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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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hinaus gehen, damit sie ihm und sich das Leben rettete. Da zog sie sich weiß an, und ihr Vater gab ihr einen Wagen mit sechs Pferden und herrliche Bedienten, Geld und Gut. Sie setzte sich ein, und Hans mein Jgel mit seinem Hahn und Dudelsack neben sie, dann nahmen sie Abschied, und zogen fort, und der König dachte er kriegte sie nicht wieder zu sehen. Es gieng aber anders als er dachte, denn als sie ein Stück Wegs von der Stadt waren, da zog ihr Hans mein Jgel die schönen Kleider aus, und stach sie mit seiner Jgelhaut bis sie ganz blutig war, sagte 'das ist der Lohn für eure Falschheit, geh hin, ich will dich nicht,' und jagte sie damit nach Haus, und war sie beschimpft ihr Lebtag.

Hans mein Jgel aber ritt weiter auf seinem Göckelhahn und mit seinem Dudelsack nach dem zweiten Königreich, wo er dem König auch den Weg gezeigt hatte. Der aber hatte bestellt, wenn einer käme, wie Hans mein Jgel, sollten sie das Gewehr vor ihm präsentieren, ihn frei hereinführen, Vivat rufen, und ihn ins königliche Schloß bringen. Wie ihn nun die Königstochter sah, war sie erschrocken, weil er doch gar zu wunderlich aussah, sie dachte aber es wäre nicht anders, sie hätte es ihrem Vater versprochen. Da ward Hans mein Jgel von ihr bewillkommt, mußte mit an die königliche Tafel gehen, und sie setzte sich zu seiner Seite, und sie aßen und tranken. Wies nun Abend ward, daß sie wollten schlafen gehen, da fürchtete sie sich sehr vor seinen Stacheln, er aber sprach, sie sollte sich nicht fürchten, es geschähe ihr kein Leid, und sagte zu dem alten König, er sollte vier Mann bestellen, die sollten wachen vor der Kammerthüre, und ein großes

hinaus gehen, damit sie ihm und sich das Leben rettete. Da zog sie sich weiß an, und ihr Vater gab ihr einen Wagen mit sechs Pferden und herrliche Bedienten, Geld und Gut. Sie setzte sich ein, und Hans mein Jgel mit seinem Hahn und Dudelsack neben sie, dann nahmen sie Abschied, und zogen fort, und der Koͤnig dachte er kriegte sie nicht wieder zu sehen. Es gieng aber anders als er dachte, denn als sie ein Stuͤck Wegs von der Stadt waren, da zog ihr Hans mein Jgel die schoͤnen Kleider aus, und stach sie mit seiner Jgelhaut bis sie ganz blutig war, sagte ‘das ist der Lohn fuͤr eure Falschheit, geh hin, ich will dich nicht,’ und jagte sie damit nach Haus, und war sie beschimpft ihr Lebtag.

Hans mein Jgel aber ritt weiter auf seinem Goͤckelhahn und mit seinem Dudelsack nach dem zweiten Koͤnigreich, wo er dem Koͤnig auch den Weg gezeigt hatte. Der aber hatte bestellt, wenn einer kaͤme, wie Hans mein Jgel, sollten sie das Gewehr vor ihm praͤsentieren, ihn frei hereinfuͤhren, Vivat rufen, und ihn ins koͤnigliche Schloß bringen. Wie ihn nun die Koͤnigstochter sah, war sie erschrocken, weil er doch gar zu wunderlich aussah, sie dachte aber es waͤre nicht anders, sie haͤtte es ihrem Vater versprochen. Da ward Hans mein Jgel von ihr bewillkommt, mußte mit an die koͤnigliche Tafel gehen, und sie setzte sich zu seiner Seite, und sie aßen und tranken. Wies nun Abend ward, daß sie wollten schlafen gehen, da fuͤrchtete sie sich sehr vor seinen Stacheln, er aber sprach, sie sollte sich nicht fuͤrchten, es geschaͤhe ihr kein Leid, und sagte zu dem alten Koͤnig, er sollte vier Mann bestellen, die sollten wachen vor der Kammerthuͤre, und ein großes

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[125/0141] hinaus gehen, damit sie ihm und sich das Leben rettete. Da zog sie sich weiß an, und ihr Vater gab ihr einen Wagen mit sechs Pferden und herrliche Bedienten, Geld und Gut. Sie setzte sich ein, und Hans mein Jgel mit seinem Hahn und Dudelsack neben sie, dann nahmen sie Abschied, und zogen fort, und der Koͤnig dachte er kriegte sie nicht wieder zu sehen. Es gieng aber anders als er dachte, denn als sie ein Stuͤck Wegs von der Stadt waren, da zog ihr Hans mein Jgel die schoͤnen Kleider aus, und stach sie mit seiner Jgelhaut bis sie ganz blutig war, sagte ‘das ist der Lohn fuͤr eure Falschheit, geh hin, ich will dich nicht,’ und jagte sie damit nach Haus, und war sie beschimpft ihr Lebtag. Hans mein Jgel aber ritt weiter auf seinem Goͤckelhahn und mit seinem Dudelsack nach dem zweiten Koͤnigreich, wo er dem Koͤnig auch den Weg gezeigt hatte. Der aber hatte bestellt, wenn einer kaͤme, wie Hans mein Jgel, sollten sie das Gewehr vor ihm praͤsentieren, ihn frei hereinfuͤhren, Vivat rufen, und ihn ins koͤnigliche Schloß bringen. Wie ihn nun die Koͤnigstochter sah, war sie erschrocken, weil er doch gar zu wunderlich aussah, sie dachte aber es waͤre nicht anders, sie haͤtte es ihrem Vater versprochen. Da ward Hans mein Jgel von ihr bewillkommt, mußte mit an die koͤnigliche Tafel gehen, und sie setzte sich zu seiner Seite, und sie aßen und tranken. Wies nun Abend ward, daß sie wollten schlafen gehen, da fuͤrchtete sie sich sehr vor seinen Stacheln, er aber sprach, sie sollte sich nicht fuͤrchten, es geschaͤhe ihr kein Leid, und sagte zu dem alten Koͤnig, er sollte vier Mann bestellen, die sollten wachen vor der Kammerthuͤre, und ein großes

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/141>, abgerufen am 27.11.2024.