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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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Doer staen un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Döre oppen, da sitt da de eine Künigsdochter un häd op eren Schot niegene (neun) Drachenköppe ligen un luset de. Da nümmet he sinen Hirschfänger un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Künigsdochter sprank up un fäl ünne um den Hals un drucket un piepete (küßte) ünn so viel; um nümmet ihr Bruststücke, dat wor von rauen Golle west, un henget ünne dat umme. Da geit he auck nach der tweiten Künigsdochter, de häd en Drachen mit sieven Köppe to lusen un erlöset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Köppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un druckete'n un piepete'n ohne uphören. Da klingelte he sau harde, bis dat se öwen hört. Da set he de Künigsdöchter ein nach der annern in den Korv un let se alle drei heruptrecken, wie nu an ünne de Riege kümmt, da fallet ün de Woore (Worte) von den Erdmänneken wier bie, dat et sine Gesellen mit ünne nig gud meinden. Da nümmet he en groten Stein, de da ligt, un legt ün in den Korv, ase de Korv da ungefähr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund füll un meinten, he wöre nu daude un laupet mit de drei Künigsdöchter wege un latet sik dervan verspreken, dat se an ehren Vater seggen willt, dat se beiden se erlöset hädden; da kümmet se to'm Künig un begert se tor Frugen. Unnerdes geit de jungeste Jägerbursche gans bedröwet in den drei Kammern herummer un denket, dat he nu wull sterwen möste, da süht he an der Wand 'n Fleutenpipe hangen,

Doer staen un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Doͤre oppen, da sitt da de eine Kuͤnigsdochter un haͤd op eren Schot niegene (neun) Drachenkoͤppe ligen un luset de. Da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Kuͤnigsdochter sprank up un faͤl uͤnne um den Hals un drucket un piepete (kuͤßte) uͤnn so viel; um nuͤmmet ihr Bruststuͤcke, dat wor von rauen Golle west, un henget uͤnne dat umme. Da geit he auck nach der tweiten Kuͤnigsdochter, de haͤd en Drachen mit sieven Koͤppe to lusen un erloͤset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Koͤppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un druckete’n un piepete’n ohne uphoͤren. Da klingelte he sau harde, bis dat se oͤwen hoͤrt. Da set he de Kuͤnigsdoͤchter ein nach der annern in den Korv un let se alle drei heruptrecken, wie nu an uͤnne de Riege kuͤmmt, da fallet uͤn de Woore (Worte) von den Erdmaͤnneken wier bie, dat et sine Gesellen mit uͤnne nig gud meinden. Da nuͤmmet he en groten Stein, de da ligt, un legt uͤn in den Korv, ase de Korv da ungefaͤhr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund fuͤll un meinten, he woͤre nu daude un laupet mit de drei Kuͤnigsdoͤchter wege un latet sik dervan verspreken, dat se an ehren Vater seggen willt, dat se beiden se erloͤset haͤdden; da kuͤmmet se to’m Kuͤnig un begert se tor Frugen. Unnerdes geit de jungeste Jaͤgerbursche gans bedroͤwet in den drei Kammern herummer un denket, dat he nu wull sterwen moͤste, da suͤht he an der Wand ’n Fleutenpipe hangen,

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[36/0114] Doer staen un lustert, da hort he den Drachen gans lute schnarchen; he macket langsam de Doͤre oppen, da sitt da de eine Kuͤnigsdochter un haͤd op eren Schot niegene (neun) Drachenkoͤppe ligen un luset de. Da nuͤmmet he sinen Hirschfaͤnger un hogget to, do sied de niegne Koppe awe. De Kuͤnigsdochter sprank up un faͤl uͤnne um den Hals un drucket un piepete (kuͤßte) uͤnn so viel; um nuͤmmet ihr Bruststuͤcke, dat wor von rauen Golle west, un henget uͤnne dat umme. Da geit he auck nach der tweiten Kuͤnigsdochter, de haͤd en Drachen mit sieven Koͤppe to lusen un erloͤset de auck, so de jungeste, de hadde en Drachen mit viere Koͤppen to lusen had, da geit he auck hinne. Do froget se sich alle so viel, un druckete’n un piepete’n ohne uphoͤren. Da klingelte he sau harde, bis dat se oͤwen hoͤrt. Da set he de Kuͤnigsdoͤchter ein nach der annern in den Korv un let se alle drei heruptrecken, wie nu an uͤnne de Riege kuͤmmt, da fallet uͤn de Woore (Worte) von den Erdmaͤnneken wier bie, dat et sine Gesellen mit uͤnne nig gud meinden. Da nuͤmmet he en groten Stein, de da ligt, un legt uͤn in den Korv, ase de Korv da ungefaͤhr bis in de Midde herup is, schnien de falsken Broer owen dat Strick af, dat de Korv mit den Stein up den Grund fuͤll un meinten, he woͤre nu daude un laupet mit de drei Kuͤnigsdoͤchter wege un latet sik dervan verspreken, dat se an ehren Vater seggen willt, dat se beiden se erloͤset haͤdden; da kuͤmmet se to’m Kuͤnig un begert se tor Frugen. Unnerdes geit de jungeste Jaͤgerbursche gans bedroͤwet in den drei Kammern herummer un denket, dat he nu wull sterwen moͤste, da suͤht he an der Wand ’n Fleutenpipe hangen,

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Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/114>, abgerufen am 21.11.2024.