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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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und zu rufen 'liebster Schatz, ich habe dich erlöst aus dem grausamen, wilden Walde und aus einem eisernen Ofen,' so sprang der Königssohn auf und sprach 'du bist mein, und ich bin dein.' Darauf setzte er sich noch in der Nacht mit ihr in einen Wagen, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, daß sie nicht aufstehen konnte. Als sie zu dem großen Wasser kamen, da schifften sie hinüber, und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem gläsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein; und so gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Häuschen, aber wie sie hineintraten, wars ein großes Schloß, die Jtschen waren alle erlöst, und lauter Königskinder, und waren in voller Freude. Da ward Vermählung gehalten, und sie blieben in dem Schloß, das war viel größer als ihres Vaters Schloß. Weil aber der Alte jammerte daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg, und holten ihn zu sich, und hatten zwei Königreiche, und lebten in gutem Ehestand.

Da kam eine Maus,
das Märchen war aus.


und zu rufen ‘liebster Schatz, ich habe dich erloͤst aus dem grausamen, wilden Walde und aus einem eisernen Ofen,’ so sprang der Koͤnigssohn auf und sprach ‘du bist mein, und ich bin dein.’ Darauf setzte er sich noch in der Nacht mit ihr in einen Wagen, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, daß sie nicht aufstehen konnte. Als sie zu dem großen Wasser kamen, da schifften sie hinuͤber, und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem glaͤsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein; und so gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Haͤuschen, aber wie sie hineintraten, wars ein großes Schloß, die Jtschen waren alle erloͤst, und lauter Koͤnigskinder, und waren in voller Freude. Da ward Vermaͤhlung gehalten, und sie blieben in dem Schloß, das war viel groͤßer als ihres Vaters Schloß. Weil aber der Alte jammerte daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg, und holten ihn zu sich, und hatten zwei Koͤnigreiche, und lebten in gutem Ehestand.

Da kam eine Maus,
das Maͤrchen war aus.


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[223/0239] und zu rufen ‘liebster Schatz, ich habe dich erloͤst aus dem grausamen, wilden Walde und aus einem eisernen Ofen,’ so sprang der Koͤnigssohn auf und sprach ‘du bist mein, und ich bin dein.’ Darauf setzte er sich noch in der Nacht mit ihr in einen Wagen, und der falschen Braut nahmen sie die Kleider weg, daß sie nicht aufstehen konnte. Als sie zu dem großen Wasser kamen, da schifften sie hinuͤber, und vor den drei schneidenden Schwertern, da setzten sie sich aufs Pflugrad, und vor dem glaͤsernen Berg, da steckten sie die drei Nadeln hinein; und so gelangten sie endlich zu dem alten kleinen Haͤuschen, aber wie sie hineintraten, wars ein großes Schloß, die Jtschen waren alle erloͤst, und lauter Koͤnigskinder, und waren in voller Freude. Da ward Vermaͤhlung gehalten, und sie blieben in dem Schloß, das war viel groͤßer als ihres Vaters Schloß. Weil aber der Alte jammerte daß er allein bleiben sollte, so fuhren sie weg, und holten ihn zu sich, und hatten zwei Koͤnigreiche, und lebten in gutem Ehestand. Da kam eine Maus, das Maͤrchen war aus.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/239>, abgerufen am 21.11.2024.