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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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ruhig übernachtete. Am andern Morgen, wie er auf das Feld kam, saß da schon der Fuchs, und sagte 'ich will dir weiter sagen was du zu thun hast. Geh du immer gerade aus, endlich wirst du an ein Schloß kommen, vor dem ein ganzes Regiment Soldaten liegt, aber kümmre dich nicht darum, sie werden alle schlafen und schnarchen: geh mitten durch und in das Schloß hinein, und geh durch alle Stuben, zuletzt wirst du in eine Kammer kommen, wo ein goldener Vogel in einem hölzernen Käfig hängt. Neben an steht ein Goldkäfig zum Prunk, aber hüte dich daß du den Vogel nicht aus seinem schlechten Käfig heraus nimmst und in den prächtigen thust, sonst möchte es dir schlimm ergehen.' Nach diesen Worten streckte der Fuchs wieder seinen Schwanz aus, und der Königssohn setzte sich auf: da giengs über Stock und Stein daß die Haare im Winde pfiffen. Als er bei dem Schloß angelangt war, fand er alles so wie der Fuchs gesagt hatte. Der Königssohn kam in die Kammer, wo der goldene Vogel in einem hölzernen Käfig saß, und ein goldener stand daneben, die drei goldenen Aepfel aber lagen in der Stube umher. Da dachte er es wäre lächerlich wenn er den schönen Vogel in dem gemeinen und häßlichen Käfig lassen wollte, öffnete die Thüre, packte ihn, und setzte ihn in den goldenen. Jn dem Augenblick aber that der Vogel einen durchdringenden Schrei. Die Soldaten erwachten, stürzten herein und führten ihn ins Gefängnis. Den andern Morgen wurde er vor ein Gericht gestellt, und, da er alles bekannte, zum Tode verurtheilt. Doch sagte der König er wollte ihm unter einer Bedingung das

ruhig uͤbernachtete. Am andern Morgen, wie er auf das Feld kam, saß da schon der Fuchs, und sagte ‘ich will dir weiter sagen was du zu thun hast. Geh du immer gerade aus, endlich wirst du an ein Schloß kommen, vor dem ein ganzes Regiment Soldaten liegt, aber kuͤmmre dich nicht darum, sie werden alle schlafen und schnarchen: geh mitten durch und in das Schloß hinein, und geh durch alle Stuben, zuletzt wirst du in eine Kammer kommen, wo ein goldener Vogel in einem hoͤlzernen Kaͤfig haͤngt. Neben an steht ein Goldkaͤfig zum Prunk, aber huͤte dich daß du den Vogel nicht aus seinem schlechten Kaͤfig heraus nimmst und in den praͤchtigen thust, sonst moͤchte es dir schlimm ergehen.’ Nach diesen Worten streckte der Fuchs wieder seinen Schwanz aus, und der Koͤnigssohn setzte sich auf: da giengs uͤber Stock und Stein daß die Haare im Winde pfiffen. Als er bei dem Schloß angelangt war, fand er alles so wie der Fuchs gesagt hatte. Der Koͤnigssohn kam in die Kammer, wo der goldene Vogel in einem hoͤlzernen Kaͤfig saß, und ein goldener stand daneben, die drei goldenen Aepfel aber lagen in der Stube umher. Da dachte er es waͤre laͤcherlich wenn er den schoͤnen Vogel in dem gemeinen und haͤßlichen Kaͤfig lassen wollte, oͤffnete die Thuͤre, packte ihn, und setzte ihn in den goldenen. Jn dem Augenblick aber that der Vogel einen durchdringenden Schrei. Die Soldaten erwachten, stuͤrzten herein und fuͤhrten ihn ins Gefaͤngnis. Den andern Morgen wurde er vor ein Gericht gestellt, und, da er alles bekannte, zum Tode verurtheilt. Doch sagte der Koͤnig er wollte ihm unter einer Bedingung das

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[346/0377] ruhig uͤbernachtete. Am andern Morgen, wie er auf das Feld kam, saß da schon der Fuchs, und sagte ‘ich will dir weiter sagen was du zu thun hast. Geh du immer gerade aus, endlich wirst du an ein Schloß kommen, vor dem ein ganzes Regiment Soldaten liegt, aber kuͤmmre dich nicht darum, sie werden alle schlafen und schnarchen: geh mitten durch und in das Schloß hinein, und geh durch alle Stuben, zuletzt wirst du in eine Kammer kommen, wo ein goldener Vogel in einem hoͤlzernen Kaͤfig haͤngt. Neben an steht ein Goldkaͤfig zum Prunk, aber huͤte dich daß du den Vogel nicht aus seinem schlechten Kaͤfig heraus nimmst und in den praͤchtigen thust, sonst moͤchte es dir schlimm ergehen.’ Nach diesen Worten streckte der Fuchs wieder seinen Schwanz aus, und der Koͤnigssohn setzte sich auf: da giengs uͤber Stock und Stein daß die Haare im Winde pfiffen. Als er bei dem Schloß angelangt war, fand er alles so wie der Fuchs gesagt hatte. Der Koͤnigssohn kam in die Kammer, wo der goldene Vogel in einem hoͤlzernen Kaͤfig saß, und ein goldener stand daneben, die drei goldenen Aepfel aber lagen in der Stube umher. Da dachte er es waͤre laͤcherlich wenn er den schoͤnen Vogel in dem gemeinen und haͤßlichen Kaͤfig lassen wollte, oͤffnete die Thuͤre, packte ihn, und setzte ihn in den goldenen. Jn dem Augenblick aber that der Vogel einen durchdringenden Schrei. Die Soldaten erwachten, stuͤrzten herein und fuͤhrten ihn ins Gefaͤngnis. Den andern Morgen wurde er vor ein Gericht gestellt, und, da er alles bekannte, zum Tode verurtheilt. Doch sagte der Koͤnig er wollte ihm unter einer Bedingung das

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 346. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/377>, abgerufen am 22.11.2024.