dän. vejrlig). -- mhd. kenne ich nur das einzige im ge- schlecht schwankende hei-leich cod. pal. 361, 73d hiu-leich troj. 23182, andere finden sich wohl, z. b. weter-leich, woraus das nhd. wetter-leuchten (fulgurare) entspringt, Dasyp. übersetzt fulgur durch wetter-leich (vgl. Stald. h. v.). Gemeine volksdialecte haben noch hillich, im nie- derhess. ist schin-leich, sching-leiche unverstandnes schimpf- wort geblieben. -- altengl. love-laik (amor) Tristr. was nach engl. heutiger schreibung love-ledge wäre (vgl. 1, 266.), denn know-ledge, früher know-lecche entspricht dem altn. kunn-leikr, folglich hätte das ags. reas-lac engl. zu lauten rove-ledge. -- Alle diese zus. setzungen lehren, daß der lebendige sinn einer dunkeln wurzel (nr. 183.) auf mehrfache weise allgemein und abstract geworden ist; die composita mit -leika und -leiks, wie sie dazu im ab- lautsverhältnisse stehen, scheinen sich auch in der bedeu- tung mit -laiks zu berühren.
ldugs? (lavacrum? wie das altn. laug fem.): hiermit sind viele ahd. frauennamen componiert, in welchen es badende, waschende, vielleicht auch reine bedeuten kann, adal-louc oder adal-loug, alp-l. ercan-l. hadu-l. hilti-l. hruod-l. kund-l. muot-l. peraht-l. sigi-l. suana-l. (die sich gleich dem schwan badet?) triu-l. weih-l. -- ags. weder das subst. leag, noch eigennamen damit. -- altn. viele weibl. namen: as-laug (nicht aslög, denn der gen. lautet aslaugar, nicht aslagar) giaf-laug, gud-l. hiör-l. ker-l. (n. fluvii) edd. saem. 44a (wäre goth. kasjalaugs?) ketil-l. svan-l. (Nialss.) thor-l. und a. m.
dän. vejrlig). — mhd. kenne ich nur das einzige im ge- ſchlecht ſchwankende hî-leich cod. pal. 361, 73d hiu-leich troj. 23182, andere finden ſich wohl, z. b. wëter-leich, woraus das nhd. wetter-leuchten (fulgurare) entſpringt, Daſyp. überſetzt fulgur durch wetter-leich (vgl. Stald. h. v.). Gemeine volksdialecte haben noch hillich, im nie- derheſſ. iſt ſchin-leich, ſching-leiche unverſtandnes ſchimpf- wort geblieben. — altengl. love-laik (amor) Triſtr. was nach engl. heutiger ſchreibung love-ledge wäre (vgl. 1, 266.), denn know-ledge, früher know-lecche entſpricht dem altn. kunn-leikr, folglich hätte das agſ. reaſ-lâc engl. zu lauten rove-ledge. — Alle dieſe zuſ. ſetzungen lehren, daß der lebendige ſinn einer dunkeln wurzel (nr. 183.) auf mehrfache weiſe allgemein und abſtract geworden iſt; die compoſita mit -leika und -leiks, wie ſie dazu im ab- lautsverhältniſſe ſtehen, ſcheinen ſich auch in der bedeu- tung mit -láiks zu berühren.
ldugs? (lavacrum? wie das altn. laug fem.): hiermit ſind viele ahd. frauennamen componiert, in welchen es badende, waſchende, vielleicht auch reine bedeuten kann, adal-louc oder adal-loug, alp-l. ërcan-l. hadu-l. hilti-l. hruod-l. kund-l. muot-l. përaht-l. ſigi-l. ſuana-l. (die ſich gleich dem ſchwan badet?) triu-l. wîh-l. — agſ. weder das ſubſt. leág, noch eigennamen damit. — altn. viele weibl. namen: âs-laug (nicht âslög, denn der gen. lautet âslaugar, nicht âslagar) giaf-laug, guð-l. hiör-l. ker-l. (n. fluvii) edd. ſæm. 44a (wäre goth. kaſjaláugs?) kêtil-l. ſvan-l. (Nialsſ.) þôr-l. und a. m.
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[504/0522]
III. ſubſt. eigentl. comp. — ſubſt. mit ſubſt.
dän. vejrlig). — mhd. kenne ich nur das einzige im ge-
ſchlecht ſchwankende hî-leich cod. pal. 361, 73d hiu-leich
troj. 23182, andere finden ſich wohl, z. b. wëter-leich,
woraus das nhd. wetter-leuchten (fulgurare) entſpringt,
Daſyp. überſetzt fulgur durch wetter-leich (vgl. Stald.
h. v.). Gemeine volksdialecte haben noch hillich, im nie-
derheſſ. iſt ſchin-leich, ſching-leiche unverſtandnes ſchimpf-
wort geblieben. — altengl. love-laik (amor) Triſtr. was
nach engl. heutiger ſchreibung love-ledge wäre (vgl. 1,
266.), denn know-ledge, früher know-lecche entſpricht
dem altn. kunn-leikr, folglich hätte das agſ. reaſ-lâc engl.
zu lauten rove-ledge. — Alle dieſe zuſ. ſetzungen lehren,
daß der lebendige ſinn einer dunkeln wurzel (nr. 183.)
auf mehrfache weiſe allgemein und abſtract geworden iſt;
die compoſita mit -leika und -leiks, wie ſie dazu im ab-
lautsverhältniſſe ſtehen, ſcheinen ſich auch in der bedeu-
tung mit -láiks zu berühren.
ldugs? (lavacrum? wie das altn. laug fem.): hiermit
ſind viele ahd. frauennamen componiert, in welchen es
badende, waſchende, vielleicht auch reine bedeuten kann,
adal-louc oder adal-loug, alp-l. ërcan-l. hadu-l. hilti-l.
hruod-l. kund-l. muot-l. përaht-l. ſigi-l. ſuana-l. (die ſich
gleich dem ſchwan badet?) triu-l. wîh-l. — agſ. weder
das ſubſt. leág, noch eigennamen damit. — altn. viele
weibl. namen: âs-laug (nicht âslög, denn der gen. lautet
âslaugar, nicht âslagar) giaf-laug, guð-l. hiör-l. ker-l.
(n. fluvii) edd. ſæm. 44a (wäre goth. kaſjaláugs?) kêtil-l.
ſvan-l. (Nialsſ.) þôr-l. und a. m.
láuks (cepe, überhaupt herba ſucculenta): ahd. aſc-louh
(aſcalonia) ſgall. trev. 21a blaſ. 61b jun. 331. chlovu-louh
(allium) ſgall. jun. 195. trev. 21a blaſ. 61b prâh-louh? trev.
19a blaſ. 57a brach-l. mit einer verderbten lat. erklärung;
ſnite-louh (ſerpillum) blaſ. 61b jun. 330. — agſ. gâr-leác
(allium) yne-leác (unio, engl. onion, franz. oignon). —
altn. ben-laukr (poetiſch gladius) frió-laukr (wäre goth.
fráiva-lauks) geir-laukr (allium) gras-laukr; in îtr-laukr
edd. ſæm. 150a ſcheint das erſte wort adj. — mhd. kno-
be-louch entſt. aus klobe-l. Barl. 265. — nhd. eſch-lauch
Friſch, knôb-l. ſchnitt-l. ſpieß-l.
láun (merces): über das goth. ſigis láun vorhin
ſ. 476. — agſ. ende-leán Cädm. 79. Beov. 128, dæd-leán
Cädm. 68. Beov. 44. hond-l. Cädm. 63. Beov. 116. 157.
ſigor-leán Cädm. 62. — mhd. ſumer-lôn, winter-l. (Oberl.
1599.). — nhd. hand-lohn, jahr-l. mieth-l. tâg-l.
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Grimm, Jacob: Deutsche Grammatik. Bd. 2. Göttingen, 1826, S. 504. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_grammatik02_1826/522>, abgerufen am 22.11.2024.
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