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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843.

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kehrten voll großer Trauer heim, des Königs Marschall aber sollte stehen bleiben, und aus der Ferne alles mit ansehen.

Als die Königsstochter aber auf den Berg kam, stand da oben nicht der Drache sondern der junge Jäger, der sprach ihr Trost ein, und sagte er wollte sie retten, und führte sie in die Kirche, und verschloß sie darin. Gar nicht lange, so kam mit großem Gebraus der siebenköpfige Drache daher gefahren. Als er den Jäger erblickte, verwunderte er sich, und sprach 'was hast du hier auf dem Berge zu schaffen?' Der Jäger antwortete 'ich will mit dir kämpfen.' Sprach der Drache 'so mancher Rittersmann hat hier sein Leben gelassen, mit dir will ich auch fertig werden,' und athmete Feuer aus sieben Rachen. Das Feuer sollte das trockne Gras anzünden, und der Jäger sollte in der Glut und dem Dampf ersticken, aber die Thiere kamen herbeigelaufen, und traten das Feuer aus. Da fuhr der Drache gegen den Jäger, aber er schwang sein Schwert, daß es in der Luft sang, und schlug ihm drei Köpfe ab. Da ward der Drache erst recht wüthend, erhob sich in die Luft, spie die Feuerflammen über den Jäger aus, und wollte sich auf ihn stürzen, aber der Jäger zuckte nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Köpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jäger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kämpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es in Stücke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jäger die Kirche auf, und fand die Königstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken

kehrten voll großer Trauer heim, des Königs Marschall aber sollte stehen bleiben, und aus der Ferne alles mit ansehen.

Als die Königsstochter aber auf den Berg kam, stand da oben nicht der Drache sondern der junge Jäger, der sprach ihr Trost ein, und sagte er wollte sie retten, und führte sie in die Kirche, und verschloß sie darin. Gar nicht lange, so kam mit großem Gebraus der siebenköpfige Drache daher gefahren. Als er den Jäger erblickte, verwunderte er sich, und sprach ‘was hast du hier auf dem Berge zu schaffen?’ Der Jäger antwortete ‘ich will mit dir kämpfen.’ Sprach der Drache ‘so mancher Rittersmann hat hier sein Leben gelassen, mit dir will ich auch fertig werden,’ und athmete Feuer aus sieben Rachen. Das Feuer sollte das trockne Gras anzünden, und der Jäger sollte in der Glut und dem Dampf ersticken, aber die Thiere kamen herbeigelaufen, und traten das Feuer aus. Da fuhr der Drache gegen den Jäger, aber er schwang sein Schwert, daß es in der Luft sang, und schlug ihm drei Köpfe ab. Da ward der Drache erst recht wüthend, erhob sich in die Luft, spie die Feuerflammen über den Jäger aus, und wollte sich auf ihn stürzen, aber der Jäger zuckte nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Köpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jäger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kämpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es in Stücke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jäger die Kirche auf, und fand die Königstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken

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[370/0408] kehrten voll großer Trauer heim, des Königs Marschall aber sollte stehen bleiben, und aus der Ferne alles mit ansehen. Als die Königsstochter aber auf den Berg kam, stand da oben nicht der Drache sondern der junge Jäger, der sprach ihr Trost ein, und sagte er wollte sie retten, und führte sie in die Kirche, und verschloß sie darin. Gar nicht lange, so kam mit großem Gebraus der siebenköpfige Drache daher gefahren. Als er den Jäger erblickte, verwunderte er sich, und sprach ‘was hast du hier auf dem Berge zu schaffen?’ Der Jäger antwortete ‘ich will mit dir kämpfen.’ Sprach der Drache ‘so mancher Rittersmann hat hier sein Leben gelassen, mit dir will ich auch fertig werden,’ und athmete Feuer aus sieben Rachen. Das Feuer sollte das trockne Gras anzünden, und der Jäger sollte in der Glut und dem Dampf ersticken, aber die Thiere kamen herbeigelaufen, und traten das Feuer aus. Da fuhr der Drache gegen den Jäger, aber er schwang sein Schwert, daß es in der Luft sang, und schlug ihm drei Köpfe ab. Da ward der Drache erst recht wüthend, erhob sich in die Luft, spie die Feuerflammen über den Jäger aus, und wollte sich auf ihn stürzen, aber der Jäger zuckte nochmals sein Schwert, und hieb ihm wieder drei Köpfe ab. Nun wurde das Unthier matt, und sank nieder, und wollte doch wieder auf den Jäger los, aber er schlug ihm mit der letzten Kraft den Schweif ab, und weil er nicht mehr kämpfen konnte, rief er seine Thiere herbei, die zerrissen es in Stücke. Als der Kampf zu Ende war, schloß der Jäger die Kirche auf, und fand die Königstochter auf der Erde liegen, weil ihr die Sinne vor Angst und Schrecken

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1843, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1843/408>, abgerufen am 22.11.2024.