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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857.

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herbeiholen,' nahm seine Geige und fidelte wieder in den Wald hinein. Nicht lange, so kam ein Fuchs durch die Bäume daher geschlichen. 'Ach, ein Fuchs kommt!' sagte der Spielmann 'nach dem trage ich kein Verlangen.' Der Fuchs kam zu ihm heran, und sprach 'ei, du lieber Spielmann, was fidelst du so schön! das möcht ich auch lernen.' 'Das ist bald gelernt,' sprach der Spielmann, 'du mußt nur alles thun, was ich dich heiße.' 'O Spielmann,' antwortete der Fuchs, 'ich will dir gehorchen, wie ein Schüler seinem Meister.' 'Folge mir,' sagte der Spielmann, und als sie ein Stück Wegs gegangen waren, kamen sie auf einen Fußweg, zu dessen beiden Seiten hohe Sträuche standen. Da hielt der Spielmann still, bog von der einen Seite ein Haselnußbäumchen zur Erde herab und trat mit dem Fuß auf die Spitze, dann bog er von der andern Seite noch ein Bäumchen herab und sprach 'wohlan, Füchslein, wenn du etwas lernen willst, so reich mir deine linke Vorderpfote.' Der Fuchs gehorchte und der Spielmann band ihm die Pfote an den linken Stamm. 'Füchslein,' sprach er, 'nun reich mir die rechte:' die band er ihm an den rechten Stamm. Und als er nachgesehen hatte, ob die Knoten der Stricke auch fest genug waren, ließ er los, und die Bäumchen fuhren in die Höhe und schnellten das Füchslein hinauf daß es in der Luft schwebte und zappelte. 'Warte da so lange bis ich wiederkomme,' sagte der Spielmann und gieng seines Weges.

Wiederum sprach er zu sich 'Zeit und Weile wird mir hier im Walde lang; ich will einen andern Gesellen herbei holen,' nahm seine Geige, und der Klang erschallte durch den Wald. Da kam ein Häschen daher gesprungen. 'Ach, ein Hase kommt!' sagte der Spielmann, 'den wollte ich nicht haben.' 'Ei, du lieber Spielmann,' sagte das Häschen, 'was fidelst du so schön, das möchte ich auch lernen.' 'Das ist bald gelernt,' sprach der Spielmann, 'du mußt nur alles thun was ich dich heiße.' 'O Spielmann,'

herbeiholen,’ nahm seine Geige und fidelte wieder in den Wald hinein. Nicht lange, so kam ein Fuchs durch die Bäume daher geschlichen. ‘Ach, ein Fuchs kommt!’ sagte der Spielmann ‘nach dem trage ich kein Verlangen.’ Der Fuchs kam zu ihm heran, und sprach ‘ei, du lieber Spielmann, was fidelst du so schön! das möcht ich auch lernen.’ ‘Das ist bald gelernt,’ sprach der Spielmann, ‘du mußt nur alles thun, was ich dich heiße.’ ‘O Spielmann,’ antwortete der Fuchs, ‘ich will dir gehorchen, wie ein Schüler seinem Meister.’ ‘Folge mir,’ sagte der Spielmann, und als sie ein Stück Wegs gegangen waren, kamen sie auf einen Fußweg, zu dessen beiden Seiten hohe Sträuche standen. Da hielt der Spielmann still, bog von der einen Seite ein Haselnußbäumchen zur Erde herab und trat mit dem Fuß auf die Spitze, dann bog er von der andern Seite noch ein Bäumchen herab und sprach ‘wohlan, Füchslein, wenn du etwas lernen willst, so reich mir deine linke Vorderpfote.’ Der Fuchs gehorchte und der Spielmann band ihm die Pfote an den linken Stamm. ‘Füchslein,’ sprach er, ‘nun reich mir die rechte:’ die band er ihm an den rechten Stamm. Und als er nachgesehen hatte, ob die Knoten der Stricke auch fest genug waren, ließ er los, und die Bäumchen fuhren in die Höhe und schnellten das Füchslein hinauf daß es in der Luft schwebte und zappelte. ‘Warte da so lange bis ich wiederkomme,’ sagte der Spielmann und gieng seines Weges.

Wiederum sprach er zu sich ‘Zeit und Weile wird mir hier im Walde lang; ich will einen andern Gesellen herbei holen,’ nahm seine Geige, und der Klang erschallte durch den Wald. Da kam ein Häschen daher gesprungen. ‘Ach, ein Hase kommt!’ sagte der Spielmann, ‘den wollte ich nicht haben.’ ‘Ei, du lieber Spielmann,’ sagte das Häschen, ‘was fidelst du so schön, das möchte ich auch lernen.’ ‘Das ist bald gelernt,’ sprach der Spielmann, ‘du mußt nur alles thun was ich dich heiße.’ ‘O Spielmann,’

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[45/0078] herbeiholen,’ nahm seine Geige und fidelte wieder in den Wald hinein. Nicht lange, so kam ein Fuchs durch die Bäume daher geschlichen. ‘Ach, ein Fuchs kommt!’ sagte der Spielmann ‘nach dem trage ich kein Verlangen.’ Der Fuchs kam zu ihm heran, und sprach ‘ei, du lieber Spielmann, was fidelst du so schön! das möcht ich auch lernen.’ ‘Das ist bald gelernt,’ sprach der Spielmann, ‘du mußt nur alles thun, was ich dich heiße.’ ‘O Spielmann,’ antwortete der Fuchs, ‘ich will dir gehorchen, wie ein Schüler seinem Meister.’ ‘Folge mir,’ sagte der Spielmann, und als sie ein Stück Wegs gegangen waren, kamen sie auf einen Fußweg, zu dessen beiden Seiten hohe Sträuche standen. Da hielt der Spielmann still, bog von der einen Seite ein Haselnußbäumchen zur Erde herab und trat mit dem Fuß auf die Spitze, dann bog er von der andern Seite noch ein Bäumchen herab und sprach ‘wohlan, Füchslein, wenn du etwas lernen willst, so reich mir deine linke Vorderpfote.’ Der Fuchs gehorchte und der Spielmann band ihm die Pfote an den linken Stamm. ‘Füchslein,’ sprach er, ‘nun reich mir die rechte:’ die band er ihm an den rechten Stamm. Und als er nachgesehen hatte, ob die Knoten der Stricke auch fest genug waren, ließ er los, und die Bäumchen fuhren in die Höhe und schnellten das Füchslein hinauf daß es in der Luft schwebte und zappelte. ‘Warte da so lange bis ich wiederkomme,’ sagte der Spielmann und gieng seines Weges. Wiederum sprach er zu sich ‘Zeit und Weile wird mir hier im Walde lang; ich will einen andern Gesellen herbei holen,’ nahm seine Geige, und der Klang erschallte durch den Wald. Da kam ein Häschen daher gesprungen. ‘Ach, ein Hase kommt!’ sagte der Spielmann, ‘den wollte ich nicht haben.’ ‘Ei, du lieber Spielmann,’ sagte das Häschen, ‘was fidelst du so schön, das möchte ich auch lernen.’ ‘Das ist bald gelernt,’ sprach der Spielmann, ‘du mußt nur alles thun was ich dich heiße.’ ‘O Spielmann,’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 7. Aufl. Bd. 1. Göttingen, 1857, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen01_1857/78>, abgerufen am 24.11.2024.