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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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ab, und vertheilte es unter die Thiere, um sie zu belohnen, und der Löwe erhielt das goldene Schlößchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Name stand, schenkte sie dem Jäger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenköpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch und verwahrte sie wohl.

Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und müde war, sprach er zur Jungfrau 'wir sind beide so matt und müde, wir wollen ein wenig schlafen.' Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jäger sprach zu dem Löwen 'du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf überfällt,' und beide schliefen ein. Der Löwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf auch müde, daß er den Bären rief und sprach 'lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt so wecke mich auf.' Da legte sich der Bär neben ihn, aber er war auch müde und rief den Wolf und sprach 'lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.' Da legte sich der Wolf neben ihn, aber er war auch müde und rief den Fuchs und sprach 'lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.' Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch müde, rief den Hasen und sprach 'lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.' Da setzte sich der Hase neben ihn, aber der arme Has war auch müde, und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte, und schlief ein. Da schlief nun die Königstochter, der Jäger, der Löwe, der Bär, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf.

Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah, und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstückt und zerrissen auf der Erde und nicht

ab, und vertheilte es unter die Thiere, um sie zu belohnen, und der Löwe erhielt das goldene Schlößchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Name stand, schenkte sie dem Jäger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenköpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch und verwahrte sie wohl.

Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und müde war, sprach er zur Jungfrau ‘wir sind beide so matt und müde, wir wollen ein wenig schlafen.’ Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jäger sprach zu dem Löwen ‘du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf überfällt,’ und beide schliefen ein. Der Löwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf auch müde, daß er den Bären rief und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt so wecke mich auf.’ Da legte sich der Bär neben ihn, aber er war auch müde und rief den Wolf und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da legte sich der Wolf neben ihn, aber er war auch müde und rief den Fuchs und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch müde, rief den Hasen und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da setzte sich der Hase neben ihn, aber der arme Has war auch müde, und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte, und schlief ein. Da schlief nun die Königstochter, der Jäger, der Löwe, der Bär, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf.

Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah, und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstückt und zerrissen auf der Erde und nicht

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[319/0352] ab, und vertheilte es unter die Thiere, um sie zu belohnen, und der Löwe erhielt das goldene Schlößchen davon. Jhr Taschentuch aber, in dem ihr Name stand, schenkte sie dem Jäger, der gieng hin und schnitt aus den sieben Drachenköpfen die Zungen aus, wickelte sie in das Tuch und verwahrte sie wohl. Als das geschehen war, weil er von dem Feuer und dem Kampf so matt und müde war, sprach er zur Jungfrau ‘wir sind beide so matt und müde, wir wollen ein wenig schlafen.’ Da sagte sie ja, und sie ließen sich auf die Erde nieder, und der Jäger sprach zu dem Löwen ‘du sollst wachen, damit uns niemand im Schlaf überfällt,’ und beide schliefen ein. Der Löwe legte sich neben sie um zu wachen, aber er war vom Kampf auch müde, daß er den Bären rief und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt so wecke mich auf.’ Da legte sich der Bär neben ihn, aber er war auch müde und rief den Wolf und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da legte sich der Wolf neben ihn, aber er war auch müde und rief den Fuchs und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da legte sich der Fuchs neben ihn, aber er war auch müde, rief den Hasen und sprach ‘lege dich neben mich, ich muß ein wenig schlafen, und wenn was kommt, so wecke mich auf.’ Da setzte sich der Hase neben ihn, aber der arme Has war auch müde, und hatte niemand, den er zur Wache herbeirufen konnte, und schlief ein. Da schlief nun die Königstochter, der Jäger, der Löwe, der Bär, der Wolf, der Fuchs und der Has, und schliefen alle einen festen Schlaf. Der Marschall aber, der von weitem hatte zuschauen sollen, als er den Drachen nicht mit der Jungfrau fortfliegen sah, und alles auf dem Berg ruhig ward, nahm sich ein Herz und stieg hinauf. Da lag der Drache zerstückt und zerrissen auf der Erde und nicht

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/352>, abgerufen am 22.11.2024.