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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815.

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ren averst de beden Ministers. Dat hörde de
Künig alles un ase von der Jagd heime kummen
was, leit he de drei Mäkens to sik kummen un
fragete se, wat se da gistern am Berge sagd hed-
den. Dat wullen se nig seggen, de Künig frog
averst de ölleste, ob se ün wol rom Manne hewen
wulle? da segde se ja, un ere beiden Süstern
friggeten de beiden Ministers, denn se wören alle
drei scheun un schir (klar, schön) von Angesicht,
besunners de Künigin, de hadde hare ase Flass.

De beiden Süstern averst kregen keine Kin-
ner, un ase de Künig mal verreisen moste, let
he se tor Künigin kummen, um se up to mun-
nern, denn se war grae (gerad) swanger. Se
kreg en kleinen Jungen, de hadde 'n ritsch-roen
Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden
Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken
Jungen in't Water werpen. Wie se'n darin wor-
pen hadden (ik glöve, et is de Weser west) da
flügt 'n Vügelken in de Högte, dat sank:

tom Daude bereit,
up wietern Bescheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, bist du's?

da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up'n
Lieve un makten, dat se fort keimen. Wie de
Künig na Hus kam, sehden se to üm, de Küni-
gin hedde 'n Hund kregen, da segde de Künig:
"wat Gott deiet, dat is wole dahn!"

ren averſt de beden Miniſters. Dat hoͤrde de
Kuͤnig alles un aſe von der Jagd heime kummen
was, leit he de drei Maͤkens to ſik kummen un
fragete ſe, wat ſe da giſtern am Berge ſagd hed-
den. Dat wullen ſe nig ſeggen, de Kuͤnig frog
averſt de oͤlleſte, ob ſe uͤn wol rom Manne hewen
wulle? da ſegde ſe ja, un ere beiden Suͤſtern
friggeten de beiden Miniſters, denn ſe woͤren alle
drei ſcheun un ſchir (klar, ſchoͤn) von Angeſicht,
beſunners de Kuͤnigin, de hadde hare aſe Flaſſ.

De beiden Suͤſtern averſt kregen keine Kin-
ner, un aſe de Kuͤnig mal verreiſen moſte, let
he ſe tor Kuͤnigin kummen, um ſe up to mun-
nern, denn ſe war grae (gerad) ſwanger. Se
kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritſch-roen
Stern mit up de Weld. Da ſehden de beiden
Suͤſtern, eine tor annern, ſe wullen den huͤbſken
Jungen in’t Water werpen. Wie ſe’n darin wor-
pen hadden (ik gloͤve, et is de Weſer weſt) da
fluͤgt ’n Vuͤgelken in de Hoͤgte, dat ſank:

tom Daude bereit,
up wietern Beſcheid,
tom Lilien-Strus:
wacker Junge, biſt du’s?

da dat de beiden hoͤrten, kregen ſe de Angſt up’n
Lieve un makten, dat ſe fort keimen. Wie de
Kuͤnig na Hus kam, ſehden ſe to uͤm, de Kuͤni-
gin hedde ’n Hund kregen, da ſegde de Kuͤnig:
„wat Gott deiet, dat is wole dahn!“

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[74/0095] ren averſt de beden Miniſters. Dat hoͤrde de Kuͤnig alles un aſe von der Jagd heime kummen was, leit he de drei Maͤkens to ſik kummen un fragete ſe, wat ſe da giſtern am Berge ſagd hed- den. Dat wullen ſe nig ſeggen, de Kuͤnig frog averſt de oͤlleſte, ob ſe uͤn wol rom Manne hewen wulle? da ſegde ſe ja, un ere beiden Suͤſtern friggeten de beiden Miniſters, denn ſe woͤren alle drei ſcheun un ſchir (klar, ſchoͤn) von Angeſicht, beſunners de Kuͤnigin, de hadde hare aſe Flaſſ. De beiden Suͤſtern averſt kregen keine Kin- ner, un aſe de Kuͤnig mal verreiſen moſte, let he ſe tor Kuͤnigin kummen, um ſe up to mun- nern, denn ſe war grae (gerad) ſwanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritſch-roen Stern mit up de Weld. Da ſehden de beiden Suͤſtern, eine tor annern, ſe wullen den huͤbſken Jungen in’t Water werpen. Wie ſe’n darin wor- pen hadden (ik gloͤve, et is de Weſer weſt) da fluͤgt ’n Vuͤgelken in de Hoͤgte, dat ſank: tom Daude bereit, up wietern Beſcheid, tom Lilien-Strus: wacker Junge, biſt du’s? da dat de beiden hoͤrten, kregen ſe de Angſt up’n Lieve un makten, dat ſe fort keimen. Wie de Kuͤnig na Hus kam, ſehden ſe to uͤm, de Kuͤni- gin hedde ’n Hund kregen, da ſegde de Kuͤnig: „wat Gott deiet, dat is wole dahn!“

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. Bd. 2. Berlin, 1815, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1815/95>, abgerufen am 22.12.2024.