƷ (boletus) blaſ. 61b trev. 21a; phiph-iƷ (pituita) trev. 71b nhd. pfipf-s, pip-s; mhd. pëll-eƷ (oder pëll-ez? pellicium) Wigal. 701. 757. nhd. pel-z. Nicht minder undeutſch ſind die fem. mun-iza, mhd. nhd. mün-ze (moneta) agſ. myn-et; und kal-iƷia (caligae, tibialia) K. 51b, wofür mhd. kol-ze Parc. 163b Wilh. 2, 133b, nach dem nom. calezon, chauſſon. Das nhd. gren-ze (limes), mhd. noch unerhört, ſcheint aus dem ſlav. krajina, graniza. Ueber araw-iƷ, araw-îƷ, araw-eiƷ? hernach beim -eiƷ.
Andere fälle der ableitung -it, -iƷ ſind nicht zu be- weiſen, für -aƷ ſchreiben ſpätere denkmähler häufig -iƷ, z. b. trev. 16a ob-iƷ (pomum). Vielleicht gehört das ſ. 214. angeführte fiſgiƷi zu der ableitung -iƷ; aber wohin gehören die agſ. þëóv-et (ſervitus) frëót (libertas) f. frëóv-et?
[UT] wieder nur einige ſubſtantiva. Ein goth. haír- uts (cervus) vermuthe ich nach dem ahd. hir-uƷ jun. 199. altſ. hir-ut, hir-et gl. lipſ. agſ. hëor-ot, altn. hiör-tr, mhd. hir-Ʒ, ſpäter hir-z (Fiſchart hir-tz) nhd. hir-ſch (ſt. hir-ß), engl. har-t. horn-uƷ (crabro) trev. 15a mit dem pl. hornuƷâ jun. 226. oder hornuƷî doc. 219b? jun. 176. horn-aƷ f. horn-uƷî? agſ. hyrn-et, engl. horn-et, mhd. der horn-uƷ Iw. 207. (l. horn-eƷ) nhd. die horn-iß. pin-uƷ (juncus) T. 212, 7. 214, 2. zwetl. 129a, mhd. der bin-Ʒ Parc. 20b 133a Geo. 56b, nhd. die bin-ſe (f. bin-ße), engl. ben-t. agſ. gan-ot (fulica) engl. gan-et, mangelt den übrigen dialecten. ahd. trib-uƷ (tributum) T. 194, 2. iſt nach dem latein, nhd. tribùt; auch pîp-oƷ (artemiſia) blaſ.
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[220/0238]
III. conſonantiſche ableitungen. T.
das agſ. ylf-et, ylf-ete weiblich, da Lye die unbelegte
form ilf-etu beibringt. Auch bei churp-iƷ (cucumis) jun.
186. ſchwankt das geſchlecht, gl. monſ. 322, 329. geben
den pl. churpiƷâ und daneben wildâ (im acc. vgl. 1, 723.)
alſo maſe., wozu das nhd. der kürb-s, kürb-iß ſtimmt.
Allein nach dem lat. cucurbita mag das fem. ebenfalls
gelten, blaſ. 61a trev. 21a wildiu kurb-iƷ (colocynthis);
agſ. cyrf-ät. Beov. 19. ſteht ein mir dunkles agſ. ëol-et,
das hierher gehören könnte. ahd. chrep-iƷ (cancer) trev.
13b; mhd. kreb-eƷ, nhd. kreb-s (f. krebß) nnl. krev-et,
iſt von einem verlornen chrapo, chrapjo (?) weiter ge-
leitet, agſ. crabb-a und kann kein ë haben, obgleich Cou-
rad in der ſchm. krëbƷ: lëbƷ reimt; das franz. ecreviſſe,
ecrevice ſcheint aus dem hochd. entlehnt. Lateiniſches
urſprungs ſind dagegen pum-iƷ (pumex) nhd. entſtellt in
bim-s (f. büm-ß); pul-iƷ (boletus) blaſ. 61b trev. 21a;
phiph-iƷ (pituita) trev. 71b nhd. pfipf-s, pip-s; mhd.
pëll-eƷ (oder pëll-ez? pellicium) Wigal. 701. 757. nhd.
pel-z. Nicht minder undeutſch ſind die fem. mun-iza,
mhd. nhd. mün-ze (moneta) agſ. myn-et; und kal-iƷia
(caligae, tibialia) K. 51b, wofür mhd. kol-ze Parc. 163b
Wilh. 2, 133b, nach dem nom. calezon, chauſſon. Das
nhd. gren-ze (limes), mhd. noch unerhört, ſcheint aus
dem ſlav. krajina, graniza. Ueber araw-iƷ, araw-îƷ,
araw-eiƷ? hernach beim -eiƷ.
Andere fälle der ableitung -it, -iƷ ſind nicht zu be-
weiſen, für -aƷ ſchreiben ſpätere denkmähler häufig -iƷ,
z. b. trev. 16a ob-iƷ (pomum). Vielleicht gehört das
ſ. 214. angeführte fiſgiƷi zu der ableitung -iƷ; aber wohin
gehören die agſ. þëóv-et (ſervitus) frëót (libertas) f.
frëóv-et?
[UT] wieder nur einige ſubſtantiva. Ein goth. haír-
uts (cervus) vermuthe ich nach dem ahd. hir-uƷ jun.
199. altſ. hir-ut, hir-et gl. lipſ. agſ. hëor-ot, altn. hiör-tr,
mhd. hir-Ʒ, ſpäter hir-z (Fiſchart hir-tz) nhd. hir-ſch (ſt.
hir-ß), engl. har-t. horn-uƷ (crabro) trev. 15a mit dem
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horn-aƷ f. horn-uƷî? agſ. hyrn-et, engl. horn-et, mhd.
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(juncus) T. 212, 7. 214, 2. zwetl. 129a, mhd. der bin-Ʒ Parc.
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dem latein, nhd. tribùt; auch pîp-oƷ (artemiſia) blaſ.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/238>, abgerufen am 16.02.2025.
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