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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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nähte ihm einen prächtigen Pelzrock, den es anziehen mußte, und gab ihm Butterbrot und Kuchen mit auf den Weg.

Das Mädchen gieng in den Wald und gerade auf das kleine Häuschen zu. Die drei kleinen Haulemänner guckten wieder, aber es grüßte sie nicht, und, ohne sich nach ihnen umzusehen und ohne sie zu grüßen, stolperte es in die Stube hinein, setzte sich an den Ofen und fieng an sein Butterbrot und seinen Kuchen zu essen. 'Gib uns etwas davon,' riefen die Kleinen, aber es antwortete 'es schickt mir selber nicht, wie kann ich andern noch davon abgeben?' Als es nun fertig war mit dem Essen, sprachen sie 'da hast du einen Besen, kehr uns draußen vor der Hinterthür rein.' 'Ei, kehrt euch selber,' antwortete es, 'ich bin eure Magd nicht.' Wie es sah daß sie ihm nichts schenken wollten, gieng es zur Thüre hinaus. Da sprachen die kleinen Männer untereinander 'was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist und ein böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt?' Der erste sprach 'ich schenk ihm daß es jeden Tag häßlicher wird.' Der zweite sprach 'ich schenk ihm daß ihm bei jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Munde springt.' Der dritte sprach 'ich schenk ihm daß es eines unglücklichen Todes stirbt.' Das Mädchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, gieng es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthat und seiner Mutter erzählen wollte was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen.

Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, deren Schönheit doch alle Tage größer ward. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, hieng sie es dem armen Mädchen auf die Schulter, und gab ihm eine Axt dazu, damit sollte es auf den

nähte ihm einen prächtigen Pelzrock, den es anziehen mußte, und gab ihm Butterbrot und Kuchen mit auf den Weg.

Das Mädchen gieng in den Wald und gerade auf das kleine Häuschen zu. Die drei kleinen Haulemänner guckten wieder, aber es grüßte sie nicht, und, ohne sich nach ihnen umzusehen und ohne sie zu grüßen, stolperte es in die Stube hinein, setzte sich an den Ofen und fieng an sein Butterbrot und seinen Kuchen zu essen. ‘Gib uns etwas davon,’ riefen die Kleinen, aber es antwortete ‘es schickt mir selber nicht, wie kann ich andern noch davon abgeben?’ Als es nun fertig war mit dem Essen, sprachen sie ‘da hast du einen Besen, kehr uns draußen vor der Hinterthür rein.’ ‘Ei, kehrt euch selber,’ antwortete es, ‘ich bin eure Magd nicht.’ Wie es sah daß sie ihm nichts schenken wollten, gieng es zur Thüre hinaus. Da sprachen die kleinen Männer untereinander ‘was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist und ein böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt?’ Der erste sprach ‘ich schenk ihm daß es jeden Tag häßlicher wird.’ Der zweite sprach ‘ich schenk ihm daß ihm bei jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Munde springt.’ Der dritte sprach ‘ich schenk ihm daß es eines unglücklichen Todes stirbt.’ Das Mädchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, gieng es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthat und seiner Mutter erzählen wollte was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen.

Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, deren Schönheit doch alle Tage größer ward. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, hieng sie es dem armen Mädchen auf die Schulter, und gab ihm eine Axt dazu, damit sollte es auf den

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[73/0106] nähte ihm einen prächtigen Pelzrock, den es anziehen mußte, und gab ihm Butterbrot und Kuchen mit auf den Weg. Das Mädchen gieng in den Wald und gerade auf das kleine Häuschen zu. Die drei kleinen Haulemänner guckten wieder, aber es grüßte sie nicht, und, ohne sich nach ihnen umzusehen und ohne sie zu grüßen, stolperte es in die Stube hinein, setzte sich an den Ofen und fieng an sein Butterbrot und seinen Kuchen zu essen. ‘Gib uns etwas davon,’ riefen die Kleinen, aber es antwortete ‘es schickt mir selber nicht, wie kann ich andern noch davon abgeben?’ Als es nun fertig war mit dem Essen, sprachen sie ‘da hast du einen Besen, kehr uns draußen vor der Hinterthür rein.’ ‘Ei, kehrt euch selber,’ antwortete es, ‘ich bin eure Magd nicht.’ Wie es sah daß sie ihm nichts schenken wollten, gieng es zur Thüre hinaus. Da sprachen die kleinen Männer untereinander ‘was sollen wir ihm schenken, weil es so unartig ist und ein böses neidisches Herz hat, das niemand etwas gönnt?’ Der erste sprach ‘ich schenk ihm daß es jeden Tag häßlicher wird.’ Der zweite sprach ‘ich schenk ihm daß ihm bei jedem Wort, das es spricht, eine Kröte aus dem Munde springt.’ Der dritte sprach ‘ich schenk ihm daß es eines unglücklichen Todes stirbt.’ Das Mädchen suchte draußen nach Erdbeeren, als es aber keine fand, gieng es verdrießlich nach Haus. Und wie es den Mund aufthat und seiner Mutter erzählen wollte was ihm im Walde begegnet war, da sprang ihm bei jedem Wort eine Kröte aus dem Mund, so daß alle einen Abscheu vor ihm bekamen. Nun ärgerte sich die Stiefmutter noch viel mehr und dachte nur darauf wie sie der Tochter des Mannes alles Herzeleid anthun wollte, deren Schönheit doch alle Tage größer ward. Endlich nahm sie einen Kessel, setzte ihn zum Feuer und sott Garn darin. Als es gesotten war, hieng sie es dem armen Mädchen auf die Schulter, und gab ihm eine Axt dazu, damit sollte es auf den

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/106>, abgerufen am 23.11.2024.