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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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Kranke gesund machen, ich kann auch Todte wieder ins Leben erwecken.' 'Nun, wenn das ist,' sagte der Bruder Lustig, 'so laß ich mirs gefallen, das halbe Königreich mußt du uns aber zum wenigsten damit verdienen.' Darauf giengen sie in das königliche Schloß, wo alles in großer Trauer war: der heil. Petrus aber sagte zu dem König er wollte die Tochter wieder lebendig machen. Da ward er zu ihr geführt, und dann sprach er 'bringt mir einen Kessel mit Wasser,' und wie der gebracht war, hieß er jedermann hinausgehen, und nur der Bruder Lustig durfte bei ihm bleiben. Darauf schnitt er alle Glieder der Todten los und warf sie ins Wasser, machte Feuer unter den Kessel und ließ sie kochen. Und wie alles Fleisch von den Knochen herabgefallen war, nahm er das schöne weiße Gebein heraus, und legte es auf eine Tafel, und reihte und legte es nach seiner natürlichen Ordnung zusammen. Als das geschehen war, trat er davor und sprach dreimal 'im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf.' Und beim drittenmal erhob sich die Königstochter lebendig, gesund und schön. Nun war der König darüber in großer Freude, und sprach zum heil. Petrus 'begehre deinen Lohn, und wenns mein halbes Königreich wäre, so will ich dirs geben.' Der heil. Petrus aber antwortete 'ich verlange nichts dafür.' 'O, du Hans Narr!' dachte der Bruder Lustig bei sich, stieß seinen Cameraden in die Seite und sprach 'sei doch nicht so dumm, wenn du nichts willst, so brauch ich doch was.' Der heil. Petrus aber wollte nichts; doch weil der König sah daß der andere gerne was wollte, ließ er ihm vom Schatzmeister seinen Ranzen mit Gold anfüllen.

Kranke gesund machen, ich kann auch Todte wieder ins Leben erwecken.’ ‘Nun, wenn das ist,’ sagte der Bruder Lustig, ‘so laß ich mirs gefallen, das halbe Königreich mußt du uns aber zum wenigsten damit verdienen.’ Darauf giengen sie in das königliche Schloß, wo alles in großer Trauer war: der heil. Petrus aber sagte zu dem König er wollte die Tochter wieder lebendig machen. Da ward er zu ihr geführt, und dann sprach er ‘bringt mir einen Kessel mit Wasser,’ und wie der gebracht war, hieß er jedermann hinausgehen, und nur der Bruder Lustig durfte bei ihm bleiben. Darauf schnitt er alle Glieder der Todten los und warf sie ins Wasser, machte Feuer unter den Kessel und ließ sie kochen. Und wie alles Fleisch von den Knochen herabgefallen war, nahm er das schöne weiße Gebein heraus, und legte es auf eine Tafel, und reihte und legte es nach seiner natürlichen Ordnung zusammen. Als das geschehen war, trat er davor und sprach dreimal ‘im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf.’ Und beim drittenmal erhob sich die Königstochter lebendig, gesund und schön. Nun war der König darüber in großer Freude, und sprach zum heil. Petrus ‘begehre deinen Lohn, und wenns mein halbes Königreich wäre, so will ich dirs geben.’ Der heil. Petrus aber antwortete ‘ich verlange nichts dafür.’ ‘O, du Hans Narr!’ dachte der Bruder Lustig bei sich, stieß seinen Cameraden in die Seite und sprach ‘sei doch nicht so dumm, wenn du nichts willst, so brauch ich doch was.’ Der heil. Petrus aber wollte nichts; doch weil der König sah daß der andere gerne was wollte, ließ er ihm vom Schatzmeister seinen Ranzen mit Gold anfüllen.

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[472/0554] Kranke gesund machen, ich kann auch Todte wieder ins Leben erwecken.’ ‘Nun, wenn das ist,’ sagte der Bruder Lustig, ‘so laß ich mirs gefallen, das halbe Königreich mußt du uns aber zum wenigsten damit verdienen.’ Darauf giengen sie in das königliche Schloß, wo alles in großer Trauer war: der heil. Petrus aber sagte zu dem König er wollte die Tochter wieder lebendig machen. Da ward er zu ihr geführt, und dann sprach er ‘bringt mir einen Kessel mit Wasser,’ und wie der gebracht war, hieß er jedermann hinausgehen, und nur der Bruder Lustig durfte bei ihm bleiben. Darauf schnitt er alle Glieder der Todten los und warf sie ins Wasser, machte Feuer unter den Kessel und ließ sie kochen. Und wie alles Fleisch von den Knochen herabgefallen war, nahm er das schöne weiße Gebein heraus, und legte es auf eine Tafel, und reihte und legte es nach seiner natürlichen Ordnung zusammen. Als das geschehen war, trat er davor und sprach dreimal ‘im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit, Todte, steh auf.’ Und beim drittenmal erhob sich die Königstochter lebendig, gesund und schön. Nun war der König darüber in großer Freude, und sprach zum heil. Petrus ‘begehre deinen Lohn, und wenns mein halbes Königreich wäre, so will ich dirs geben.’ Der heil. Petrus aber antwortete ‘ich verlange nichts dafür.’ ‘O, du Hans Narr!’ dachte der Bruder Lustig bei sich, stieß seinen Cameraden in die Seite und sprach ‘sei doch nicht so dumm, wenn du nichts willst, so brauch ich doch was.’ Der heil. Petrus aber wollte nichts; doch weil der König sah daß der andere gerne was wollte, ließ er ihm vom Schatzmeister seinen Ranzen mit Gold anfüllen.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/554>, abgerufen am 23.11.2024.