Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite

'n Paar Riesen mit, da ligd de Prinzessin un schlöppet; du darfst se awerst nig upwecken, sonnern de Riesen mött se mit den Bedde upnümmen un in dat Schipp dregen." (Und da geschah nun alles, wie das Schimmelchen gesagt hatte, und den Riesen und den Vögeln gab der Ferenand getrü was er ihnen mitgebracht hatte, dafür wurden die Riesen willig und trugen die Prinzessin im Bett zum König.) Un ase se to 'm Künig kümmet, segd se, se künne nig liwen, se möste ere Schrifften hewen, de wören up eren Schlotte liggen bliwen. Da werd de Ferenand getrü up Anstifften det Ferenand ungetrü roopen, un de Künig bedütt ünn, he sulle de Schriften von den Schlotte halen, süst sull he sterwen. Da geit he wier in Stall un grind un segd: "o min lewe Schümmelken, nu sull ik noch 'nmal weg, wie süll wie dat macken." Da segd de Schümmel, se sullen dat Schipp man wier vull laen (laden). (Da geht es wieder wie das vorigemal, und die Riesen und Vögel werden von dem Fleisch gesättigt und besänftigt.) Ase se bie dat Schlott kümmet, segd de Schümmel to ünn, he sulle man herin gahn, in den Schlapzimmer der Prinzessin, up den Diske, da lägen de Schrifften. Da geit Ferenand getrü hün un langet se. Ase se up 'n Water sind, da let he sine Schriffedder in 't Water fallen, da segd de Schümmel: "nu kann ik die awerst nig helpen." Da fällt 'n dat bie mit de Flötepipen, he fänkt an to flöten, da kümmt de Fisk un het de Fedder im Mule un langet se 'm hen. Nu bringet he de Schrifften na den Schlotte, wo de Hochtid hallen werd.


’n Paar Riesen mit, da ligd de Prinzessin un schloͤppet; du darfst se awerst nig upwecken, sonnern de Riesen moͤtt se mit den Bedde upnuͤmmen un in dat Schipp dregen.“ (Und da geschah nun alles, wie das Schimmelchen gesagt hatte, und den Riesen und den Voͤgeln gab der Ferenand getruͤ was er ihnen mitgebracht hatte, dafuͤr wurden die Riesen willig und trugen die Prinzessin im Bett zum Koͤnig.) Un ase se to ’m Kuͤnig kuͤmmet, segd se, se kuͤnne nig liwen, se moͤste ere Schrifften hewen, de woͤren up eren Schlotte liggen bliwen. Da werd de Ferenand getruͤ up Anstifften det Ferenand ungetruͤ roopen, un de Kuͤnig beduͤtt uͤnn, he sulle de Schriften von den Schlotte halen, suͤst sull he sterwen. Da geit he wier in Stall un grind un segd: „o min lewe Schuͤmmelken, nu sull ik noch ’nmal weg, wie suͤll wie dat macken.“ Da segd de Schuͤmmel, se sullen dat Schipp man wier vull laen (laden). (Da geht es wieder wie das vorigemal, und die Riesen und Voͤgel werden von dem Fleisch gesaͤttigt und besaͤnftigt.) Ase se bie dat Schlott kuͤmmet, segd de Schuͤmmel to uͤnn, he sulle man herin gahn, in den Schlapzimmer der Prinzessin, up den Diske, da laͤgen de Schrifften. Da geit Ferenand getruͤ huͤn un langet se. Ase se up ’n Water sind, da let he sine Schriffedder in ’t Water fallen, da segd de Schuͤmmel: „nu kann ik die awerst nig helpen.“ Da faͤllt ’n dat bie mit de Floͤtepipen, he faͤnkt an to floͤten, da kuͤmmt de Fisk un het de Fedder im Mule un langet se ’m hen. Nu bringet he de Schrifften na den Schlotte, wo de Hochtid hallen werd.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0273" n="195"/>
&#x2019;n Paar Riesen mit, da ligd de Prinzessin un schlo&#x0364;ppet; du darfst se awerst nig upwecken, sonnern de Riesen mo&#x0364;tt se mit den Bedde upnu&#x0364;mmen un in dat Schipp dregen.&#x201C; (Und da geschah nun alles, wie das Schimmelchen gesagt hatte, und den Riesen und den Vo&#x0364;geln gab der Ferenand getru&#x0364; was er ihnen mitgebracht hatte, dafu&#x0364;r wurden die Riesen willig und trugen die Prinzessin im Bett zum Ko&#x0364;nig.) Un ase se to &#x2019;m Ku&#x0364;nig ku&#x0364;mmet, segd se, se ku&#x0364;nne nig liwen, se mo&#x0364;ste ere Schrifften hewen, de wo&#x0364;ren up eren Schlotte liggen bliwen. Da werd de Ferenand getru&#x0364; up Anstifften det Ferenand ungetru&#x0364; roopen, un de Ku&#x0364;nig bedu&#x0364;tt u&#x0364;nn, he sulle de Schriften von den Schlotte halen, su&#x0364;st sull he sterwen. Da geit he wier in Stall un grind un segd: &#x201E;o min lewe Schu&#x0364;mmelken, nu sull ik noch &#x2019;nmal weg, wie su&#x0364;ll wie dat macken.&#x201C; Da segd de Schu&#x0364;mmel, se sullen dat Schipp man wier vull laen (laden). (Da geht es wieder wie das vorigemal, und die Riesen und Vo&#x0364;gel werden von dem Fleisch gesa&#x0364;ttigt und besa&#x0364;nftigt.) Ase se bie dat Schlott ku&#x0364;mmet, segd de Schu&#x0364;mmel to u&#x0364;nn, he sulle man herin gahn, in den Schlapzimmer der Prinzessin, up den Diske, da la&#x0364;gen de Schrifften. Da geit Ferenand getru&#x0364; hu&#x0364;n un langet se. Ase se up &#x2019;n Water sind, da let he sine Schriffedder in &#x2019;t Water fallen, da segd de Schu&#x0364;mmel: &#x201E;nu kann ik die awerst nig helpen.&#x201C; Da fa&#x0364;llt &#x2019;n dat bie mit de Flo&#x0364;tepipen, he fa&#x0364;nkt an to flo&#x0364;ten, da ku&#x0364;mmt de Fisk un het de Fedder im Mule un langet se &#x2019;m hen. Nu bringet he de Schrifften na den Schlotte, wo de Hochtid hallen werd.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0273] ’n Paar Riesen mit, da ligd de Prinzessin un schloͤppet; du darfst se awerst nig upwecken, sonnern de Riesen moͤtt se mit den Bedde upnuͤmmen un in dat Schipp dregen.“ (Und da geschah nun alles, wie das Schimmelchen gesagt hatte, und den Riesen und den Voͤgeln gab der Ferenand getruͤ was er ihnen mitgebracht hatte, dafuͤr wurden die Riesen willig und trugen die Prinzessin im Bett zum Koͤnig.) Un ase se to ’m Kuͤnig kuͤmmet, segd se, se kuͤnne nig liwen, se moͤste ere Schrifften hewen, de woͤren up eren Schlotte liggen bliwen. Da werd de Ferenand getruͤ up Anstifften det Ferenand ungetruͤ roopen, un de Kuͤnig beduͤtt uͤnn, he sulle de Schriften von den Schlotte halen, suͤst sull he sterwen. Da geit he wier in Stall un grind un segd: „o min lewe Schuͤmmelken, nu sull ik noch ’nmal weg, wie suͤll wie dat macken.“ Da segd de Schuͤmmel, se sullen dat Schipp man wier vull laen (laden). (Da geht es wieder wie das vorigemal, und die Riesen und Voͤgel werden von dem Fleisch gesaͤttigt und besaͤnftigt.) Ase se bie dat Schlott kuͤmmet, segd de Schuͤmmel to uͤnn, he sulle man herin gahn, in den Schlapzimmer der Prinzessin, up den Diske, da laͤgen de Schrifften. Da geit Ferenand getruͤ huͤn un langet se. Ase se up ’n Water sind, da let he sine Schriffedder in ’t Water fallen, da segd de Schuͤmmel: „nu kann ik die awerst nig helpen.“ Da faͤllt ’n dat bie mit de Floͤtepipen, he faͤnkt an to floͤten, da kuͤmmt de Fisk un het de Fedder im Mule un langet se ’m hen. Nu bringet he de Schrifften na den Schlotte, wo de Hochtid hallen werd.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2015-05-11T18:40:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2015-05-11T18:40:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-06-15T16:12:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

Zusätzlich zu dieser historischen Ausgabe gibt es in der 2004 von Prof. Hans-Jörg Uther herausgegebenen und im Olms-Verlag erschienenen Ausgabe (ISBN 978-3-487-12546-6) in Bd. 2, S. 305–308 ein Wörterverzeichnis mit Begriffserläuterungen.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/273
Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder- und Haus-Märchen. 2. Aufl. Bd. 2. Berlin, 1819, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1819/273>, abgerufen am 22.11.2024.