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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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so salst du se tor Fruen hewen.' Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kämen, do stund der en steineren Christoffel, do segd de Künigsdochter to emme 'um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlätt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Künigssuhns;' do nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Den anneren Morgen, do segd de Künig to emme 'du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest dann en Nacht bie de tweiten Dochter wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine ölleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne sülwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud für mie.' Un do gengen de beiden up de Schlopkammer, do stand do noch en gröteren steineren Christoffel, dato seg de Künigsdochter: 'wenn min Teite frögt, so antworte du;' do nickede de grote steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann jümmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Un de Künigssohn legte sik up den Dörsüll (Thürschwelle), legte de Hand unner den Kopp, un schläp inne. Den anneren Morgen seh de Künig to ünne 'du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du möstest süs bie der jungesten Künigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne sülwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud

so salst du se tor Fruen hewen.’ Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kaͤmen, do stund der en steineren Christoffel, do segd de Kuͤnigsdochter to emme ‘um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlaͤtt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Kuͤnigssuhns;’ do nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Den anneren Morgen, do segd de Kuͤnig to emme ‘du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest dann en Nacht bie de tweiten Dochter wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine oͤlleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne suͤlwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud fuͤr mie.’ Un do gengen de beiden up de Schlopkammer, do stand do noch en groͤteren steineren Christoffel, dato seg de Kuͤnigsdochter: ‘wenn min Teite froͤgt, so antworte du;’ do nickede de grote steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Un de Kuͤnigssohn legte sik up den Doͤrsuͤll (Thuͤrschwelle), legte de Hand unner den Kopp, un schlaͤp inne. Den anneren Morgen seh de Kuͤnig to uͤnne ‘du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest suͤs bie der jungesten Kuͤnigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne suͤlwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud

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[146/0162] so salst du se tor Fruen hewen.’ Ase do die jungen Lude up de Schlopkammer kaͤmen, do stund der en steineren Christoffel, do segd de Kuͤnigsdochter to emme ‘um niegen Uhr kummet min Teite (Vater), alle Stunne bis et dreie schlaͤtt, wenn he froget, so giwet gi em Antwort statt des Kuͤnigssuhns;’ do nickede de steinerne Christoffel mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Den anneren Morgen, do segd de Kuͤnig to emme ‘du hest dine Sacken gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest dann en Nacht bie de tweiten Dochter wacken, dann will ik mie mal drup bedenken, ob du mine oͤlleste Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme olle Stunne suͤlwenst, un wenn ik die rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud fuͤr mie.’ Un do gengen de beiden up de Schlopkammer, do stand do noch en groͤteren steineren Christoffel, dato seg de Kuͤnigsdochter: ‘wenn min Teite froͤgt, so antworte du;’ do nickede de grote steinerne Christoffel wier mit den Koppe gans schwinne un dann juͤmmer lanksamer, bis he to leste wier stille stand. Un de Kuͤnigssohn legte sik up den Doͤrsuͤll (Thuͤrschwelle), legte de Hand unner den Kopp, un schlaͤp inne. Den anneren Morgen seh de Kuͤnig to uͤnne ‘du hast dine Sacken twaren gut macket, awerst mine Dochter kann ik nig hergiewen, du moͤstest suͤs bie der jungesten Kuͤnigsdochter en Nacht wacken, dann will ik mie bedenken, ob du mine tweide Dochter tor Frugge hewen kannst; awerst ik kumme alle Stunne suͤlwenst, un wenn ik rope, so antworte mie, un wenn ik die rope, un du antwortest nig, so soll fleiten din Blaud

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/162>, abgerufen am 21.11.2024.