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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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Tasche, zwei in die linke, vier nahm er in einem Quersack halb auf den Rücken, halb auf die Brust, und gieng so nach der verwünschten Mühle. Der Müller aber sagte ihm bei Tag könnte er recht gut da mahlen, aber nicht in der Nacht, da wäre die Mühle verwünscht, und wer da noch hineingegangen wäre, den hätte man am Morgen todt darin gefunden. Er sprach 'ich will schon durchkommen, macht euch nur fort, und legt euch aufs Ohr.' Darauf gieng er in die Mühle, und schüttete das Korn auf und wies bald elf schlagen wollte, gieng er in die Müllerstube, und setzte sich auf die Bank. Als er ein Bischen da gesessen hatte, that sich auf einmal die Thür auf, und kam eine große große Tafel herein, und auf die Tafel stellte sich Wein und Braten, und viel gutes Essen, alles von selber, denn es war niemand da, ders auftrug. Und danach rückten sich die Stühle herbei, aber es kamen keine Leute, bis auf einmal sah er Finger, die handthierten mit den Messern und Gabeln, und legten Speisen auf die Teller, aber sonst konnte er nichts sehen. Nun war er hungrig, und sah die Speisen, da setzte er sich auch an die Tafel, und aß mit, und ließ sichs gut schmecken. Wie er aber satt war, und die andern ihre Schüssel auch ganz leer gemacht hatten, da wurden die Lichter auf einmal alle ausgeputzt, das hörte er deutlich, und wies nun stockfinster war, so kriegte er so etwas wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Da sprach er 'wenn noch einmal so etwas kommt, so theil ich auch wieder aus.' Und wie er zum zweiten Mal eine Ohrfeige kriegte, da schlug er gleichgfalls mit hinein. Und so gieng das fort die ganze Nacht, er ließ sich nicht schrecken, und schlug nicht faul

Tasche, zwei in die linke, vier nahm er in einem Quersack halb auf den Rücken, halb auf die Brust, und gieng so nach der verwünschten Mühle. Der Müller aber sagte ihm bei Tag könnte er recht gut da mahlen, aber nicht in der Nacht, da wäre die Mühle verwünscht, und wer da noch hineingegangen wäre, den hätte man am Morgen todt darin gefunden. Er sprach ‘ich will schon durchkommen, macht euch nur fort, und legt euch aufs Ohr.’ Darauf gieng er in die Mühle, und schüttete das Korn auf und wies bald elf schlagen wollte, gieng er in die Müllerstube, und setzte sich auf die Bank. Als er ein Bischen da gesessen hatte, that sich auf einmal die Thür auf, und kam eine große große Tafel herein, und auf die Tafel stellte sich Wein und Braten, und viel gutes Essen, alles von selber, denn es war niemand da, ders auftrug. Und danach rückten sich die Stühle herbei, aber es kamen keine Leute, bis auf einmal sah er Finger, die handthierten mit den Messern und Gabeln, und legten Speisen auf die Teller, aber sonst konnte er nichts sehen. Nun war er hungrig, und sah die Speisen, da setzte er sich auch an die Tafel, und aß mit, und ließ sichs gut schmecken. Wie er aber satt war, und die andern ihre Schüssel auch ganz leer gemacht hatten, da wurden die Lichter auf einmal alle ausgeputzt, das hörte er deutlich, und wies nun stockfinster war, so kriegte er so etwas wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Da sprach er ‘wenn noch einmal so etwas kommt, so theil ich auch wieder aus.’ Und wie er zum zweiten Mal eine Ohrfeige kriegte, da schlug er gleichgfalls mit hinein. Und so gieng das fort die ganze Nacht, er ließ sich nicht schrecken, und schlug nicht faul

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Tasche, zwei in die linke, vier nahm er in einem Quersack halb auf den Rücken, halb auf die Brust, und gieng so nach der verwünschten Mühle. Der Müller aber sagte ihm bei Tag könnte er recht gut da mahlen, aber nicht in der Nacht, da wäre die Mühle verwünscht, und wer da noch hineingegangen wäre, den hätte man am Morgen todt darin gefunden. Er sprach &#x2018;ich will schon durchkommen, macht euch nur fort, und legt euch aufs Ohr.&#x2019; Darauf gieng er in die Mühle, und schüttete das Korn auf und wies bald elf schlagen wollte, gieng er in die Müllerstube, und setzte sich auf die Bank. Als er ein Bischen da gesessen hatte, that sich auf einmal die Thür auf, und kam eine große große Tafel herein, und auf die Tafel stellte sich Wein und Braten, und viel gutes Essen, alles von selber, denn es war niemand da, ders auftrug. Und danach rückten sich die Stühle herbei, aber es kamen keine Leute, bis auf einmal sah er Finger, die handthierten mit den Messern und Gabeln, und legten Speisen auf die Teller, aber sonst konnte er nichts sehen. Nun war er hungrig, und sah die Speisen, da setzte er sich auch an die Tafel, und aß mit, und ließ sichs gut schmecken. Wie er aber satt war, und die andern ihre Schüssel auch ganz leer gemacht hatten, da wurden die Lichter auf einmal alle ausgeputzt, das hörte er deutlich, und wies nun stockfinster war, so kriegte er so etwas wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Da sprach er &#x2018;wenn noch einmal so etwas kommt, so theil ich auch wieder aus.&#x2019; Und wie er zum zweiten Mal eine Ohrfeige kriegte, da schlug er gleichgfalls mit hinein. Und so gieng das fort die ganze Nacht, er ließ sich nicht schrecken, und schlug nicht faul
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[31/0041] Tasche, zwei in die linke, vier nahm er in einem Quersack halb auf den Rücken, halb auf die Brust, und gieng so nach der verwünschten Mühle. Der Müller aber sagte ihm bei Tag könnte er recht gut da mahlen, aber nicht in der Nacht, da wäre die Mühle verwünscht, und wer da noch hineingegangen wäre, den hätte man am Morgen todt darin gefunden. Er sprach ‘ich will schon durchkommen, macht euch nur fort, und legt euch aufs Ohr.’ Darauf gieng er in die Mühle, und schüttete das Korn auf und wies bald elf schlagen wollte, gieng er in die Müllerstube, und setzte sich auf die Bank. Als er ein Bischen da gesessen hatte, that sich auf einmal die Thür auf, und kam eine große große Tafel herein, und auf die Tafel stellte sich Wein und Braten, und viel gutes Essen, alles von selber, denn es war niemand da, ders auftrug. Und danach rückten sich die Stühle herbei, aber es kamen keine Leute, bis auf einmal sah er Finger, die handthierten mit den Messern und Gabeln, und legten Speisen auf die Teller, aber sonst konnte er nichts sehen. Nun war er hungrig, und sah die Speisen, da setzte er sich auch an die Tafel, und aß mit, und ließ sichs gut schmecken. Wie er aber satt war, und die andern ihre Schüssel auch ganz leer gemacht hatten, da wurden die Lichter auf einmal alle ausgeputzt, das hörte er deutlich, und wies nun stockfinster war, so kriegte er so etwas wie eine Ohrfeige ins Gesicht. Da sprach er ‘wenn noch einmal so etwas kommt, so theil ich auch wieder aus.’ Und wie er zum zweiten Mal eine Ohrfeige kriegte, da schlug er gleichgfalls mit hinein. Und so gieng das fort die ganze Nacht, er ließ sich nicht schrecken, und schlug nicht faul

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/41>, abgerufen am 22.12.2024.