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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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ißt.' Der Rothfuchs wußte die Schliche besser, gieng an den Ecken und durch die Winkel, ohne daß ihn ein Hund sah, setzte sich unter der Königstochter Stuhl, und kratzte an ihrem Fuß. Da sah sie herab und erkannte den Fuchs am Halsband, nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach 'lieber Fuchs, was willst du?' Antwortete er 'mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, und schickt mich, ich soll bitten um einen Braten, wie ihn der König ißt.' Da ließ sie den Koch kommen, der mußte einen Braten, wie ihn der König aß, anrichten, und dem Fuchs bis an die Thüre tragen: da nahm ihm der Fuchs die Schüssel ab, wedelte mit seinem Schwanz erst die Fliegen weg, die sich auf den Braten gesetzt hatten, und brachte ihn dann seinem Herrn. 'Sieht er, Herr Wirth,' sprach der Jäger, 'Brot und Fleisch ist da, nun will ich auch Zugemüs essen, wie es der König ißt.' Da rief er den Wolf und sprach 'lieber Wolf, geh hin und hol mir Zugemüs, wies der König ißt.' Da gieng der Wolf geradezu ins Schloß, weil er sich vor niemand fürchtete, und als er in der Königstochter Zimmer kam, da zupfte er sie hinten am Kleid, daß sie sich umschauen mußte. Sie erkannte ihn am Halsband, und nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach 'lieber Wolf, was willst du?' Antwortete er 'mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, ich soll bitten um ein Zugemüs, wie es der König ißt.' Da ließ sie den Koch kommen, der mußte ein Zugemüs bereiten, wie es der König aß, und mußte es dem Wolf bis vor die Thüre tragen, da nahm ihm der Wolf die Schüssel ab und brachte sie seinem Herrn. 'Sieht er, Herr Wirth,' sprach der Jäger, 'nun hab ich Brot, Fleisch und

ißt.’ Der Rothfuchs wußte die Schliche besser, gieng an den Ecken und durch die Winkel, ohne daß ihn ein Hund sah, setzte sich unter der Königstochter Stuhl, und kratzte an ihrem Fuß. Da sah sie herab und erkannte den Fuchs am Halsband, nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach ‘lieber Fuchs, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, und schickt mich, ich soll bitten um einen Braten, wie ihn der König ißt.’ Da ließ sie den Koch kommen, der mußte einen Braten, wie ihn der König aß, anrichten, und dem Fuchs bis an die Thüre tragen: da nahm ihm der Fuchs die Schüssel ab, wedelte mit seinem Schwanz erst die Fliegen weg, die sich auf den Braten gesetzt hatten, und brachte ihn dann seinem Herrn. ‘Sieht er, Herr Wirth,’ sprach der Jäger, ‘Brot und Fleisch ist da, nun will ich auch Zugemüs essen, wie es der König ißt.’ Da rief er den Wolf und sprach ‘lieber Wolf, geh hin und hol mir Zugemüs, wies der König ißt.’ Da gieng der Wolf geradezu ins Schloß, weil er sich vor niemand fürchtete, und als er in der Königstochter Zimmer kam, da zupfte er sie hinten am Kleid, daß sie sich umschauen mußte. Sie erkannte ihn am Halsband, und nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach ‘lieber Wolf, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, ich soll bitten um ein Zugemüs, wie es der König ißt.’ Da ließ sie den Koch kommen, der mußte ein Zugemüs bereiten, wie es der König aß, und mußte es dem Wolf bis vor die Thüre tragen, da nahm ihm der Wolf die Schüssel ab und brachte sie seinem Herrn. ‘Sieht er, Herr Wirth,’ sprach der Jäger, ‘nun hab ich Brot, Fleisch und

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[375/0457] ißt.’ Der Rothfuchs wußte die Schliche besser, gieng an den Ecken und durch die Winkel, ohne daß ihn ein Hund sah, setzte sich unter der Königstochter Stuhl, und kratzte an ihrem Fuß. Da sah sie herab und erkannte den Fuchs am Halsband, nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach ‘lieber Fuchs, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, und schickt mich, ich soll bitten um einen Braten, wie ihn der König ißt.’ Da ließ sie den Koch kommen, der mußte einen Braten, wie ihn der König aß, anrichten, und dem Fuchs bis an die Thüre tragen: da nahm ihm der Fuchs die Schüssel ab, wedelte mit seinem Schwanz erst die Fliegen weg, die sich auf den Braten gesetzt hatten, und brachte ihn dann seinem Herrn. ‘Sieht er, Herr Wirth,’ sprach der Jäger, ‘Brot und Fleisch ist da, nun will ich auch Zugemüs essen, wie es der König ißt.’ Da rief er den Wolf und sprach ‘lieber Wolf, geh hin und hol mir Zugemüs, wies der König ißt.’ Da gieng der Wolf geradezu ins Schloß, weil er sich vor niemand fürchtete, und als er in der Königstochter Zimmer kam, da zupfte er sie hinten am Kleid, daß sie sich umschauen mußte. Sie erkannte ihn am Halsband, und nahm ihn mit in ihre Kammer und sprach ‘lieber Wolf, was willst du?’ Antwortete er ‘mein Herr, der den Drachen getödtet hat, ist hier, ich soll bitten um ein Zugemüs, wie es der König ißt.’ Da ließ sie den Koch kommen, der mußte ein Zugemüs bereiten, wie es der König aß, und mußte es dem Wolf bis vor die Thüre tragen, da nahm ihm der Wolf die Schüssel ab und brachte sie seinem Herrn. ‘Sieht er, Herr Wirth,’ sprach der Jäger, ‘nun hab ich Brot, Fleisch und

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/457>, abgerufen am 22.11.2024.