du?" -- "In der schwarzen." Er ward aber unrecht verstanden und die Kuh geschlachtet; glücklicher Weise traf ihn kein Hieb, und er kam unter das Wurstfleisch. Wie das nun soll- te gehackt werden, rief er: "hackt nicht zu tief! hackt nicht zu tief! ich stecke darunter!" Vor dem Lärmen aber hörte das kein Mensch, doch sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, daß ihm keins was schadete, aber ent- springen konnte er nicht, und ward in eine Blutwurst gefüllt. Mit der ward er in den Schornstein zum Räuchern aufgehängt, und mußte hängen, bis im Winter, wo die Wurst sollte gegessen werden, und wie sein Quartier aufgeschnitten ward, sprang er heraus und lief davon.
Das Schneiderlein wanderte wieder, da kam es aber einem Fuchs in den Weg, der schnappte es auf: "Herr Fuchs, rief es, ich bin hier, laßt mich frei." -- "Ja, sagte der Fuchs, an dir hab ich doch nicht viel: wenn du machst, daß dein Vater mir alle seine Hüner im Hof giebt." Das gelobte es, und da trug es der Fuchs heim, und kriegte alle Hüner im Hof; das Schneiderlein aber brachte seinem Vater sei- nen erworbenen Kreuzer von der Wanderschaft mit. --
"Warum hat aber der Fuchs die armen Piephüner zu fressen kriegt?" -- "Ei, du
du?“ — „In der ſchwarzen.“ Er ward aber unrecht verſtanden und die Kuh geſchlachtet; gluͤcklicher Weiſe traf ihn kein Hieb, und er kam unter das Wurſtfleiſch. Wie das nun ſoll- te gehackt werden, rief er: „hackt nicht zu tief! hackt nicht zu tief! ich ſtecke darunter!“ Vor dem Laͤrmen aber hoͤrte das kein Menſch, doch ſprang er ſo behend zwiſchen den Hackmeſſern durch, daß ihm keins was ſchadete, aber ent- ſpringen konnte er nicht, und ward in eine Blutwurſt gefuͤllt. Mit der ward er in den Schornſtein zum Raͤuchern aufgehaͤngt, und mußte haͤngen, bis im Winter, wo die Wurſt ſollte gegeſſen werden, und wie ſein Quartier aufgeſchnitten ward, ſprang er heraus und lief davon.
Das Schneiderlein wanderte wieder, da kam es aber einem Fuchs in den Weg, der ſchnappte es auf: „Herr Fuchs, rief es, ich bin hier, laßt mich frei.“ — „Ja, ſagte der Fuchs, an dir hab ich doch nicht viel: wenn du machſt, daß dein Vater mir alle ſeine Huͤner im Hof giebt.“ Das gelobte es, und da trug es der Fuchs heim, und kriegte alle Huͤner im Hof; das Schneiderlein aber brachte ſeinem Vater ſei- nen erworbenen Kreuzer von der Wanderſchaft mit. —
„Warum hat aber der Fuchs die armen Piephuͤner zu freſſen kriegt?“ — „Ei, du
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du?“ — „In der ſchwarzen.“ Er ward aber
unrecht verſtanden und die Kuh geſchlachtet;
gluͤcklicher Weiſe traf ihn kein Hieb, und er
kam unter das Wurſtfleiſch. Wie das nun ſoll-
te gehackt werden, rief er: „hackt nicht zu tief!
hackt nicht zu tief! ich ſtecke darunter!“ Vor
dem Laͤrmen aber hoͤrte das kein Menſch, doch
ſprang er ſo behend zwiſchen den Hackmeſſern
durch, daß ihm keins was ſchadete, aber ent-
ſpringen konnte er nicht, und ward in eine
Blutwurſt gefuͤllt. Mit der ward er in den
Schornſtein zum Raͤuchern aufgehaͤngt, und
mußte haͤngen, bis im Winter, wo die Wurſt
ſollte gegeſſen werden, und wie ſein Quartier
aufgeſchnitten ward, ſprang er heraus und lief
davon.
Das Schneiderlein wanderte wieder, da kam
es aber einem Fuchs in den Weg, der ſchnappte
es auf: „Herr Fuchs, rief es, ich bin hier,
laßt mich frei.“ — „Ja, ſagte der Fuchs, an
dir hab ich doch nicht viel: wenn du machſt,
daß dein Vater mir alle ſeine Huͤner im Hof
giebt.“ Das gelobte es, und da trug es der
Fuchs heim, und kriegte alle Huͤner im Hof;
das Schneiderlein aber brachte ſeinem Vater ſei-
nen erworbenen Kreuzer von der Wanderſchaft
mit. —
„Warum hat aber der Fuchs die armen
Piephuͤner zu freſſen kriegt?“ — „Ei, du
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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1812/233>, abgerufen am 21.11.2024.
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