Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.dem erhalten, und worunter wir auch Beiträge aus Oestreich und Deutschböhmen zählen, eingerückt, so daß manches bisher ganz Unbekannte begegnen wird. Für die Anmerkungen war uns früher nur ein enger Raum gegeben, da durch die Umarbeitung das Buch anwuchs, so konnten wir für jene nun einen eigenen dritten Band bestimmen. Hierdurch ist es möglich geworden, nicht nur das, was wir früher ungern zurück behielten, mitzutheilen, sondern auch neue, hierher gehörige Abschnitte zu liefern, die, wie wir hoffen, den wissenschaftlichen Werth dieser Ueberlieferungen noch deutlicher machen werden. Was die Weise betrifft in der wir gesammelt, so ist es uns zuerst auf Treue und Wahrheit angekommen. Wir haben nämlich aus eigenen Mitteln nichts hinzugesetzt, keinen Umstand und Zug der Sage selbst verschönert, sondern ihren Jnhalt so wiedergegeben, wie wir ihn empfangen; daß der Ausdruck großentheils von uns herrührt, versteht sich von selbst, doch haben wir jede Eigenthümlichkeit, die wir bemerkten, zu erhalten gesucht, um auch in dieser Hinsicht der Sammlung die Mannigfaltigkeit der Natur zu lassen. Jeder, der sich mit ähnlicher Arbeit befaßt, wird es übrigens begreifen, daß dies kein sorgloses und unachtsames dem erhalten, und worunter wir auch Beitraͤge aus Oestreich und Deutschboͤhmen zaͤhlen, eingeruͤckt, so daß manches bisher ganz Unbekannte begegnen wird. Fuͤr die Anmerkungen war uns fruͤher nur ein enger Raum gegeben, da durch die Umarbeitung das Buch anwuchs, so konnten wir fuͤr jene nun einen eigenen dritten Band bestimmen. Hierdurch ist es moͤglich geworden, nicht nur das, was wir fruͤher ungern zuruͤck behielten, mitzutheilen, sondern auch neue, hierher gehoͤrige Abschnitte zu liefern, die, wie wir hoffen, den wissenschaftlichen Werth dieser Ueberlieferungen noch deutlicher machen werden. Was die Weise betrifft in der wir gesammelt, so ist es uns zuerst auf Treue und Wahrheit angekommen. Wir haben naͤmlich aus eigenen Mitteln nichts hinzugesetzt, keinen Umstand und Zug der Sage selbst verschoͤnert, sondern ihren Jnhalt so wiedergegeben, wie wir ihn empfangen; daß der Ausdruck großentheils von uns herruͤhrt, versteht sich von selbst, doch haben wir jede Eigenthuͤmlichkeit, die wir bemerkten, zu erhalten gesucht, um auch in dieser Hinsicht der Sammlung die Mannigfaltigkeit der Natur zu lassen. Jeder, der sich mit aͤhnlicher Arbeit befaßt, wird es uͤbrigens begreifen, daß dies kein sorgloses und unachtsames <TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0023" n="XV"/> dem erhalten, und worunter wir auch Beitraͤge aus Oestreich und Deutschboͤhmen zaͤhlen, eingeruͤckt, so daß manches bisher ganz Unbekannte begegnen wird. Fuͤr die Anmerkungen war uns fruͤher nur ein enger Raum gegeben, da durch die Umarbeitung das Buch anwuchs, so konnten wir fuͤr jene nun einen eigenen dritten Band bestimmen. Hierdurch ist es moͤglich geworden, nicht nur das, was wir fruͤher ungern zuruͤck behielten, mitzutheilen, sondern auch neue, hierher gehoͤrige Abschnitte zu liefern, die, wie wir hoffen, den wissenschaftlichen Werth dieser Ueberlieferungen noch deutlicher machen werden.</p><lb/> <p>Was die Weise betrifft in der wir gesammelt, so ist es uns zuerst auf Treue und Wahrheit angekommen. Wir haben naͤmlich aus eigenen Mitteln nichts hinzugesetzt, keinen Umstand und Zug der Sage selbst verschoͤnert, sondern ihren Jnhalt so wiedergegeben, wie wir ihn empfangen; daß der Ausdruck großentheils von uns herruͤhrt, versteht sich von selbst, doch haben wir jede Eigenthuͤmlichkeit, die wir bemerkten, zu erhalten gesucht, um auch in dieser Hinsicht der Sammlung die Mannigfaltigkeit der Natur zu lassen. Jeder, der sich mit aͤhnlicher Arbeit befaßt, wird es uͤbrigens begreifen, daß dies kein sorgloses und unachtsames </p> </div> </front> </text> </TEI> [XV/0023]
dem erhalten, und worunter wir auch Beitraͤge aus Oestreich und Deutschboͤhmen zaͤhlen, eingeruͤckt, so daß manches bisher ganz Unbekannte begegnen wird. Fuͤr die Anmerkungen war uns fruͤher nur ein enger Raum gegeben, da durch die Umarbeitung das Buch anwuchs, so konnten wir fuͤr jene nun einen eigenen dritten Band bestimmen. Hierdurch ist es moͤglich geworden, nicht nur das, was wir fruͤher ungern zuruͤck behielten, mitzutheilen, sondern auch neue, hierher gehoͤrige Abschnitte zu liefern, die, wie wir hoffen, den wissenschaftlichen Werth dieser Ueberlieferungen noch deutlicher machen werden.
Was die Weise betrifft in der wir gesammelt, so ist es uns zuerst auf Treue und Wahrheit angekommen. Wir haben naͤmlich aus eigenen Mitteln nichts hinzugesetzt, keinen Umstand und Zug der Sage selbst verschoͤnert, sondern ihren Jnhalt so wiedergegeben, wie wir ihn empfangen; daß der Ausdruck großentheils von uns herruͤhrt, versteht sich von selbst, doch haben wir jede Eigenthuͤmlichkeit, die wir bemerkten, zu erhalten gesucht, um auch in dieser Hinsicht der Sammlung die Mannigfaltigkeit der Natur zu lassen. Jeder, der sich mit aͤhnlicher Arbeit befaßt, wird es uͤbrigens begreifen, daß dies kein sorgloses und unachtsames
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
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