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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850.

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Schutz. Wurzeln und Waldbeeren waren seine einzige Nahrung, die suchte es sich, so weit es kommen konnte. Jm Herbst sammelte es die Blätter des Baumes und trug sie in die Höhle, und wenn es dann im Winter schneite und fror, bedeckte es sich damit. Auch verdarben seine Kleider und fielen vom Leib herab. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, gieng es heraus und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es lange Zeit und fühlte den Jammer und das Elend der Welt.

Einmal, als die Bäume wieder in frischem Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald und verfolgte Wild, und als es in das Gebüsch geflohen war, das den Waldplatz einschloß, stieg er ab, riß das Gestrüppe aus einander und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg. Als er endlich hindurch gedrungen war, sah er unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt war. Er stand still und betrachtete es voll Erstaunen, dann redete er es an und sprach 'wie bist du in die Einöde gekommen?' Es schwieg aber still, denn es konnte seinen Mund nicht aufthun. Der König sprach weiter 'willst du mit mir auf mein Schloß gehen?' Da nickte es bloß ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd, und führte es heim, wo er ihm schöne Kleider anziehen ließ, und ihm alles im Überfluß gab. Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch so schön und freundlich, daß er es von Herzen lieb gewann, und es dauerte nicht lange, so vermählte er sich mit ihm.

Schutz. Wurzeln und Waldbeeren waren seine einzige Nahrung, die suchte es sich, so weit es kommen konnte. Jm Herbst sammelte es die Blätter des Baumes und trug sie in die Höhle, und wenn es dann im Winter schneite und fror, bedeckte es sich damit. Auch verdarben seine Kleider und fielen vom Leib herab. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, gieng es heraus und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es lange Zeit und fühlte den Jammer und das Elend der Welt.

Einmal, als die Bäume wieder in frischem Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald und verfolgte Wild, und als es in das Gebüsch geflohen war, das den Waldplatz einschloß, stieg er ab, riß das Gestrüppe aus einander und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg. Als er endlich hindurch gedrungen war, sah er unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt war. Er stand still und betrachtete es voll Erstaunen, dann redete er es an und sprach ‘wie bist du in die Einöde gekommen?’ Es schwieg aber still, denn es konnte seinen Mund nicht aufthun. Der König sprach weiter ‘willst du mit mir auf mein Schloß gehen?’ Da nickte es bloß ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd, und führte es heim, wo er ihm schöne Kleider anziehen ließ, und ihm alles im Überfluß gab. Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch so schön und freundlich, daß er es von Herzen lieb gewann, und es dauerte nicht lange, so vermählte er sich mit ihm.

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Schutz. Wurzeln und Waldbeeren waren seine einzige Nahrung, die suchte es sich, so weit es kommen konnte. Jm Herbst sammelte es die Blätter des Baumes und trug sie in die Höhle, und wenn es dann im Winter schneite und fror, bedeckte es sich damit. Auch verdarben seine Kleider und fielen vom Leib herab. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, gieng es heraus und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es lange Zeit und fühlte den Jammer und das Elend der Welt.</p><lb/>
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[13/0095] Schutz. Wurzeln und Waldbeeren waren seine einzige Nahrung, die suchte es sich, so weit es kommen konnte. Jm Herbst sammelte es die Blätter des Baumes und trug sie in die Höhle, und wenn es dann im Winter schneite und fror, bedeckte es sich damit. Auch verdarben seine Kleider und fielen vom Leib herab. Sobald dann die Sonne wieder warm schien, gieng es heraus und setzte sich vor den Baum, und seine langen Haare bedeckten es von allen Seiten wie ein Mantel. So saß es lange Zeit und fühlte den Jammer und das Elend der Welt. Einmal, als die Bäume wieder in frischem Grün standen, jagte der König des Landes in dem Wald und verfolgte Wild, und als es in das Gebüsch geflohen war, das den Waldplatz einschloß, stieg er ab, riß das Gestrüppe aus einander und hieb sich mit seinem Schwert einen Weg. Als er endlich hindurch gedrungen war, sah er unter dem Baum ein wunderschönes Mädchen sitzen, das von seinem goldenen Haar bis zu den Fußzehen bedeckt war. Er stand still und betrachtete es voll Erstaunen, dann redete er es an und sprach ‘wie bist du in die Einöde gekommen?’ Es schwieg aber still, denn es konnte seinen Mund nicht aufthun. Der König sprach weiter ‘willst du mit mir auf mein Schloß gehen?’ Da nickte es bloß ein wenig mit dem Kopf. Der König nahm es auf seinen Arm, trug es auf sein Pferd, und führte es heim, wo er ihm schöne Kleider anziehen ließ, und ihm alles im Überfluß gab. Und ob es gleich nicht sprechen konnte, so war es doch so schön und freundlich, daß er es von Herzen lieb gewann, und es dauerte nicht lange, so vermählte er sich mit ihm.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 6. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1850, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1850/95>, abgerufen am 24.11.2024.