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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.

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Der Wolf verzog das Gesicht gewaltig, doch ließ er sich nicht schrecken, und gieng vorwärts, da gab ihm der Jäger die zweite Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz, und rückte dem Jäger doch zu Leibe; da zog dieser seinen Hirschfänger, und gab ihm links und rechts ein paar Hiebe, daß er, über und über blutend, mit Geheul zu dem Fuchs zurück lief. 'Nun, Bruder Wolf,' sprach der Fuchs, 'wie bist du mit dem Menschen fertig worden?' 'Ach,' antwortete der Wolf, 'so hab ich mir die Stärke des Menschen nicht vorgestellt; erst nahm er einen Stock von der Schulter, und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht, das hat mich ganz entsetzlich gekitzelt: danach pustete er noch einmal in den Stock, da flog mirs um die Nase, wie Blitz und Hagelwetter, und wie ich ganz nah war, da zog er eine blanke Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mich losgeschlagen, daß ich beinah todt wäre liegen geblieben.' 'Siehst du,' sprach der Fuchs, 'was du für ein Prahlhans bist: du wirfst das Beil so weit, daß dus nicht wieder holen kannst.'



Der Wolf verzog das Gesicht gewaltig, doch ließ er sich nicht schrecken, und gieng vorwaͤrts, da gab ihm der Jaͤger die zweite Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz, und ruͤckte dem Jaͤger doch zu Leibe; da zog dieser seinen Hirschfaͤnger, und gab ihm links und rechts ein paar Hiebe, daß er, uͤber und uͤber blutend, mit Geheul zu dem Fuchs zuruͤck lief. ‘Nun, Bruder Wolf,’ sprach der Fuchs, ‘wie bist du mit dem Menschen fertig worden?’ ‘Ach,’ antwortete der Wolf, ‘so hab ich mir die Staͤrke des Menschen nicht vorgestellt; erst nahm er einen Stock von der Schulter, und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht, das hat mich ganz entsetzlich gekitzelt: danach pustete er noch einmal in den Stock, da flog mirs um die Nase, wie Blitz und Hagelwetter, und wie ich ganz nah war, da zog er eine blanke Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mich losgeschlagen, daß ich beinah todt waͤre liegen geblieben.’ ‘Siehst du,’ sprach der Fuchs, ‘was du fuͤr ein Prahlhans bist: du wirfst das Beil so weit, daß dus nicht wieder holen kannst.’



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[451/0482] Der Wolf verzog das Gesicht gewaltig, doch ließ er sich nicht schrecken, und gieng vorwaͤrts, da gab ihm der Jaͤger die zweite Ladung. Der Wolf verbiß den Schmerz, und ruͤckte dem Jaͤger doch zu Leibe; da zog dieser seinen Hirschfaͤnger, und gab ihm links und rechts ein paar Hiebe, daß er, uͤber und uͤber blutend, mit Geheul zu dem Fuchs zuruͤck lief. ‘Nun, Bruder Wolf,’ sprach der Fuchs, ‘wie bist du mit dem Menschen fertig worden?’ ‘Ach,’ antwortete der Wolf, ‘so hab ich mir die Staͤrke des Menschen nicht vorgestellt; erst nahm er einen Stock von der Schulter, und blies hinein, da flog mir etwas ins Gesicht, das hat mich ganz entsetzlich gekitzelt: danach pustete er noch einmal in den Stock, da flog mirs um die Nase, wie Blitz und Hagelwetter, und wie ich ganz nah war, da zog er eine blanke Rippe aus dem Leib, damit hat er so auf mich losgeschlagen, daß ich beinah todt waͤre liegen geblieben.’ ‘Siehst du,’ sprach der Fuchs, ‘was du fuͤr ein Prahlhans bist: du wirfst das Beil so weit, daß dus nicht wieder holen kannst.’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1837/482>, abgerufen am 22.11.2024.