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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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konnte das nicht mit ansehen, und rief ihm zu 'wenn du pflügen willst, mußt du nicht so gewaltig drücken, das giebt ja schlechte Arbeit.' Der Junge aber spannte die Pferde aus, und spannte sich selber vor den Pflug, und sagte geh er nur nach Haus, Vater, und sag er der Mutter, sie sollte eine große Schüssel voll zu essen kochen; ich will derweil den Acker schon herumreißen.' Da gieng der Bauer heim, und bestellte es bei seiner Frau, und die kochte eine tüchtige Schüssel voll; der Junge aber pflügte das Land, zwei Morgen Felds, ganz allein, und dann spannte er sich auch selber vor die Egge, und eggte alles mit zwei Eggen zugleich. Wie er fertig war, gieng er in den Wald, und riß zwei Eichenbäume aus, legte sie auf die Schultern, und hinten und vorn eine Egge darauf, und hinten und vorn auch ein Pferd, und trug das alles wie ein Bund Stroh nach Haus. Wie er in den Hof kam, erkannte ihn seine Mutter nicht, und fragte 'wer ist der entsetzliche, große Mann?' Der Bauer sagte 'das ist unser Sohn.' Sie sprach 'nein, unser Sohn ist das nimmermehr, so groß haben wir keinen gehabt, unser war ein kleines Ding.' 'Geh nur weg,' rief sie ihm zu 'wir wollen dich nicht.' Der Junge aber schwieg still, zog seine Pferde in den Stall, gab ihnen Hafer und Heu, und brachte alles in Ordnung; und wie er fertig war, gieng er in die Stube, und setzte sich auf die Bank, und sagte 'Mutter, nun hätte ich Lust zu essen, ists bald fertig?' Da sagte sie 'ja,' getraute sich nicht ihm zu widersprechen, und brachte zwei große große Schüsseln voll herein, daran hätten sie und ihr Mann acht Tage lang satt gehabt. Er aber aß sie allein auf, und fragte ob sie

konnte das nicht mit ansehen, und rief ihm zu ‘wenn du pflügen willst, mußt du nicht so gewaltig drücken, das giebt ja schlechte Arbeit.’ Der Junge aber spannte die Pferde aus, und spannte sich selber vor den Pflug, und sagte geh er nur nach Haus, Vater, und sag er der Mutter, sie sollte eine große Schüssel voll zu essen kochen; ich will derweil den Acker schon herumreißen.’ Da gieng der Bauer heim, und bestellte es bei seiner Frau, und die kochte eine tüchtige Schüssel voll; der Junge aber pflügte das Land, zwei Morgen Felds, ganz allein, und dann spannte er sich auch selber vor die Egge, und eggte alles mit zwei Eggen zugleich. Wie er fertig war, gieng er in den Wald, und riß zwei Eichenbäume aus, legte sie auf die Schultern, und hinten und vorn eine Egge darauf, und hinten und vorn auch ein Pferd, und trug das alles wie ein Bund Stroh nach Haus. Wie er in den Hof kam, erkannte ihn seine Mutter nicht, und fragte ‘wer ist der entsetzliche, große Mann?’ Der Bauer sagte ‘das ist unser Sohn.’ Sie sprach ‘nein, unser Sohn ist das nimmermehr, so groß haben wir keinen gehabt, unser war ein kleines Ding.’ ‘Geh nur weg,’ rief sie ihm zu ‘wir wollen dich nicht.’ Der Junge aber schwieg still, zog seine Pferde in den Stall, gab ihnen Hafer und Heu, und brachte alles in Ordnung; und wie er fertig war, gieng er in die Stube, und setzte sich auf die Bank, und sagte ‘Mutter, nun hätte ich Lust zu essen, ists bald fertig?’ Da sagte sie ‘ja,’ getraute sich nicht ihm zu widersprechen, und brachte zwei große große Schüsseln voll herein, daran hätten sie und ihr Mann acht Tage lang satt gehabt. Er aber aß sie allein auf, und fragte ob sie

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[25/0035] konnte das nicht mit ansehen, und rief ihm zu ‘wenn du pflügen willst, mußt du nicht so gewaltig drücken, das giebt ja schlechte Arbeit.’ Der Junge aber spannte die Pferde aus, und spannte sich selber vor den Pflug, und sagte geh er nur nach Haus, Vater, und sag er der Mutter, sie sollte eine große Schüssel voll zu essen kochen; ich will derweil den Acker schon herumreißen.’ Da gieng der Bauer heim, und bestellte es bei seiner Frau, und die kochte eine tüchtige Schüssel voll; der Junge aber pflügte das Land, zwei Morgen Felds, ganz allein, und dann spannte er sich auch selber vor die Egge, und eggte alles mit zwei Eggen zugleich. Wie er fertig war, gieng er in den Wald, und riß zwei Eichenbäume aus, legte sie auf die Schultern, und hinten und vorn eine Egge darauf, und hinten und vorn auch ein Pferd, und trug das alles wie ein Bund Stroh nach Haus. Wie er in den Hof kam, erkannte ihn seine Mutter nicht, und fragte ‘wer ist der entsetzliche, große Mann?’ Der Bauer sagte ‘das ist unser Sohn.’ Sie sprach ‘nein, unser Sohn ist das nimmermehr, so groß haben wir keinen gehabt, unser war ein kleines Ding.’ ‘Geh nur weg,’ rief sie ihm zu ‘wir wollen dich nicht.’ Der Junge aber schwieg still, zog seine Pferde in den Stall, gab ihnen Hafer und Heu, und brachte alles in Ordnung; und wie er fertig war, gieng er in die Stube, und setzte sich auf die Bank, und sagte ‘Mutter, nun hätte ich Lust zu essen, ists bald fertig?’ Da sagte sie ‘ja,’ getraute sich nicht ihm zu widersprechen, und brachte zwei große große Schüsseln voll herein, daran hätten sie und ihr Mann acht Tage lang satt gehabt. Er aber aß sie allein auf, und fragte ob sie

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/35>, abgerufen am 22.12.2024.