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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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thust, so sollst du dein Leben verlieren.' Darauf gieng er fort, und als er am andern Tag wieder kam, so hatte sie es nicht gethan und sprach 'was soll ich ein unschuldiges Blut ums Leben bringen, das noch niemand beleidigt hat?' Sprach der Koch wieder 'wo du es nicht thust, so kostet dichs selbst dein Leben.' Als er weggegangen war, ließ sie sich eine kleine Hirschkuh herbei holen, und ließ sie schlachten, und nahm Herz und Zunge, und legte sie auf einen Teller, und als sie den Alten kommen sah, sprach sie zu dem Knaben 'leg dich ins Bett und zieh die Decke über dich.'

Da trat der Bösewicht herein und sprach 'wo ist Herz und Zunge von dem Knaben?' Das Mädchen reichte ihm den Teller, aber der Königssohn warf die Decke ab, und sprach 'du alter Sünder, warum hast du mich tödten wollen? nun will ich dir dein Urtheil sprechen. Du sollst ein schwarzer Pudelhund werden und eine goldene Kette um den Hals haben, und sollst glühende Kohlen fressen, daß dir die Lohe zum Hals heraus schlägt.' Und wie er die Worte ausgesprochen hatte, so war der Alte in einen Pudelhund verwandelt, und hatte eine goldene Kette um den Hals, und die Köche mußten lebendige Kohlen herauf bringen, die fraß er, daß ihm die Lohe aus dem Hals heraus schlug. Nun blieb der Königssohn noch eine kleine Zeit da und dachte an seine Mutter und ob sie noch am Leben wäre. Endlich sprach er zu dem Mädchen 'ich will heim in mein Vaterland, willst du mit mir gehen, so will ich dich ernähren.' 'Ach,' antwortete sie, 'der Weg ist so weit, und was soll ich in einem fremden Lande machen, wo ich unbekannt bin.' Weil es also ihr Wille nicht recht war, und sie doch von

thust, so sollst du dein Leben verlieren.’ Darauf gieng er fort, und als er am andern Tag wieder kam, so hatte sie es nicht gethan und sprach ‘was soll ich ein unschuldiges Blut ums Leben bringen, das noch niemand beleidigt hat?’ Sprach der Koch wieder ‘wo du es nicht thust, so kostet dichs selbst dein Leben.’ Als er weggegangen war, ließ sie sich eine kleine Hirschkuh herbei holen, und ließ sie schlachten, und nahm Herz und Zunge, und legte sie auf einen Teller, und als sie den Alten kommen sah, sprach sie zu dem Knaben ‘leg dich ins Bett und zieh die Decke über dich.’

Da trat der Bösewicht herein und sprach ‘wo ist Herz und Zunge von dem Knaben?’ Das Mädchen reichte ihm den Teller, aber der Königssohn warf die Decke ab, und sprach ‘du alter Sünder, warum hast du mich tödten wollen? nun will ich dir dein Urtheil sprechen. Du sollst ein schwarzer Pudelhund werden und eine goldene Kette um den Hals haben, und sollst glühende Kohlen fressen, daß dir die Lohe zum Hals heraus schlägt.’ Und wie er die Worte ausgesprochen hatte, so war der Alte in einen Pudelhund verwandelt, und hatte eine goldene Kette um den Hals, und die Köche mußten lebendige Kohlen herauf bringen, die fraß er, daß ihm die Lohe aus dem Hals heraus schlug. Nun blieb der Königssohn noch eine kleine Zeit da und dachte an seine Mutter und ob sie noch am Leben wäre. Endlich sprach er zu dem Mädchen ‘ich will heim in mein Vaterland, willst du mit mir gehen, so will ich dich ernähren.’ ‘Ach,’ antwortete sie, ‘der Weg ist so weit, und was soll ich in einem fremden Lande machen, wo ich unbekannt bin.’ Weil es also ihr Wille nicht recht war, und sie doch von

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 451. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/533>, abgerufen am 22.11.2024.