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Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.

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hin, dann wurden noch sechs weiche Matratzen darüber gebreitet, Linnentücher und eine Decke von Eiderdunen. Wie alles fertig war, führte sie das Mädchen hinauf in die Schlafkammer. 'Nach dem weiten Weg wirst du müde sein, mein Kind,' sagte sie, 'schlaf dich aus: Morgen wollen wir weiter sprechen.'

Kaum war der Tag angebrochen, so stieg die Königin schon den Thurm hinauf in die Kammer. Sie dachte das Mädchen noch in tiefem Schlaf zu finden, aber es war wach. 'Wie hast du geschlafen, mein Töchterchen?' fragte sie. 'Erbärmlich,' antwortete die Prinzessin, 'ich habe die ganze Nacht kein Auge zugethan.' 'Warum? mein Kind, war das Bett nicht gut?' 'In einem solchen Bett hab ich mein Lebtag noch nicht gelegen, hart vom Kopf bis zu den Füßen; es war als wenn ich auf lauter Erbsen läge.' 'Ich sehe wohl,' sagte die Königin, 'du bist eine echte Prinzessin. Ich will dir königliche Kleider schicken, Perlen und Edelsteine: schmücke dich wie eine Braut. Wir wollen noch heute die Hochzeit feiern.'



hin, dann wurden noch sechs weiche Matratzen darüber gebreitet, Linnentücher und eine Decke von Eiderdunen. Wie alles fertig war, führte sie das Mädchen hinauf in die Schlafkammer. ‘Nach dem weiten Weg wirst du müde sein, mein Kind,’ sagte sie, ‘schlaf dich aus: Morgen wollen wir weiter sprechen.’

Kaum war der Tag angebrochen, so stieg die Königin schon den Thurm hinauf in die Kammer. Sie dachte das Mädchen noch in tiefem Schlaf zu finden, aber es war wach. ‘Wie hast du geschlafen, mein Töchterchen?’ fragte sie. ‘Erbärmlich,’ antwortete die Prinzessin, ‘ich habe die ganze Nacht kein Auge zugethan.’ ‘Warum? mein Kind, war das Bett nicht gut?’ ‘In einem solchen Bett hab ich mein Lebtag noch nicht gelegen, hart vom Kopf bis zu den Füßen; es war als wenn ich auf lauter Erbsen läge.’ ‘Ich sehe wohl,’ sagte die Königin, ‘du bist eine echte Prinzessin. Ich will dir königliche Kleider schicken, Perlen und Edelsteine: schmücke dich wie eine Braut. Wir wollen noch heute die Hochzeit feiern.’



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[435/0445] hin, dann wurden noch sechs weiche Matratzen darüber gebreitet, Linnentücher und eine Decke von Eiderdunen. Wie alles fertig war, führte sie das Mädchen hinauf in die Schlafkammer. ‘Nach dem weiten Weg wirst du müde sein, mein Kind,’ sagte sie, ‘schlaf dich aus: Morgen wollen wir weiter sprechen.’ Kaum war der Tag angebrochen, so stieg die Königin schon den Thurm hinauf in die Kammer. Sie dachte das Mädchen noch in tiefem Schlaf zu finden, aber es war wach. ‘Wie hast du geschlafen, mein Töchterchen?’ fragte sie. ‘Erbärmlich,’ antwortete die Prinzessin, ‘ich habe die ganze Nacht kein Auge zugethan.’ ‘Warum? mein Kind, war das Bett nicht gut?’ ‘In einem solchen Bett hab ich mein Lebtag noch nicht gelegen, hart vom Kopf bis zu den Füßen; es war als wenn ich auf lauter Erbsen läge.’ ‘Ich sehe wohl,’ sagte die Königin, ‘du bist eine echte Prinzessin. Ich will dir königliche Kleider schicken, Perlen und Edelsteine: schmücke dich wie eine Braut. Wir wollen noch heute die Hochzeit feiern.’

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Zitationshilfe: Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grimm_maerchen02_1843/445>, abgerufen am 23.12.2024.