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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

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Bart, mit ungeschnittenen Nägeln und mit trüben Augen, und wenn du gefragt wirst, woher du kämst, sollst du sagen: aus der Hölle; und wenn du gefragt wirst, wer du wärst, sollst du sagen: des Teufels rußiger Bruder und mein König auch." Der Soldat schwieg still und that was der Teufel sagte, aber er war mit seinem Lohn gar nicht zufrieden.

Wie er nun wieder auf die Welt kam und im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Rücken und wollt' ihn ausschütten; wie er ihn aber öffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Als er das sah, war er vergnügt und ging in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth und wie er ihn herankommen sah, erschrak er, weil Hans so entsetzlich aussah, ärger als eine Vogelscheu, und rief ihn an: "woher kommst du?" -- "Aus der Hölle." -- "Wer bist du?" -- "Des Teufels sein rußiger Bruder, und mein König auch." Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, ging er und klinkte dem Hans selber die Thüre auf. Da ließ er sich die beste Stube geben, köstlich aufwarten, aß und trank sich satt, wusch sich aber nicht und kämmte sich nicht, wie ihm der Teufel geheißen hatte, und legte sich endlich schlafen. Dem Wirth aber war der Ranzen voll Gold vor den Augen und ließ ihm keine Ruh, bis er in der Nacht hinschlich und ihn wegstahl.

Wie nun Hans am andern Morgen aufstand, dem Wirth bezahlen und weiter gehen wollte, da war sein Ranzen weg. Er faßte sich aber kurz, dachte, du bist ohne Schuld unglücklich gewesen, und kehrte wieder um, geradezu in die Hölle; da klagte er

Bart, mit ungeschnittenen Naͤgeln und mit truͤben Augen, und wenn du gefragt wirst, woher du kaͤmst, sollst du sagen: aus der Hoͤlle; und wenn du gefragt wirst, wer du waͤrst, sollst du sagen: des Teufels rußiger Bruder und mein Koͤnig auch.“ Der Soldat schwieg still und that was der Teufel sagte, aber er war mit seinem Lohn gar nicht zufrieden.

Wie er nun wieder auf die Welt kam und im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Ruͤcken und wollt’ ihn ausschuͤtten; wie er ihn aber oͤffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Als er das sah, war er vergnuͤgt und ging in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth und wie er ihn herankommen sah, erschrak er, weil Hans so entsetzlich aussah, aͤrger als eine Vogelscheu, und rief ihn an: „woher kommst du?“ — „Aus der Hoͤlle.“ — „Wer bist du?“ — „Des Teufels sein rußiger Bruder, und mein Koͤnig auch.“ Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, ging er und klinkte dem Hans selber die Thuͤre auf. Da ließ er sich die beste Stube geben, koͤstlich aufwarten, aß und trank sich satt, wusch sich aber nicht und kaͤmmte sich nicht, wie ihm der Teufel geheißen hatte, und legte sich endlich schlafen. Dem Wirth aber war der Ranzen voll Gold vor den Augen und ließ ihm keine Ruh, bis er in der Nacht hinschlich und ihn wegstahl.

Wie nun Hans am andern Morgen aufstand, dem Wirth bezahlen und weiter gehen wollte, da war sein Ranzen weg. Er faßte sich aber kurz, dachte, du bist ohne Schuld ungluͤcklich gewesen, und kehrte wieder um, geradezu in die Hoͤlle; da klagte er

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[87/0165] Bart, mit ungeschnittenen Naͤgeln und mit truͤben Augen, und wenn du gefragt wirst, woher du kaͤmst, sollst du sagen: aus der Hoͤlle; und wenn du gefragt wirst, wer du waͤrst, sollst du sagen: des Teufels rußiger Bruder und mein Koͤnig auch.“ Der Soldat schwieg still und that was der Teufel sagte, aber er war mit seinem Lohn gar nicht zufrieden. Wie er nun wieder auf die Welt kam und im Wald war, hob er seinen Ranzen vom Ruͤcken und wollt’ ihn ausschuͤtten; wie er ihn aber oͤffnete, so war der Kehrdreck pures Gold geworden. Als er das sah, war er vergnuͤgt und ging in die Stadt hinein. Vor dem Wirthshaus stand der Wirth und wie er ihn herankommen sah, erschrak er, weil Hans so entsetzlich aussah, aͤrger als eine Vogelscheu, und rief ihn an: „woher kommst du?“ — „Aus der Hoͤlle.“ — „Wer bist du?“ — „Des Teufels sein rußiger Bruder, und mein Koͤnig auch.“ Nun wollte der Wirth ihn nicht einlassen, wie er ihm aber das Gold zeigte, ging er und klinkte dem Hans selber die Thuͤre auf. Da ließ er sich die beste Stube geben, koͤstlich aufwarten, aß und trank sich satt, wusch sich aber nicht und kaͤmmte sich nicht, wie ihm der Teufel geheißen hatte, und legte sich endlich schlafen. Dem Wirth aber war der Ranzen voll Gold vor den Augen und ließ ihm keine Ruh, bis er in der Nacht hinschlich und ihn wegstahl. Wie nun Hans am andern Morgen aufstand, dem Wirth bezahlen und weiter gehen wollte, da war sein Ranzen weg. Er faßte sich aber kurz, dachte, du bist ohne Schuld ungluͤcklich gewesen, und kehrte wieder um, geradezu in die Hoͤlle; da klagte er

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Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/165>, abgerufen am 24.11.2024.