Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1837.Liebe Bettine, dieses Buch kehrt abermals bei Jhnen ein, wie eine ausgeflogene Taube die Heimath wieder sucht, und sich da friedlich sonnt. Vor fünf und zwanzig Jahren hat es Jhnen Arnim zuerst, grün eingebunden mit goldenem Schnitt, unter die Weihnachtsgeschenke gelegt. Uns freute daß er es so werth hielt, und einen schönern Dank konnte er uns nicht sagen. Er war es, der uns, als er in jener Zeit einige Wochen bei uns in Cassel zubrachte, zur Herausgabe angetrieben hatte. Wie nahm er an allem Theil, was eigenthümliches Leben zeigte: auch das kleinste beachtete er, wie er ein grünes Blatt, eine Feldblume mit besonderem Geschick anzufassen und sinnvoll zu betrachten wußte. Von unsern Sammlungen gefielen ihm diese Märchen am besten. Er meinte wir sollten nicht zu lange damit zurückhalten, weil bei dem Streben nach Vollständigkeit die Sache am Ende liegen bleibe. 'Es ist alles schon Liebe Bettine, dieses Buch kehrt abermals bei Jhnen ein, wie eine ausgeflogene Taube die Heimath wieder sucht, und sich da friedlich sonnt. Vor fuͤnf und zwanzig Jahren hat es Jhnen Arnim zuerst, gruͤn eingebunden mit goldenem Schnitt, unter die Weihnachtsgeschenke gelegt. Uns freute daß er es so werth hielt, und einen schoͤnern Dank konnte er uns nicht sagen. Er war es, der uns, als er in jener Zeit einige Wochen bei uns in Cassel zubrachte, zur Herausgabe angetrieben hatte. Wie nahm er an allem Theil, was eigenthuͤmliches Leben zeigte: auch das kleinste beachtete er, wie er ein gruͤnes Blatt, eine Feldblume mit besonderem Geschick anzufassen und sinnvoll zu betrachten wußte. Von unsern Sammlungen gefielen ihm diese Maͤrchen am besten. Er meinte wir sollten nicht zu lange damit zuruͤckhalten, weil bei dem Streben nach Vollstaͤndigkeit die Sache am Ende liegen bleibe. ‘Es ist alles schon <TEI> <text> <front> <div type="dedication"> <pb facs="#f0008" n="[V]"/> <p><hi rendition="#in">L</hi>iebe Bettine, dieses Buch kehrt abermals bei Jhnen ein, wie eine ausgeflogene Taube die Heimath wieder sucht, und sich da friedlich sonnt. Vor fuͤnf und zwanzig Jahren hat es Jhnen Arnim zuerst, gruͤn eingebunden mit goldenem Schnitt, unter die Weihnachtsgeschenke gelegt. Uns freute daß er es so werth hielt, und einen schoͤnern Dank konnte er uns nicht sagen. Er war es, der uns, als er in jener Zeit einige Wochen bei uns in Cassel zubrachte, zur Herausgabe angetrieben hatte. Wie nahm er an allem Theil, was eigenthuͤmliches Leben zeigte: auch das kleinste beachtete er, wie er ein gruͤnes Blatt, eine Feldblume mit besonderem Geschick anzufassen und sinnvoll zu betrachten wußte. Von unsern Sammlungen gefielen ihm diese Maͤrchen am besten. Er meinte wir sollten nicht zu lange damit zuruͤckhalten, weil bei dem Streben nach Vollstaͤndigkeit die Sache am Ende liegen bleibe. ‘Es ist alles schon </p> </div> </front> </text> </TEI> [[V]/0008]
Liebe Bettine, dieses Buch kehrt abermals bei Jhnen ein, wie eine ausgeflogene Taube die Heimath wieder sucht, und sich da friedlich sonnt. Vor fuͤnf und zwanzig Jahren hat es Jhnen Arnim zuerst, gruͤn eingebunden mit goldenem Schnitt, unter die Weihnachtsgeschenke gelegt. Uns freute daß er es so werth hielt, und einen schoͤnern Dank konnte er uns nicht sagen. Er war es, der uns, als er in jener Zeit einige Wochen bei uns in Cassel zubrachte, zur Herausgabe angetrieben hatte. Wie nahm er an allem Theil, was eigenthuͤmliches Leben zeigte: auch das kleinste beachtete er, wie er ein gruͤnes Blatt, eine Feldblume mit besonderem Geschick anzufassen und sinnvoll zu betrachten wußte. Von unsern Sammlungen gefielen ihm diese Maͤrchen am besten. Er meinte wir sollten nicht zu lange damit zuruͤckhalten, weil bei dem Streben nach Vollstaͤndigkeit die Sache am Ende liegen bleibe. ‘Es ist alles schon
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