Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der König, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh wieder rufen, da erblickte er den weißen Finger, und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, that sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor. Da faßte der König den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor, und sie konnte sich nicht mehr verbergen, und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schönste Königstochter, die je auf Erden gesehen war. Der König aber sprach ,du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.' Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnügt bis an ihren Tod.



wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der Koͤnig, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh wieder rufen, da erblickte er den weißen Finger, und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, that sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor. Da faßte der Koͤnig den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor, und sie konnte sich nicht mehr verbergen, und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schoͤnste Koͤnigstochter, die je auf Erden gesehen war. Der Koͤnig aber sprach ‚du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.‘ Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnuͤgt bis an ihren Tod.



<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0455" n="424"/>
wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der Ko&#x0364;nig, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh wieder rufen, da erblickte er den weißen Finger, und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, that sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor. Da faßte der Ko&#x0364;nig den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor, und sie konnte sich nicht mehr verbergen, und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die scho&#x0364;nste Ko&#x0364;nigstochter, die je auf Erden gesehen war. Der Ko&#x0364;nig aber sprach &#x201A;du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.&#x2018; Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnu&#x0364;gt bis an ihren Tod.</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[424/0455] wie der Koch fort war, den goldenen Haspel hinein. Der Koͤnig, als er den Haspel auf dem Grunde fand, ließ Allerleirauh wieder rufen, da erblickte er den weißen Finger, und sah den Ring, den er im Tanze ihr angesteckt hatte. Da ergriff er sie an der Hand und hielt sie fest, und als sie sich losmachen und fortspringen wollte, that sich der Pelzmantel ein wenig auf, und das Sternenkleid schimmerte hervor. Da faßte der Koͤnig den Mantel und riß ihn ab, und die goldenen Haare und der ganze herrliche Anzug kam hervor, und sie konnte sich nicht mehr verbergen, und wischte Ruß und Asche aus ihrem Gesicht, da war sie die schoͤnste Koͤnigstochter, die je auf Erden gesehen war. Der Koͤnig aber sprach ‚du bist meine liebe Braut, und wir scheiden nimmermehr von einander.‘ Darauf ward die Hochzeit gefeiert, und sie lebten vergnuͤgt bis an ihren Tod.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Göttinger Digitalisierungszentrum: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-06-15T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/455
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 424. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/455>, abgerufen am 22.11.2024.