forschte täglich in welchen Vortheilen seine Macht bestehe, er war auch so treu und ent- deckte ihr alles. Da schwäzte sie ihm seinen Ranzen ab und verstieß ihn, und als darauf Soldaten gegen ihn marschirten, war sein Volk verloren, aber noch hatte er sein Hütgen, da griff er daran und ließ die Kanonen gehen, so schlug er den Feind und ward wieder Friede gemacht. Darnach aber ließ er sich wieder be- trügen und die Prinzessin schwäzte ihm sein Hütchen ab. Und als nun der Feind auf ihn eindrang, hatte er nichts als sein Hörnchen, da blies er darauf, alsbald fielen Dörfer, Städ- te und alle Festungswerke übern Haufen. Da war er König allein und blieb, bis er gestor- ben ist.
38. Von der Frau Füchsin.
I.
Es war einmal ein alter Fuchs mit neun Schwänzen, der wollte sehen, ob ihm seine Frau treu wäre, streckte sich unter die Bank und stellte sich mausetodt. Da ging die Frau Füchsin hinauf in ihre Kammer, schloß sich ein und ihre Magd die Katze saß auf dem Heerd und kochte. Als es nun bekannt wurde, daß der alte Fuchs gestorben war, klopfte es an die Hausthür:
"was
forſchte taͤglich in welchen Vortheilen ſeine Macht beſtehe, er war auch ſo treu und ent- deckte ihr alles. Da ſchwaͤzte ſie ihm ſeinen Ranzen ab und verſtieß ihn, und als darauf Soldaten gegen ihn marſchirten, war ſein Volk verloren, aber noch hatte er ſein Huͤtgen, da griff er daran und ließ die Kanonen gehen, ſo ſchlug er den Feind und ward wieder Friede gemacht. Darnach aber ließ er ſich wieder be- truͤgen und die Prinzeſſin ſchwaͤzte ihm ſein Huͤtchen ab. Und als nun der Feind auf ihn eindrang, hatte er nichts als ſein Hoͤrnchen, da blies er darauf, alsbald fielen Doͤrfer, Staͤd- te und alle Feſtungswerke uͤbern Haufen. Da war er Koͤnig allein und blieb, bis er geſtor- ben iſt.
38. Von der Frau Fuͤchſin.
I.
Es war einmal ein alter Fuchs mit neun Schwaͤnzen, der wollte ſehen, ob ihm ſeine Frau treu waͤre, ſtreckte ſich unter die Bank und ſtellte ſich mauſetodt. Da ging die Frau Fuͤchſin hinauf in ihre Kammer, ſchloß ſich ein und ihre Magd die Katze ſaß auf dem Heerd und kochte. Als es nun bekannt wurde, daß der alte Fuchs geſtorben war, klopfte es an die Hausthuͤr:
„was
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forſchte taͤglich in welchen Vortheilen ſeine
Macht beſtehe, er war auch ſo treu und ent-
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Ranzen ab und verſtieß ihn, und als darauf
Soldaten gegen ihn marſchirten, war ſein Volk
verloren, aber noch hatte er ſein Huͤtgen, da
griff er daran und ließ die Kanonen gehen, ſo
ſchlug er den Feind und ward wieder Friede
gemacht. Darnach aber ließ er ſich wieder be-
truͤgen und die Prinzeſſin ſchwaͤzte ihm ſein
Huͤtchen ab. Und als nun der Feind auf ihn
eindrang, hatte er nichts als ſein Hoͤrnchen,
da blies er darauf, alsbald fielen Doͤrfer, Staͤd-
te und alle Feſtungswerke uͤbern Haufen. Da
war er Koͤnig allein und blieb, bis er geſtor-
ben iſt.
38.
Von der Frau Fuͤchſin.
I.
Es war einmal ein alter Fuchs mit neun
Schwaͤnzen, der wollte ſehen, ob ihm ſeine
Frau treu waͤre, ſtreckte ſich unter die Bank
und ſtellte ſich mauſetodt. Da ging die Frau
Fuͤchſin hinauf in ihre Kammer, ſchloß ſich ein
und ihre Magd die Katze ſaß auf dem Heerd
und kochte. Als es nun bekannt wurde, daß
der alte Fuchs geſtorben war, klopfte es an die
Hausthuͤr:
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/210>, abgerufen am 21.11.2024.
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