Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.hatte, das Urtheil gesprochen, daß er sollte an den Galgen gehängt werden. Wie er hinaus geführt wurde, bat er den König um eine Gnade. 'Was für eine?' sprach der König. 'Daß ich noch eine Pfeife auf dem Wege rauchen darf.' 'Du kannst drei rauchen, wenn du willst,' antwortete der König, 'aber denke nicht daß ich dir das Leben schenke.' Da zog er seine Pfeife heraus, und zündete sie an dem blauen Flämmchen an, alsbald trat das schwarze Männchen vor ihn; 'schlag mir da die falschen Richter und ihre Leute todt,' sprach der Soldat, 'und den König in drei Stücke.' Also fieng das Männchen an, und schlug die Leute rings herum todt, da legte sich der König auf Gnadebitten, und um nur sein Leben zu erhalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau. hatte, das Urtheil gesprochen, daß er sollte an den Galgen gehaͤngt werden. Wie er hinaus gefuͤhrt wurde, bat er den Koͤnig um eine Gnade. ‘Was fuͤr eine?’ sprach der Koͤnig. ‘Daß ich noch eine Pfeife auf dem Wege rauchen darf.’ ‘Du kannst drei rauchen, wenn du willst,’ antwortete der Koͤnig, ‘aber denke nicht daß ich dir das Leben schenke.’ Da zog er seine Pfeife heraus, und zuͤndete sie an dem blauen Flaͤmmchen an, alsbald trat das schwarze Maͤnnchen vor ihn; ‘schlag mir da die falschen Richter und ihre Leute todt,’ sprach der Soldat, ‘und den Koͤnig in drei Stuͤcke.’ Also fieng das Maͤnnchen an, und schlug die Leute rings herum todt, da legte sich der Koͤnig auf Gnadebitten, und um nur sein Leben zu erhalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0183" n="167"/> hatte, das Urtheil gesprochen, daß er sollte an den Galgen gehaͤngt werden. Wie er hinaus gefuͤhrt wurde, bat er den Koͤnig um eine Gnade. ‘Was fuͤr eine?’ sprach der Koͤnig. ‘Daß ich noch eine Pfeife auf dem Wege rauchen darf.’ ‘Du kannst drei rauchen, wenn du willst,’ antwortete der Koͤnig, ‘aber denke nicht daß ich dir das Leben schenke.’ Da zog er seine Pfeife heraus, und zuͤndete sie an dem blauen Flaͤmmchen an, alsbald trat das schwarze Maͤnnchen vor ihn; ‘schlag mir da die falschen Richter und ihre Leute todt,’ sprach der Soldat, ‘und den Koͤnig in drei Stuͤcke.’ Also fieng das Maͤnnchen an, und schlug die Leute rings herum todt, da legte sich der Koͤnig auf Gnadebitten, und um nur sein Leben zu erhalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [167/0183]
hatte, das Urtheil gesprochen, daß er sollte an den Galgen gehaͤngt werden. Wie er hinaus gefuͤhrt wurde, bat er den Koͤnig um eine Gnade. ‘Was fuͤr eine?’ sprach der Koͤnig. ‘Daß ich noch eine Pfeife auf dem Wege rauchen darf.’ ‘Du kannst drei rauchen, wenn du willst,’ antwortete der Koͤnig, ‘aber denke nicht daß ich dir das Leben schenke.’ Da zog er seine Pfeife heraus, und zuͤndete sie an dem blauen Flaͤmmchen an, alsbald trat das schwarze Maͤnnchen vor ihn; ‘schlag mir da die falschen Richter und ihre Leute todt,’ sprach der Soldat, ‘und den Koͤnig in drei Stuͤcke.’ Also fieng das Maͤnnchen an, und schlug die Leute rings herum todt, da legte sich der Koͤnig auf Gnadebitten, und um nur sein Leben zu erhalten, gab er dem Soldaten das Reich und seine Tochter zur Frau.
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