Grimm, Jacob; Grimm, Wilhelm: Kinder und Hausmärchen. 5. Aufl. Bd. 2. Göttingen, 1843.De beiden Süstern awerst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se was grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde 'n ritsch roen (rothen) Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in't Water werpen. Wie se'n darin worpen hadden (ick glöwe, et is de Weser west), da flügt 'n Vügelken in de Högte, dat sank 'tom Daude bereit, up wietern Bescheid tom Lilienstrus: wacker Junge, bist du's?' Da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up'n Lieve, un makten dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm de Künigin hedde 'n Hund kregen. Da segde de Künig 'wat Gott deiet, dat is wole dahn.' Et wunde awerst 'n Fisker an den Water, de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (fütterten) se'n up. Na'n Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Künigin wier 'n Jungen, den namen de beiden falsken Süstern, un warpen'n auck in't Water, da flügt dat Vügelken wier in die Högte, un sank: 'tom Daude bereit, up wietern Bescheid tom Lilienstrus: wacker Junge, bist du's?' Un wie de Künig torügge kam, sehden se to üm, de Künigin hedde wier 'n Hund bekummen, un he segde wier De beiden Süstern awerst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se was grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritsch roen (rothen) Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in’t Water werpen. Wie se’n darin worpen hadden (ick glöwe, et is de Weser west), da flügt ’n Vügelken in de Högte, dat sank ‘tom Daude bereit, up wietern Bescheid tom Lilienstrus: wacker Junge, bist du’s?’ Da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up’n Lieve, un makten dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm de Künigin hedde ’n Hund kregen. Da segde de Künig ‘wat Gott deiet, dat is wole dahn.’ Et wunde awerst ’n Fisker an den Water, de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (fütterten) se’n up. Na’n Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Künigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falsken Süstern, un warpen’n auck in’t Water, da flügt dat Vügelken wier in die Högte, un sank: ‘tom Daude bereit, up wietern Bescheid tom Lilienstrus: wacker Junge, bist du’s?’ Un wie de Künig torügge kam, sehden se to üm, de Künigin hedde wier ’n Hund bekummen, un he segde wier <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0076" n="66"/> <p> De beiden Süstern awerst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se was grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritsch roen (rothen) Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in’t Water werpen. Wie se’n darin worpen hadden (ick glöwe, et is de Weser west), da flügt ’n Vügelken in de Högte, dat sank</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘tom Daude bereit,</l><lb/> <l>up wietern Bescheid</l><lb/> <l>tom Lilienstrus:</l><lb/> <l>wacker Junge, bist du’s?’</l><lb/> </lg> <p>Da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up’n Lieve, un makten dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm de Künigin hedde ’n Hund kregen. Da segde de Künig ‘wat Gott deiet, dat is wole dahn.’</p><lb/> <p>Et wunde awerst ’n Fisker an den Water, de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (fütterten) se’n up. Na’n Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Künigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falsken Süstern, un warpen’n auck in’t Water, da flügt dat Vügelken wier in die Högte, un sank:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>‘tom Daude bereit,</l><lb/> <l>up wietern Bescheid</l><lb/> <l>tom Lilienstrus:</l><lb/> <l>wacker Junge, bist du’s?’</l><lb/> </lg> <p>Un wie de Künig torügge kam, sehden se to üm, de Künigin hedde wier ’n Hund bekummen, un he segde wier </p> </div> </body> </text> </TEI> [66/0076]
De beiden Süstern awerst kregen keine Kinner, un ase de Künig mal verreisen moste, let he se tor Künigin kummen, um se up to munnern, denn se was grae (gerad) swanger. Se kreg en kleinen Jungen, de hadde ’n ritsch roen (rothen) Stern mit up de Weld. Da sehden de beiden Süstern, eine tor annern, se wullen den hübsken Jungen in’t Water werpen. Wie se’n darin worpen hadden (ick glöwe, et is de Weser west), da flügt ’n Vügelken in de Högte, dat sank
‘tom Daude bereit,
up wietern Bescheid
tom Lilienstrus:
wacker Junge, bist du’s?’
Da dat de beiden hörten, kregen se de Angst up’n Lieve, un makten dat se fort keimen. Wie de Künig na Hus kam, sehden se to üm de Künigin hedde ’n Hund kregen. Da segde de Künig ‘wat Gott deiet, dat is wole dahn.’
Et wunde awerst ’n Fisker an den Water, de fiskede den kleinen Jungen wier herut, ase noch ewen lebennig was, un da sine Fru kene Kinner hadde, foerden (fütterten) se’n up. Na’n Jaar was de Künig wier verreist, da kreg de Künigin wier ’n Jungen, den namen de beiden falsken Süstern, un warpen’n auck in’t Water, da flügt dat Vügelken wier in die Högte, un sank:
‘tom Daude bereit,
up wietern Bescheid
tom Lilienstrus:
wacker Junge, bist du’s?’
Un wie de Künig torügge kam, sehden se to üm, de Künigin hedde wier ’n Hund bekummen, un he segde wier
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2015-05-11T18:40:00Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2017-11-08T15:10:00Z)
Sandra Balck, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-06-01T16:12:00Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |