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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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ich habe ihn aber abgewiesen.' 'Eil dich,' sprach die Frau, 'und setze dich auf dein Pferd, der Mann ist noch nicht weit, du mußt ihn einholen, und dir auch drei Wünsche gewähren lassen.'

Da setzte sich der Reiche auf, und holte den lieben Gott ein, redete fein und lieblich zu ihm, und sprach er möchts nicht übel nehmen daß er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Hausthüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurück käme, müßte er bei ihm einkehren. 'Ja,' sprach der liebe Gott, 'wenn ich einmal zurückkomme, will ich es thun.' Da fragte der Reiche ob er nicht auch drei Wünsche thun dürfte, wie sein Nachbar? 'Ja,' sagte der liebe Gott, 'das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen.' Der Reiche aber meinte er wollte sich schon etwas Gutes aussuchen, wenn es nur gewiß erfüllt würde. Sprach der liebe Gott 'reit nur heim, und drei Wünsche, die du thust, die sollen erfüllt werden.'

Nun hatte der Reiche was er wollte, ritt heimwärts, und besann sich was er sich wünschen sollte. Wie er so nachdachte, und die Zügel fallen ließ, fieng das Pferd an zu springen so daß er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde, und sie gar nicht zusammen bringen konnte. Da ward er über das Pferd ärgerlich, und sprach in Ungeduld 'so wollt ich, daß du den Hals zerbrächst!' und wie er das Wort ausgesprochen hatte, plump, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd todt und regte sich nicht mehr; und war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitts

ich habe ihn aber abgewiesen.’ ‘Eil dich,’ sprach die Frau, ‘und setze dich auf dein Pferd, der Mann ist noch nicht weit, du mußt ihn einholen, und dir auch drei Wünsche gewähren lassen.’

Da setzte sich der Reiche auf, und holte den lieben Gott ein, redete fein und lieblich zu ihm, und sprach er möchts nicht übel nehmen daß er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Hausthüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurück käme, müßte er bei ihm einkehren. ‘Ja,’ sprach der liebe Gott, ‘wenn ich einmal zurückkomme, will ich es thun.’ Da fragte der Reiche ob er nicht auch drei Wünsche thun dürfte, wie sein Nachbar? ‘Ja,’ sagte der liebe Gott, ‘das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen.’ Der Reiche aber meinte er wollte sich schon etwas Gutes aussuchen, wenn es nur gewiß erfüllt würde. Sprach der liebe Gott ‘reit nur heim, und drei Wünsche, die du thust, die sollen erfüllt werden.’

Nun hatte der Reiche was er wollte, ritt heimwärts, und besann sich was er sich wünschen sollte. Wie er so nachdachte, und die Zügel fallen ließ, fieng das Pferd an zu springen so daß er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde, und sie gar nicht zusammen bringen konnte. Da ward er über das Pferd ärgerlich, und sprach in Ungeduld ‘so wollt ich, daß du den Hals zerbrächst!’ und wie er das Wort ausgesprochen hatte, plump, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd todt und regte sich nicht mehr; und war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitts

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[4/0014] ich habe ihn aber abgewiesen.’ ‘Eil dich,’ sprach die Frau, ‘und setze dich auf dein Pferd, der Mann ist noch nicht weit, du mußt ihn einholen, und dir auch drei Wünsche gewähren lassen.’ Da setzte sich der Reiche auf, und holte den lieben Gott ein, redete fein und lieblich zu ihm, und sprach er möchts nicht übel nehmen daß er nicht gleich wäre eingelassen worden, er hätte den Schlüssel zur Hausthüre gesucht, derweil wäre er weggegangen: wenn er des Weges zurück käme, müßte er bei ihm einkehren. ‘Ja,’ sprach der liebe Gott, ‘wenn ich einmal zurückkomme, will ich es thun.’ Da fragte der Reiche ob er nicht auch drei Wünsche thun dürfte, wie sein Nachbar? ‘Ja,’ sagte der liebe Gott, ‘das dürfte er wohl, es wäre aber nicht gut für ihn, und er sollte sich lieber nichts wünschen.’ Der Reiche aber meinte er wollte sich schon etwas Gutes aussuchen, wenn es nur gewiß erfüllt würde. Sprach der liebe Gott ‘reit nur heim, und drei Wünsche, die du thust, die sollen erfüllt werden.’ Nun hatte der Reiche was er wollte, ritt heimwärts, und besann sich was er sich wünschen sollte. Wie er so nachdachte, und die Zügel fallen ließ, fieng das Pferd an zu springen so daß er immerfort in seinen Gedanken gestört wurde, und sie gar nicht zusammen bringen konnte. Da ward er über das Pferd ärgerlich, und sprach in Ungeduld ‘so wollt ich, daß du den Hals zerbrächst!’ und wie er das Wort ausgesprochen hatte, plump, fiel er auf die Erde, und lag das Pferd todt und regte sich nicht mehr; und war der erste Wunsch erfüllt. Weil er aber geizig war, wollte er das Sattelzeug nicht im Stich lassen, schnitts

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/14>, abgerufen am 22.12.2024.