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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837.

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widerfahren.' Er zauderte zwar, doch, von einer heimlichen Gewalt angetrieben, gehorchte er der Stimme, und gelangte durch die eiserne Thüre in einen großen geräumigen Saal, dessen Decke, Wände und Boden aus glänzend geschliffenen Quadersteinen bestanden, auf deren jedem ihm unbekannte Zeichen eingehauen waren. Er betrachtete alles voll Bewunderung, und war eben im Begriffe wieder hinaus zu gehen, als er abermals die Stimme vernahm, welche ihm sagte 'tritt auf den Stein, der in der Mitte des Saales liegt, und dein wartet großes Glück.'

Sein Muth war schon so weit gewachsen daß er dem Befehle Folge leistete. Der Stein begann unter seinen Füßen nachzugeben, und sank langsam in die Tiefe hinab. Als er wieder feststand, und der Schneider sich umsah, befand er sich in einem Saale, der an Umfang dem vorigen gleich war. Hier aber gab es mehr zu betrachten und zu bewundern. Jn die Wände waren Vertiefungen eingehauen, in welchen Gefäße von durchsichtigem Glase standen, welche mit farbigem Spiritus oder mit einem blaulichen Rauche angefüllt waren. Auf dem Boden des Saales standen, einander gegenüber, zwei große gläserne Kasten, die sogleich seine Neugierde reizten. Jndem er zu dem einen trat, erblickte er darin ein schönes Gebäude, einem Schlosse ähnlich, von Wirthschaftsgebäuden, Ställen und Scheuern und einer Menge anderer artigen Sachen umgeben. Alles war klein, aber überaus sorgfältig und zierlich gearbeitet, und schien von einer kunstreichen Hand mit der höchsten Genauigkeit ausgeschnitzt zu seyn.

Er würde seine Augen von der Betrachtung dieser Seltenheiten

widerfahren.’ Er zauderte zwar, doch, von einer heimlichen Gewalt angetrieben, gehorchte er der Stimme, und gelangte durch die eiserne Thuͤre in einen großen geraͤumigen Saal, dessen Decke, Waͤnde und Boden aus glaͤnzend geschliffenen Quadersteinen bestanden, auf deren jedem ihm unbekannte Zeichen eingehauen waren. Er betrachtete alles voll Bewunderung, und war eben im Begriffe wieder hinaus zu gehen, als er abermals die Stimme vernahm, welche ihm sagte ‘tritt auf den Stein, der in der Mitte des Saales liegt, und dein wartet großes Gluͤck.’

Sein Muth war schon so weit gewachsen daß er dem Befehle Folge leistete. Der Stein begann unter seinen Fuͤßen nachzugeben, und sank langsam in die Tiefe hinab. Als er wieder feststand, und der Schneider sich umsah, befand er sich in einem Saale, der an Umfang dem vorigen gleich war. Hier aber gab es mehr zu betrachten und zu bewundern. Jn die Waͤnde waren Vertiefungen eingehauen, in welchen Gefaͤße von durchsichtigem Glase standen, welche mit farbigem Spiritus oder mit einem blaulichen Rauche angefuͤllt waren. Auf dem Boden des Saales standen, einander gegenuͤber, zwei große glaͤserne Kasten, die sogleich seine Neugierde reizten. Jndem er zu dem einen trat, erblickte er darin ein schoͤnes Gebaͤude, einem Schlosse aͤhnlich, von Wirthschaftsgebaͤuden, Staͤllen und Scheuern und einer Menge anderer artigen Sachen umgeben. Alles war klein, aber uͤberaus sorgfaͤltig und zierlich gearbeitet, und schien von einer kunstreichen Hand mit der hoͤchsten Genauigkeit ausgeschnitzt zu seyn.

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[334/0350] widerfahren.’ Er zauderte zwar, doch, von einer heimlichen Gewalt angetrieben, gehorchte er der Stimme, und gelangte durch die eiserne Thuͤre in einen großen geraͤumigen Saal, dessen Decke, Waͤnde und Boden aus glaͤnzend geschliffenen Quadersteinen bestanden, auf deren jedem ihm unbekannte Zeichen eingehauen waren. Er betrachtete alles voll Bewunderung, und war eben im Begriffe wieder hinaus zu gehen, als er abermals die Stimme vernahm, welche ihm sagte ‘tritt auf den Stein, der in der Mitte des Saales liegt, und dein wartet großes Gluͤck.’ Sein Muth war schon so weit gewachsen daß er dem Befehle Folge leistete. Der Stein begann unter seinen Fuͤßen nachzugeben, und sank langsam in die Tiefe hinab. Als er wieder feststand, und der Schneider sich umsah, befand er sich in einem Saale, der an Umfang dem vorigen gleich war. Hier aber gab es mehr zu betrachten und zu bewundern. Jn die Waͤnde waren Vertiefungen eingehauen, in welchen Gefaͤße von durchsichtigem Glase standen, welche mit farbigem Spiritus oder mit einem blaulichen Rauche angefuͤllt waren. Auf dem Boden des Saales standen, einander gegenuͤber, zwei große glaͤserne Kasten, die sogleich seine Neugierde reizten. Jndem er zu dem einen trat, erblickte er darin ein schoͤnes Gebaͤude, einem Schlosse aͤhnlich, von Wirthschaftsgebaͤuden, Staͤllen und Scheuern und einer Menge anderer artigen Sachen umgeben. Alles war klein, aber uͤberaus sorgfaͤltig und zierlich gearbeitet, und schien von einer kunstreichen Hand mit der hoͤchsten Genauigkeit ausgeschnitzt zu seyn. Er wuͤrde seine Augen von der Betrachtung dieser Seltenheiten

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 3. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1837, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1837/350>, abgerufen am 31.10.2024.