Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.den röhrd se jümmer üm. 'Moder,' säd Marleenken, 'Broder sitt vör de Döhr un süht ganß witt uut un hett enen Appel in de Hand, ik heb em beden he schull my den Appel gewen, awerst he antwöörd my nich, do wurr my ganß grolich.' 'Gah nochmaal hen,' säd de Moder, 'un wenn he dy nich antworden will, so gif em eens an de Oren.' Do güng Marleenken hen un säd 'Broder, gif my den Appel.' Awerst he sweeg still, do gaf se em eens up de Oren, do feel de Kopp herünn, doräwer vörschrock se sik un füng an to wenen un to roren, un löp to erer Moder un säd 'ach, Moder, ik hebb mynem Broder den Kopp afslagen,' un weend un weend un wull sik nich tofteden gewen. 'Marleenken,' säd de Moder, 'wat hest du dahn! awerst swyg man still, dat et keen Mensch maarkt, dat is nu doch nich to ännern; wy willen em in Suhr kaken.' Do nöhm de Moder den lüttjen Jung un hackd em in Stücken, ded de in den Putt un kaakd em in Suhr. Marleenken awerst stünn daarby un weend un weend, un de Tranen füllen all in den Putt un se bruukden goor keen Solt. Do köhm de Vader to Huus un sett't sik to Disch un säd 'wo is denn myn Sähn?' Do droog de Moder ene groote groote Schöttel up mit Swartsuhr, un Marleenken weend un kunn sich nich hollen. Do säd de Vader wedder 'wo is denn myn Sähn?' 'Ach,' säd de Moder, 'he is äwer Land gaan, na Mütten erer Grootöhm: he wull door wat blywen.' 'Wat dait he denn door? un heft my nich maal Adjüüs sechd!' 'O he wull geern hen un bed my of he door wol sos Wäken blywm kunn; he is jo woll door uphawen.' 'Ach,' säd de Mann, 'my is so recht trurig, dat den röhrd se jümmer üm. ‘Moder,’ säd Marleenken, ‘Broder sitt vör de Döhr un süht ganß witt uut un hett enen Appel in de Hand, ik heb em beden he schull my den Appel gewen, awerst he antwöörd my nich, do wurr my ganß grolich.’ ‘Gah nochmaal hen,’ säd de Moder, ‘un wenn he dy nich antworden will, so gif em eens an de Oren.’ Do güng Marleenken hen un säd ‘Broder, gif my den Appel.’ Awerst he sweeg still, do gaf se em eens up de Oren, do feel de Kopp herünn, doräwer vörschrock se sik un füng an to wenen un to roren, un löp to erer Moder un säd ‘ach, Moder, ik hebb mynem Broder den Kopp afslagen,’ un weend un weend un wull sik nich tofteden gewen. ‘Marleenken,’ säd de Moder, ‘wat hest du dahn! awerst swyg man still, dat et keen Mensch maarkt, dat is nu doch nich to ännern; wy willen em in Suhr kaken.’ Do nöhm de Moder den lüttjen Jung un hackd em in Stücken, ded de in den Putt un kaakd em in Suhr. Marleenken awerst stünn daarby un weend un weend, un de Tranen füllen all in den Putt un se bruukden goor keen Solt. Do köhm de Vader to Huus un sett’t sik to Disch un säd ‘wo is denn myn Sähn?’ Do droog de Moder ene groote groote Schöttel up mit Swartsuhr, un Marleenken weend un kunn sich nich hollen. Do säd de Vader wedder ‘wo is denn myn Sähn?’ ‘Ach,’ säd de Moder, ‘he is äwer Land gaan, na Mütten erer Grootöhm: he wull door wat blywen.’ ‘Wat dait he denn door? un heft my nich maal Adjüüs sechd!’ ‘O he wull geern hen un bed my of he door wol sos Wäken blywm kunn; he is jo woll door uphawen.’ ‘Ach,’ säd de Mann, ‘my is so recht trurig, dat <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0353" n="271"/> den röhrd se jümmer üm. ‘Moder,’ säd Marleenken, ‘Broder sitt vör de Döhr un süht ganß witt uut un hett enen Appel in de Hand, ik heb em beden he schull my den Appel gewen, awerst he antwöörd my nich, do wurr my ganß grolich.’ ‘Gah nochmaal hen,’ säd de Moder, ‘un wenn he dy nich antworden will, so gif em eens an de Oren.’ Do güng Marleenken hen un säd ‘Broder, gif my den Appel.’ Awerst he sweeg still, do gaf se em eens up de Oren, do feel de Kopp herünn, doräwer vörschrock se sik un füng an to wenen un to roren, un löp to erer Moder un säd ‘ach, Moder, ik hebb mynem Broder den Kopp afslagen,’ un weend un weend un wull sik nich tofteden gewen. ‘Marleenken,’ säd de Moder, ‘wat hest du dahn! awerst swyg man still, dat et keen Mensch maarkt, dat is nu doch nich to ännern; wy willen em in Suhr kaken.’ Do nöhm de Moder den lüttjen Jung un hackd em in Stücken, ded de in den Putt un kaakd em in Suhr. Marleenken awerst stünn daarby un weend un weend, un de Tranen füllen all in den Putt un se bruukden goor keen Solt.</p><lb/> <p>Do köhm de Vader to Huus un sett’t sik to Disch un säd ‘wo is denn myn Sähn?’ Do droog de Moder ene groote groote Schöttel up mit Swartsuhr, un Marleenken weend un kunn sich nich hollen. Do säd de Vader wedder ‘wo is denn myn Sähn?’ ‘Ach,’ säd de Moder, ‘he is äwer Land gaan, na Mütten erer Grootöhm: he wull door wat blywen.’ ‘Wat dait he denn door? un heft my nich maal Adjüüs sechd!’ ‘O he wull geern hen un bed my of he door wol sos Wäken blywm kunn; he is jo woll door uphawen.’ ‘Ach,’ säd de Mann, ‘my is so recht trurig, dat </p> </div> </body> </text> </TEI> [271/0353]
den röhrd se jümmer üm. ‘Moder,’ säd Marleenken, ‘Broder sitt vör de Döhr un süht ganß witt uut un hett enen Appel in de Hand, ik heb em beden he schull my den Appel gewen, awerst he antwöörd my nich, do wurr my ganß grolich.’ ‘Gah nochmaal hen,’ säd de Moder, ‘un wenn he dy nich antworden will, so gif em eens an de Oren.’ Do güng Marleenken hen un säd ‘Broder, gif my den Appel.’ Awerst he sweeg still, do gaf se em eens up de Oren, do feel de Kopp herünn, doräwer vörschrock se sik un füng an to wenen un to roren, un löp to erer Moder un säd ‘ach, Moder, ik hebb mynem Broder den Kopp afslagen,’ un weend un weend un wull sik nich tofteden gewen. ‘Marleenken,’ säd de Moder, ‘wat hest du dahn! awerst swyg man still, dat et keen Mensch maarkt, dat is nu doch nich to ännern; wy willen em in Suhr kaken.’ Do nöhm de Moder den lüttjen Jung un hackd em in Stücken, ded de in den Putt un kaakd em in Suhr. Marleenken awerst stünn daarby un weend un weend, un de Tranen füllen all in den Putt un se bruukden goor keen Solt.
Do köhm de Vader to Huus un sett’t sik to Disch un säd ‘wo is denn myn Sähn?’ Do droog de Moder ene groote groote Schöttel up mit Swartsuhr, un Marleenken weend un kunn sich nich hollen. Do säd de Vader wedder ‘wo is denn myn Sähn?’ ‘Ach,’ säd de Moder, ‘he is äwer Land gaan, na Mütten erer Grootöhm: he wull door wat blywen.’ ‘Wat dait he denn door? un heft my nich maal Adjüüs sechd!’ ‘O he wull geern hen un bed my of he door wol sos Wäken blywm kunn; he is jo woll door uphawen.’ ‘Ach,’ säd de Mann, ‘my is so recht trurig, dat
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