Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.Jhr Räderchen schweift!
Jhr Mäuschen pfeift! als hinaus nach des Herrn Korbes seinem Haus." Darnach kam noch ein Mühlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Nähnadel, die setzten sich auch alle auf den Wagen; wie sie aber zu des Herrn Korbes seinem Haus kamen, war der Herr Korbes nicht da. Die Mäuschen fuhren den Wagen in die Scheuer, das Hühnchen flog mit dem Hähnchen auf eine Stange, die Katze setzte sich ins Kamin, die Ente in die Bornstande, die Stecknadel steckte sich ins Stuhlkissen, die Nähnadel ins Bett ins Kopfkissen, der Mühlenstein legte sich über die Thüre, und das Ei wickelte sich in das Handtuch. Da kam der Herr Korbes nach Haus, ging ans Kamin und wollte Feuer anmachen, da warf ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche; er ging geschwind in die Küche und wollte sich abwaschen, wie er an die Bornstande kam, sprützte ihm die Ente Wasser ins Gesicht, als er sich abtrocknen wollte, rollte ihm das Ei aus dem Handtuch entgegen, ging entzwei und klebte ihm die Augen zu; er wollte sich ruhen und setzte sich auf den Stuhl, da stach ihn die Stecknadel, darüber wurde er ganz verdrießlich und ging ins Bett und wie er den Kopf aufs Kissen niederlegte, da stach ihn die Nähnadel; da ward er so bös und toll, daß er zum Haus hinaus laufen wollte, wie er aber an die Thüre kam, sprang der Mühlstein herunter und schlug ihn todt. Jhr Raͤderchen schweift!
Jhr Maͤuschen pfeift! als hinaus nach des Herrn Korbes seinem Haus.“ Darnach kam noch ein Muͤhlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Naͤhnadel, die setzten sich auch alle auf den Wagen; wie sie aber zu des Herrn Korbes seinem Haus kamen, war der Herr Korbes nicht da. Die Maͤuschen fuhren den Wagen in die Scheuer, das Huͤhnchen flog mit dem Haͤhnchen auf eine Stange, die Katze setzte sich ins Kamin, die Ente in die Bornstande, die Stecknadel steckte sich ins Stuhlkissen, die Naͤhnadel ins Bett ins Kopfkissen, der Muͤhlenstein legte sich uͤber die Thuͤre, und das Ei wickelte sich in das Handtuch. Da kam der Herr Korbes nach Haus, ging ans Kamin und wollte Feuer anmachen, da warf ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche; er ging geschwind in die Kuͤche und wollte sich abwaschen, wie er an die Bornstande kam, spruͤtzte ihm die Ente Wasser ins Gesicht, als er sich abtrocknen wollte, rollte ihm das Ei aus dem Handtuch entgegen, ging entzwei und klebte ihm die Augen zu; er wollte sich ruhen und setzte sich auf den Stuhl, da stach ihn die Stecknadel, daruͤber wurde er ganz verdrießlich und ging ins Bett und wie er den Kopf aufs Kissen niederlegte, da stach ihn die Naͤhnadel; da ward er so boͤs und toll, daß er zum Haus hinaus laufen wollte, wie er aber an die Thuͤre kam, sprang der Muͤhlstein herunter und schlug ihn todt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0275" n="211"/> <lg type="poem"> <l>Jhr Raͤderchen schweift!</l><lb/> <l>Jhr Maͤuschen pfeift!</l><lb/> <l>als hinaus</l><lb/> <l>nach des Herrn Korbes seinem Haus.“</l><lb/> </lg> <p>Darnach kam noch ein Muͤhlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Naͤhnadel, die setzten sich auch alle auf den Wagen; wie sie aber zu des Herrn Korbes seinem Haus kamen, war der Herr Korbes nicht da. Die Maͤuschen fuhren den Wagen in die Scheuer, das Huͤhnchen flog mit dem Haͤhnchen auf eine Stange, die Katze setzte sich ins Kamin, die Ente in die Bornstande, die Stecknadel steckte sich ins Stuhlkissen, die Naͤhnadel ins Bett ins Kopfkissen, der Muͤhlenstein legte sich uͤber die Thuͤre, und das Ei wickelte sich in das Handtuch. Da kam der Herr Korbes nach Haus, ging ans Kamin und wollte Feuer anmachen, da warf ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche; er ging geschwind in die Kuͤche und wollte sich abwaschen, wie er an die Bornstande kam, spruͤtzte ihm die Ente Wasser ins Gesicht, als er sich abtrocknen wollte, rollte ihm das Ei aus dem Handtuch entgegen, ging entzwei und klebte ihm die Augen zu; er wollte sich ruhen und setzte sich auf den Stuhl, da stach ihn die Stecknadel, daruͤber wurde er ganz verdrießlich und ging ins Bett und wie er den Kopf aufs Kissen niederlegte, da stach ihn die Naͤhnadel; da ward er so boͤs und toll, daß er zum Haus hinaus laufen wollte, wie er aber an die Thuͤre kam, sprang der Muͤhlstein herunter und schlug ihn todt.</p> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [211/0275]
Jhr Raͤderchen schweift!
Jhr Maͤuschen pfeift!
als hinaus
nach des Herrn Korbes seinem Haus.“
Darnach kam noch ein Muͤhlstein, ein Ei, eine Ente, eine Stecknadel und eine Naͤhnadel, die setzten sich auch alle auf den Wagen; wie sie aber zu des Herrn Korbes seinem Haus kamen, war der Herr Korbes nicht da. Die Maͤuschen fuhren den Wagen in die Scheuer, das Huͤhnchen flog mit dem Haͤhnchen auf eine Stange, die Katze setzte sich ins Kamin, die Ente in die Bornstande, die Stecknadel steckte sich ins Stuhlkissen, die Naͤhnadel ins Bett ins Kopfkissen, der Muͤhlenstein legte sich uͤber die Thuͤre, und das Ei wickelte sich in das Handtuch. Da kam der Herr Korbes nach Haus, ging ans Kamin und wollte Feuer anmachen, da warf ihm die Katze das ganze Gesicht voll Asche; er ging geschwind in die Kuͤche und wollte sich abwaschen, wie er an die Bornstande kam, spruͤtzte ihm die Ente Wasser ins Gesicht, als er sich abtrocknen wollte, rollte ihm das Ei aus dem Handtuch entgegen, ging entzwei und klebte ihm die Augen zu; er wollte sich ruhen und setzte sich auf den Stuhl, da stach ihn die Stecknadel, daruͤber wurde er ganz verdrießlich und ging ins Bett und wie er den Kopf aufs Kissen niederlegte, da stach ihn die Naͤhnadel; da ward er so boͤs und toll, daß er zum Haus hinaus laufen wollte, wie er aber an die Thuͤre kam, sprang der Muͤhlstein herunter und schlug ihn todt.
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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.
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