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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819.

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zweihundert Stunden von hier." Sprach der Löwe: "in vier und zwanzig Stunden mußt du hin und her gelaufen seyn und die Wurzel mitbringen." Da sprang der Hase fort und in vier und zwanzig Stunden war er zurück und brachte die Wurzel mit. Der Löwe setzte dem Jäger den Kopf wieder an und der Hase steckte ihm die Wurzel in den Mund, alsbald fügte sich alles wieder zusammen und das Herz schlug und das Leben kehrte zurück. Da erwachte der Jäger und erschrak, als er die Jungfrau nicht mehr sah, und dachte, sie ist wohl fortgegangen, während ich schlief, um mich los zu werden. Nun hatte aber der Löwe in der großen Eile seinem Herrn den Kopf verkehrt aufgesetzt, aber der merkte es nicht bei seinen traurigen Gedanken an die Königstochter: bis zu Mittag, als er etwas essen wollte, da sah er, daß ihm der Kopf nach dem Rücken zu stand, konnte es nicht begreifen, und fragte die Thiere, was ihm im Schlaf widerfahren wäre? Da erzählte ihm der Löwe, daß sie auch eingeschlafen wären und beim Erwachen hätten sie ihn todt gefunden, das Haupt abgeschlagen, aber der Has hätte die Lebenswurzel geholt und er in der Eil den Kopf verkehrt gehalten, aber er wollte helfen. Dann riß er dem Jäger den Kopf wieder ab, drehte ihn herum und der Hase heilte ihn mit der Wurzel fest.

Der Jäger aber war traurig, wollte nicht wieder in die Stadt und zog in der Welt herum und ließ seine Thiere vor den Leuten tanzen. Es trug sich zu, daß er gerade nach Verlauf eines Jahres wieder in dieselbe Stadt kam, wo er die Königstochter vom Drachen erlöst hatte und die Stadt war diesmal ganz mit rothem Scharlach

zweihundert Stunden von hier.“ Sprach der Loͤwe: „in vier und zwanzig Stunden mußt du hin und her gelaufen seyn und die Wurzel mitbringen.“ Da sprang der Hase fort und in vier und zwanzig Stunden war er zuruͤck und brachte die Wurzel mit. Der Loͤwe setzte dem Jaͤger den Kopf wieder an und der Hase steckte ihm die Wurzel in den Mund, alsbald fuͤgte sich alles wieder zusammen und das Herz schlug und das Leben kehrte zuruͤck. Da erwachte der Jaͤger und erschrak, als er die Jungfrau nicht mehr sah, und dachte, sie ist wohl fortgegangen, waͤhrend ich schlief, um mich los zu werden. Nun hatte aber der Loͤwe in der großen Eile seinem Herrn den Kopf verkehrt aufgesetzt, aber der merkte es nicht bei seinen traurigen Gedanken an die Koͤnigstochter: bis zu Mittag, als er etwas essen wollte, da sah er, daß ihm der Kopf nach dem Ruͤcken zu stand, konnte es nicht begreifen, und fragte die Thiere, was ihm im Schlaf widerfahren waͤre? Da erzaͤhlte ihm der Loͤwe, daß sie auch eingeschlafen waͤren und beim Erwachen haͤtten sie ihn todt gefunden, das Haupt abgeschlagen, aber der Has haͤtte die Lebenswurzel geholt und er in der Eil den Kopf verkehrt gehalten, aber er wollte helfen. Dann riß er dem Jaͤger den Kopf wieder ab, drehte ihn herum und der Hase heilte ihn mit der Wurzel fest.

Der Jaͤger aber war traurig, wollte nicht wieder in die Stadt und zog in der Welt herum und ließ seine Thiere vor den Leuten tanzen. Es trug sich zu, daß er gerade nach Verlauf eines Jahres wieder in dieselbe Stadt kam, wo er die Koͤnigstochter vom Drachen erloͤst hatte und die Stadt war diesmal ganz mit rothem Scharlach

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[322/0386] zweihundert Stunden von hier.“ Sprach der Loͤwe: „in vier und zwanzig Stunden mußt du hin und her gelaufen seyn und die Wurzel mitbringen.“ Da sprang der Hase fort und in vier und zwanzig Stunden war er zuruͤck und brachte die Wurzel mit. Der Loͤwe setzte dem Jaͤger den Kopf wieder an und der Hase steckte ihm die Wurzel in den Mund, alsbald fuͤgte sich alles wieder zusammen und das Herz schlug und das Leben kehrte zuruͤck. Da erwachte der Jaͤger und erschrak, als er die Jungfrau nicht mehr sah, und dachte, sie ist wohl fortgegangen, waͤhrend ich schlief, um mich los zu werden. Nun hatte aber der Loͤwe in der großen Eile seinem Herrn den Kopf verkehrt aufgesetzt, aber der merkte es nicht bei seinen traurigen Gedanken an die Koͤnigstochter: bis zu Mittag, als er etwas essen wollte, da sah er, daß ihm der Kopf nach dem Ruͤcken zu stand, konnte es nicht begreifen, und fragte die Thiere, was ihm im Schlaf widerfahren waͤre? Da erzaͤhlte ihm der Loͤwe, daß sie auch eingeschlafen waͤren und beim Erwachen haͤtten sie ihn todt gefunden, das Haupt abgeschlagen, aber der Has haͤtte die Lebenswurzel geholt und er in der Eil den Kopf verkehrt gehalten, aber er wollte helfen. Dann riß er dem Jaͤger den Kopf wieder ab, drehte ihn herum und der Hase heilte ihn mit der Wurzel fest. Der Jaͤger aber war traurig, wollte nicht wieder in die Stadt und zog in der Welt herum und ließ seine Thiere vor den Leuten tanzen. Es trug sich zu, daß er gerade nach Verlauf eines Jahres wieder in dieselbe Stadt kam, wo er die Koͤnigstochter vom Drachen erloͤst hatte und die Stadt war diesmal ganz mit rothem Scharlach

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12545-9) in Bd. 1, S. 7–27 ein aussagekräftiges Vorwort.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 1. Berlin, 1819, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1819/386>, abgerufen am 22.11.2024.