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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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Wie nun Zweiäuglein so von dem schönen Rittersmann fortgeführt wurde, so waren die zwei Schwestern recht neidisch über sein Glück. 'Der wunderbare Baum bleibt uns doch,' dachten sie, 'könncn wir auch keine Früchte davon brechen, so wird doch jedermann davor stehen bleiben, zu uns kommen, und ihn rühmen; wer weiß was uns noch für ein Glück blüht!' Aber am andern Morgen war der Baum verschwunden, und ihre Hoffnung dahin; und wie Zweiäuglein zu seinem Kämmerlein hinaussah, so stand er zu seiner großen Freude davor, und war ihm also nachgefolgt.

Zweiäuglein lebte lange Zeit vergnügt; da kamen einmal zwei arme Frauen auf ihr Schloß, und baten um ein Almosen. Da sah ihnen Zweiäuglein ins Gesicht, und erkannte ihre Schwestern Einäuglein und Dreiäuglein, die so in Armuth gerathen waren, daß sie umherziehen und vor den Thüren ihr Brot suchen mußten. Zweiäuglein aber hieß sie willkommen, und that ihnen Gutes, und pflegte sie, also daß die beiden von Herzen bereuten was sie ihrer Schwester in der Jugend böses angethan hatten.



Wie nun Zweiäuglein so von dem schönen Rittersmann fortgeführt wurde, so waren die zwei Schwestern recht neidisch über sein Glück. ‘Der wunderbare Baum bleibt uns doch,’ dachten sie, ‘könncn wir auch keine Früchte davon brechen, so wird doch jedermann davor stehen bleiben, zu uns kommen, und ihn rühmen; wer weiß was uns noch für ein Glück blüht!’ Aber am andern Morgen war der Baum verschwunden, und ihre Hoffnung dahin; und wie Zweiäuglein zu seinem Kämmerlein hinaussah, so stand er zu seiner großen Freude davor, und war ihm also nachgefolgt.

Zweiäuglein lebte lange Zeit vergnügt; da kamen einmal zwei arme Frauen auf ihr Schloß, und baten um ein Almosen. Da sah ihnen Zweiäuglein ins Gesicht, und erkannte ihre Schwestern Einäuglein und Dreiäuglein, die so in Armuth gerathen waren, daß sie umherziehen und vor den Thüren ihr Brot suchen mußten. Zweiäuglein aber hieß sie willkommen, und that ihnen Gutes, und pflegte sie, also daß die beiden von Herzen bereuten was sie ihrer Schwester in der Jugend böses angethan hatten.



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[254/0264] Wie nun Zweiäuglein so von dem schönen Rittersmann fortgeführt wurde, so waren die zwei Schwestern recht neidisch über sein Glück. ‘Der wunderbare Baum bleibt uns doch,’ dachten sie, ‘könncn wir auch keine Früchte davon brechen, so wird doch jedermann davor stehen bleiben, zu uns kommen, und ihn rühmen; wer weiß was uns noch für ein Glück blüht!’ Aber am andern Morgen war der Baum verschwunden, und ihre Hoffnung dahin; und wie Zweiäuglein zu seinem Kämmerlein hinaussah, so stand er zu seiner großen Freude davor, und war ihm also nachgefolgt. Zweiäuglein lebte lange Zeit vergnügt; da kamen einmal zwei arme Frauen auf ihr Schloß, und baten um ein Almosen. Da sah ihnen Zweiäuglein ins Gesicht, und erkannte ihre Schwestern Einäuglein und Dreiäuglein, die so in Armuth gerathen waren, daß sie umherziehen und vor den Thüren ihr Brot suchen mußten. Zweiäuglein aber hieß sie willkommen, und that ihnen Gutes, und pflegte sie, also daß die beiden von Herzen bereuten was sie ihrer Schwester in der Jugend böses angethan hatten.

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/264>, abgerufen am 22.12.2024.