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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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Brüder waren, die allerhand schlimme Streiche verübt und all ihr Gut verthan hatten. Er fragte ob sie nicht könnten frei gemacht werden. 'Wenn ihr für sie bezahlen wollt,' antworteten die Leute, 'aber was wollt ihr an die schlechten Menschen euer Geld hängen und sie loskaufen.' Er besann sich aber nicht, zahlte für sie, und als sie frei gegeben waren, so setzten sie die Reise gemeinschaftlich fort.

Sie kamen in den Wald, wo ihnen der Fuchs zuerst begegnet war, und da es darin kühl und lieblich war, und die Sonne heiß brannte, so sagten die beiden Brüder 'laßt uns hier an dem Brunnen ein wenig ausruhen, essen und trinken.' Er willigte ein, und während des Gesprächs vergaß er sich, setzte sich an den Brunnenrand und versah sich nichts arges. Aber die beiden Brüder warfen ihn rückwärts in den Brunnen, nahmen die Jungfrau, das Pferd und den Vogel, und zogen heim zu ihrem Vater. 'Da bringen wir nicht bloß den goldenen Vogel,' sagten sie, 'wir haben auch das goldene Pferd und die Jungfrau von dem goldenen Schlosse erbeutet.' Da war große Freude, aber das Pferd das fraß nicht, der Vogel der pfiff nicht, und die Jungfrau die saß und weinte.

Der jüngste Bruder war aber nicht umgekommen. Der Brunnen war zum Glück trocken, und er fiel auf weiches Moos ohne Schaden zu nehmen, konnte aber nicht wieder heraus. Auch in dieser Noth verließ ihn der treue Fuchs nicht, kam zu ihm herabgesprungen und schalt ihn daß er seinen Rath vergessen hätte. 'Jch kanns aber doch nicht lassen,' sagte er, 'ich will dir wieder an das Tageslicht helfen.' Er sagte ihm er sollte seinen Schwanz anpacken und sich fest daran halten, und zog ihn dann in die Höhe. 'Noch bist du nicht aus aller Gefahr,' sagte der Fuchs, 'deine Brüder waren deines Todes nicht gewis und haben den Wald mit Wächtern umstellt, die sollen dich tödten, wenn du dich sehen ließest.'

Brüder waren, die allerhand schlimme Streiche verübt und all ihr Gut verthan hatten. Er fragte ob sie nicht könnten frei gemacht werden. ‘Wenn ihr für sie bezahlen wollt,’ antworteten die Leute, ‘aber was wollt ihr an die schlechten Menschen euer Geld hängen und sie loskaufen.’ Er besann sich aber nicht, zahlte für sie, und als sie frei gegeben waren, so setzten sie die Reise gemeinschaftlich fort.

Sie kamen in den Wald, wo ihnen der Fuchs zuerst begegnet war, und da es darin kühl und lieblich war, und die Sonne heiß brannte, so sagten die beiden Brüder ‘laßt uns hier an dem Brunnen ein wenig ausruhen, essen und trinken.’ Er willigte ein, und während des Gesprächs vergaß er sich, setzte sich an den Brunnenrand und versah sich nichts arges. Aber die beiden Brüder warfen ihn rückwärts in den Brunnen, nahmen die Jungfrau, das Pferd und den Vogel, und zogen heim zu ihrem Vater. ‘Da bringen wir nicht bloß den goldenen Vogel,’ sagten sie, ‘wir haben auch das goldene Pferd und die Jungfrau von dem goldenen Schlosse erbeutet.’ Da war große Freude, aber das Pferd das fraß nicht, der Vogel der pfiff nicht, und die Jungfrau die saß und weinte.

Der jüngste Bruder war aber nicht umgekommen. Der Brunnen war zum Glück trocken, und er fiel auf weiches Moos ohne Schaden zu nehmen, konnte aber nicht wieder heraus. Auch in dieser Noth verließ ihn der treue Fuchs nicht, kam zu ihm herabgesprungen und schalt ihn daß er seinen Rath vergessen hätte. ‘Jch kanns aber doch nicht lassen,’ sagte er, ‘ich will dir wieder an das Tageslicht helfen.’ Er sagte ihm er sollte seinen Schwanz anpacken und sich fest daran halten, und zog ihn dann in die Höhe. ‘Noch bist du nicht aus aller Gefahr,’ sagte der Fuchs, ‘deine Brüder waren deines Todes nicht gewis und haben den Wald mit Wächtern umstellt, die sollen dich tödten, wenn du dich sehen ließest.’

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[297/0330] Brüder waren, die allerhand schlimme Streiche verübt und all ihr Gut verthan hatten. Er fragte ob sie nicht könnten frei gemacht werden. ‘Wenn ihr für sie bezahlen wollt,’ antworteten die Leute, ‘aber was wollt ihr an die schlechten Menschen euer Geld hängen und sie loskaufen.’ Er besann sich aber nicht, zahlte für sie, und als sie frei gegeben waren, so setzten sie die Reise gemeinschaftlich fort. Sie kamen in den Wald, wo ihnen der Fuchs zuerst begegnet war, und da es darin kühl und lieblich war, und die Sonne heiß brannte, so sagten die beiden Brüder ‘laßt uns hier an dem Brunnen ein wenig ausruhen, essen und trinken.’ Er willigte ein, und während des Gesprächs vergaß er sich, setzte sich an den Brunnenrand und versah sich nichts arges. Aber die beiden Brüder warfen ihn rückwärts in den Brunnen, nahmen die Jungfrau, das Pferd und den Vogel, und zogen heim zu ihrem Vater. ‘Da bringen wir nicht bloß den goldenen Vogel,’ sagten sie, ‘wir haben auch das goldene Pferd und die Jungfrau von dem goldenen Schlosse erbeutet.’ Da war große Freude, aber das Pferd das fraß nicht, der Vogel der pfiff nicht, und die Jungfrau die saß und weinte. Der jüngste Bruder war aber nicht umgekommen. Der Brunnen war zum Glück trocken, und er fiel auf weiches Moos ohne Schaden zu nehmen, konnte aber nicht wieder heraus. Auch in dieser Noth verließ ihn der treue Fuchs nicht, kam zu ihm herabgesprungen und schalt ihn daß er seinen Rath vergessen hätte. ‘Jch kanns aber doch nicht lassen,’ sagte er, ‘ich will dir wieder an das Tageslicht helfen.’ Er sagte ihm er sollte seinen Schwanz anpacken und sich fest daran halten, und zog ihn dann in die Höhe. ‘Noch bist du nicht aus aller Gefahr,’ sagte der Fuchs, ‘deine Brüder waren deines Todes nicht gewis und haben den Wald mit Wächtern umstellt, die sollen dich tödten, wenn du dich sehen ließest.’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 297. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/330>, abgerufen am 24.11.2024.